Jetzendorf (PK) Für den TSV Jetzendorf gab es am Samstagnachmittag gegen den Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga nichts zu holen. Der TSV Eintracht Karlsfeld siegte in Jetzendorf mit 3:0 (2:0). In der Schlussphase wurde das Spiel hitzig, drei Platzverweise waren die Folge.
"Karlsfeld ist eines Tabellenführers absolut würdig", musste Jetzendorfs Trainer Tarik Sarisakal nach dem Spiel zugeben. Die Gäste, die erst eines von 17 Spielen verloren haben, seien die bessere Mannschaft gewesen. "Das Ergebnis spiegelt es aber nicht ganz wieder", sagte Sarisakal. Sein Team verpasste es jedoch, die wenigen hochkarätigen Chancen zu nutzen.
Schon der Start ins Spiel verlief alles andere als rosig: Keine 120 Sekunden waren gespielt, da drehte Karlsfelds Kubilay Celik zum Torjubel ab. Celik traf mit einem Schuss an die Unterkante der Latte zum frühen 1:0. Zuvor gab es allerdings eine strittige Szene, Jetzendorfs Felix Ertl ging nach einem Zweikampf zu Boden: "Da kann man auch Foul pfeifen, das ist eine 50:50-Situation gewesen", erklärt Sarisakal. Der Schiedsrichter pfiff nicht, Celik traf gekonnt. Es dauerte knapp 25 Minuten, bis sich die Jetzendorfer vom frühen Gegentor gänzlich erholten und selbst gefährlich vor das Tor kamen - dann aber gleich doppelt: Zunächst kombinierte sich der TSV über die rechte Seite nach vorne, Alexander Schäffler bediente den aufgerückten Martin Öttl, der den Ball aus fünf Metern aber über den Kasten jagte. Nur eine Minute später lief Armin lange alleine auf Gästekeeper Dominik Krüger zu, brachte den Ball aber nicht an diesem vorbei. "Das war der Knackpunkt im Spiel", ärgerte sich Sarisakal über die vergebenen Großchancen.
Ganz anders dagegen die Gäste: Nachdem Michael Dielt einen langen Ball gut behauptete und sich um Jetzendorfs Verteidiger René Hamann drehte, leitete er einen Konter ein, den erneut Celik zum 2:0 verwertete (32.). Kurz vor der Pause hatten die Jetzendorfer noch Glück, als Simon Oberhauser einen Karslfelder zu Fall brachte, die Pfeife des Schiedsrichters aber stumm blieb. "Da hatten wir dann das Glück, das Karlsfeld vor dem ersten Tor hatte", so Sarisakal.
In der zweiten Halbzeit spielte Karlsfeld den Sieg souverän nach Hause, nur einmal kam noch Gefahr auf: Schäffler war mit einem Pass in die Tiefe geschickt worden, startete aus abseitsverdächtiger Position, legte sich aber den Ball zu weit vor - die Möglichkeit war dahin. Auf der Gegenseite blieben die Gäste erneut eiskalt: Diesmal traf Dietl selbst zum 3:0, allerdings stand er dabei wohl im Abseits (74.).
In der Schlussphase blieb es dann vor den Toren ruhig, allerdings ging es in den Zweikämpfen hoch her. Karlsfeld Lukas Regman sah in der 76. Minute die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. Aus dem gleichen Grund musste Jetzendorfs Markus Kurzhals in der 80. Minute den Platz verlassen, die erste Gelbe Karte hatte er dabei erst fünf Minuten zuvor gesehen. Weil Gästeakteur Daniel Tarmann-Monschein nach dem Foul von Kurzhals auf den Jetzendorfer losging und ihm eine Kopfnuss verpasste, musste auch er mit der Roten Karte vom Feld. Am Endergebnis änderte dies unnötig hitzige Schlussviertelstunde nichts mehr. "Der Auftritt meiner Mannschaft war in Ordnung", bilanzierte Sarisakal. "Wenn man gegen Karlsfeld etwas holen möchte, braucht man eine Top-Leistung ein das nötige Glück, beides hatten wir heute nicht", so der Trainer. "Das ist kein Vorwurf. Karlsfeld war besser, hat das clever gespielt und seine Chancen genutzt. Das muss man neidlos anerkennen und respektieren."
TSV Jetzendorf: Pöllner, Öttl, Papadopoulos, Hamann, Oberhauser, Schröder, Kurzhals, F. Ertl,, Schäffler, Lange, Dom. Reisner. - Tore: 0:1 Celik (2.), 0:2 Celik (32.), 0:3 Dietl (74.) - Gelb-Rote Karte: Regman (78., Karlsfeld), Kurzhals (80. Jetzendorf). - Rote Karte: Tarmann-Monschein (80., Karlsfeld). - Schiedsrichter: Silas Kempf. - Zuschauer: 155.
