Nandlstadt
Spektakuläre Rennen

Philipp Schmuttermayr gewinnt vor rund 1500 Zuschauern den Deutschen Bahnpokal in Nandlstadt

17.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:25 Uhr

Philipp Schmuttermayr feierte auf der Grasbahn in Nandlstadt den Sieg beim Deutschen Bahnpokal. - Foto: Richter

Nandlstadt (PK) Der Jubel auf der Grasbahn in Nandlstadt ist groß gewesen. Philipp Schmuttermayr sicherte sich den Sieg beim Deutschen Langbahnpokal der Speedwayfahrer. Mehr als 1500 Motorsportfans waren dabei.

"Ich bin überglücklich", sagte Philipp Schmuttermayr. Kein Wunder: Hatte doch der 19-jährige Schüler soeben auf der Nandlstädter Grasbahn den Deutschen Bahnpokal gewonnen. Auch der Zweitplatzierte Dennis Helfer war keinesfalls enttäuscht: "Hauptsache, der Pokal bleibt in Bayern. Gegen Philipp kann man mal verlieren." Die beiden Talente aus Augsburg und Weilheim waren sich einig: "Die Bahn war genial. Hier kann man fahren, wie auf einem glatten Teppich. Etwas Vergleichbares hatten wir heuer noch nicht."

Das Lob ging direkt an die Organisatoren vom MSC Wolnzach und dem BBM München. Dem Team um Adolf Demmel gelang es, bei idealem Rennwetter eine nahezu perfekte Bahn zu bieten. Profitiert hatten davon vor allem die zahlreichen Zuschauer. Mehr als 1500 Motorsportfans kamen an die legendäre Zeilhofbahn und sorgten so für eine beeindruckende Kulisse. Unter die Besucher mischte sich auch die Prominenz der Rennsportszene. Sogar ehemalige Welt- und Vizeweltmeister ließen es sich nicht nehmen, nach fünfjähriger Rennpause wieder in Nandlstadt dabei zu sein. Kaum jemand dürfte dabei sein Kommen bereut haben: Spannende Kurvenduelle und Positionswechsel wiederholten sich im Minutentakt. So mancher Zuschauer war erstaunt über das Niveau der Rennen auf dem 560 Meter langen Oval. Die internationalen Stars dieser Sportart waren in Nandlstadt nämlich gar nicht am Start. "Wir wollten etwas für die Jugend tun", erklärte Adolf Demmel, Zweiter Vorsitzender des MSC Wolnzach. So waren die Top-Fahrer der nationalen B-Lizenz-Klasse aus ganz Deutschland in die Hallertau gereist, um den Besten aus ihren Reihen zu ermitteln.

Der spätere Sieger zeigte dabei bereits in den Vorläufen seine große Klasse: Philipp Schmuttermayr kämpfte sich jeweils nach schlechtem Start in beeindruckender Manier an die Spitze und begeisterte die Fans. Seinen dritten Platz im abschließenden Finallauf konnte er verschmerzen: Zu groß war bereits der Vorsprung auf die ärgsten Verfolger. Ein Risiko einzugehen wäre also unnötig gewesen. Letztlich kam Dennis Helfer (22 Punkte) nur noch auf einen Punkt an seinen Konkurrenten heran. Der Drittplatzierte Fabian Wachs (20) durfte sich neben der Bronzemedaille mit dem Sieg im Endlauf trösten.

In der Juniorenklasse B stand ein Mädchen auf der höchsten Stufe des Podiums: Alexandra Schauer vom AC Landshut zeigte in drei Läufen ihren Konkurrenten Maximilian Troidl, Manuel Thalmann und Sarah Fischer den Auspuff.

Für ein großes Spektakel sorgten auch die Seitenwagenpiloten. Markus Brandhofer und seine Konkurrenten drehten kräftig am Gasgriff. Der 38-Jährige aus der Nähe von Bad Tölz gewann mit seinem Beifahrer Michael Zapf, die Wertung in der I-Lizenz-Klasse vor Karl Keil und Kevin Hübsch. In der Nationalen B-Lizenz-Klasse bildete Raphael San Milan mit Benedikt Zapf das schnellste Gespann. Auf den Plätzen zwei und drei landeten hier Sebastian Kehrer und Roman Löffler. Bemerkenswert, dass die Dreirad-Artisten für ein vergleichsweise geringes Honorar antraten: "Die Gespannfahrer waren uns gegenüber sehr entgegenkommend", erzählte Adolf Demmel nach dem Rennen. "Wir mussten die Kosten so gering wie möglich halten. Nur so konnten wir diese Veranstaltung realisieren." Umso mehr freute man sich über den großen Zuschauerzuspruch. "Es ist schön zu sehen, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat. Vor dem Rennen waren wir schon ein bisschen nervös", ergänzte einer der vielen ehrenamtlichen Helfer.

Zusammenfassend darf man von einem rundum geglückten Renn-Comeback auf der Nandlstädter Zeilhofbahn sprechen. "Endlich haben wir wieder ein richtiges Heimrennen", freute sich auch der Weilheimer Dennis Helfer. In der Tat müssen die hiesigen Bahnfahrer mangels Veranstaltungen in der Region oft in den hohen Norden fahren, um ihren Sport ausüben zu können.

Die größte Anerkennung für die Veranstaltergemeinschaft Wolnzach/München kam letztlich von Josef Frohnwieser, dem zuständigen Sportkommissar des Deutschen Motorsportbundes: "Wir haben hier in Nandlstadt eine perfekte Organisation vorgefunden und die Bahn war absolut weltmeisterschaftsreif."