Pfaffenhofen
Tennis, so hochklassig wie noch nie

Manchings Damen und Herren treten heuer in der Regional- und Bayernliga an

25.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:01 Uhr
Treten in diesem Jahr in der Regionalliga an: Die Damenmannschaft der MBB SG Manching mit Natalie Cvackova (hinten von links), Gabriela Pantuckova, Magdalena Pantuckova und Jennifer Hauer sowie Tereza Kolarova (vorne von links) und Anna Slovakova. Verdeckt Trainer Petr Panak. −Foto: Foto: Amsl

Pfaffenhofen (PK) Noch nie hat eine Tennismannschaft aus dem Landkreis Pfaffenhofen bei den Damen oder Herren in der Regionalliga gespielt. Jetzt ist es soweit. Die Damen der MBB SG Manching spielen in der dritthöchsten Liga des Deutschen Tennisbunds (DTB). Ähnlich hoch spielen nur die Herren aus dem gleichen Verein. Sie treten in der Bayernliga an.

Für die meisten Ligen und Klassen beginnt der Wettspielbetrieb für Mannschaften am Sonntag, 6. Mai. In der Regionalliga der Damen, wo heuer zum ersten Mal auch die MBB SG Manching teilnimmt, fängt die Saison jedoch schon am 1. Mai an. Somit finden in der Regionalliga drei Spiele bis zur Pfingstpause statt, in den tieferen Ligen zwei, bevor nach den Ferien die letzten Begegnungen gespielt werden.

nRegionalliga Damen: Die beeindruckende Erfolgsserie in immer höheren Ligen begann im Sommer 2013 mit dem Aufstieg aus der Bezirksliga. Dazu haben auch damals schon ganz wesentlich die Gastspielerinnen aus Tschechien beigetragen. Viele davon kommen auch noch heuer nach Manching. Je weiter es nach oben ging, desto weniger Nachwuchstalente aus der Region um Ingolstadt wurden eingesetzt. Ohne das große Engagement der Familie von Petr Panak wäre dies alles nicht möglich gewesen. Die meisten der heute noch aktiven Spieler kennen sich bereits von Kindesbeinen an, wo sie auf Kleinfeld die ersten Bälle schlugen.

"Wir sind auch mit allen Eltern der Spielerinnen und Spieler befreundet. Das ist wie in einer großen Familie und so sind wir sinnbildlich ,tennisverwandt'", erzählt Panak. Die Geschwister Magdalena und Gabriela Pantuckova haben als Profitennisspielerinnen (WTA-Ränge 628 und 701) ebenso wie Vendula Zovincova und Tereza Kolarova im vergangenen Jahr alle ihre Einzel gewonnen. Auf diese Spielerinnen vertraut der Verein auch heuer.

MBB SG-Tennistrainer Panak ist aber skeptisch, was den Ligaerhalt betrifft: "Weil der 1. FC Nürnberg zurückgezogen hat, steigt wahrscheinlich nur ein Team ab. Trotzdem wird es schwierig, gegen die Traditionsvereine aus den großen Städten zu bestehen." Mit dem Aufstieg im vergangenen Jahr hatte die MBB SG gehofft, Nachwuchstalente von anderen Vereinen zu bekommen, die dann schon konkurrenzfähig in diesen hohen Ligen mitspielen könnten. "Es gab es zwar Interesse, aber die Jugendlichen wollten nur gegen entsprechendes Entgelt nach Manching wechseln", berichtet Panak. Dafür habe er zwar Verständnis, aber das Geld wollte der Verein nicht aufbringen.

Mit Ausnahme der Damen des TC Ismaning, die ebenfalls aus der Bayernliga aufgestiegen sind, nehmen bei allen Teams in der Regionalliga mehr oder weniger Spielerinnen aus mehreren Nationen teil. Das Ismaninger Team hat von Rang eins bis zwölf nur deutsche Spielerinnen mit den Leistungsklassen ein bis elf nominiert. Bei allen Teams sind deutsche Nachwuchstalente aber eher die Ausnahme. An den Sonntagen 13. Mai und 1. Juli spielen sowohl die Damen als auch die Herren auf ihrer Anlage in Manching. Für jeden Tennisfan ein absoluter Leckerbissen.

nBayernliga Herren: Ähnlich wie die Damen haben auch die Manchinger Herren eine tolle Erfolgsserie in den vergangenen Jahren hingelegt. Auch dort helfen Spieler meist aus Tschechien, die schon jahrelang nach Manching kommen. So wie in der letzten Saison werden Yvo Panak, Pavel Staubert, Miroslav Hrzan und Lukas Chyba auch heuer die Stützen des Teams sein. Wie Panak erklärt, "müssen diese Spieler aber auch über die ganze Saison zur Verfügung stehen, sonst wird es ganz schwer auch hier die Liga zu halten". Viele der Spielerinnen und Spieler stünden vorm Abitur oder könnten wegen des Studiums nicht immer antreten.

Am 17. Juni kommt es beim DRC Ingolstadt, im vergangenen Jahr Dritter in der Bayernliga, zum sicher spannenden Lokalderby. Auch bei den Herren haben die meisten Teams in dieser hohen Liga zumeist ausländische Spieler gemeldet. Eine Ausnahme ist aber der TC Bamberg, im letzten Vierter in der Bayernliga, der fast ausnahmslos auf deutsche Spieler vertraut. "Wir sind wie bei den Damen der Underdog in der Liga und müssen uns gegen erfahrene Teams behaupten. Am Ende wird es wohl darauf ankommen, wer bei den harten und engen Matches der Glücklichere ist. Im letzten Jahr haben wir die meisten Bigpoints für uns entscheiden können", glaubt Panak.

Peter Amsl