Ain
Verhärtung im Muskel stoppt Haller

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Ain (tis) Eine Muskelverhärtung hat dem Ingolstädter Radprofi Patrick Haller bei der Tour de l'Ain in Frankreich zu schaffen gemacht. Der 20-Jährige konnte deshalb die UCI 2.1-Rundfahrt nicht beenden.

Am Ende siegte der Top-Favorit und diesjährige Viertplatzierte beim Giro d'Italia, Thibaut Pinot vom Team FDJ.

Am ersten Tag war ein Prolog über 3,8 Kilometer in Bourg en Bresse zu absolvieren. "Ich fuhr einen guten Prolog, aber versteuerte mich in zwei Kurven. Das kostete einige Sekunden", sagte Haller. Am Ende wurde der Ingolstädter trotzdem noch guter 21., mit neun Sekunden Rückstand auf den Sieger Johan Lebon (FDJ). "Damit war ich zufrieden", sagte der Ingolstädter.

Die zweite Etappe führte über 141 Kilometer von Polliat nach Trévoux. "Zu Beginn wurde eine kleine Gruppe weggelassen, in der wir mit Johannes Schinnagel vertreten waren", sagte Haller. Die Gruppe hielt sich lange vorne und wurde erst 500 Meter vor dem Ziel eingeholt. Haller kam auf Platz 48 zeitgleich mit dem Sieger, Juan José Lobato (Team LottoNL-Jumbo), ins Ziel.

Die zweite Etappe führte über 145 Kilometer von Ambérieu-en-Bugey nach Saint-Vulbas. Haller fuhr von Beginn an offensiv. "An der ersten Bergwertung fand ich mich dann auch in der Ausreißergruppe wieder. Wir wurden aber nicht weggelassen", sagte Haller. Nach 15 Kilometern war die Führungsgruppe wieder eingeholt. Am Ende kam es zum Sprint. "Ich hatte etwas mit einer Wadenverhärtung zu kämpfen, aber fühlte mich gut und wollte ins Finale eingreifen. In der 180-Grad-Zielkurve stürzte leider vor mir ein Fahrer und ich musste stark bremsen", sagte Haller. Der Ingolstädter verlor deshalb ein paar Positionen und kam als 13. ins Ziel, zeitgleich mit Sieger Nacer Bouhanni (Cofidis). "Damit war ich zufrieden - aber es war mehr drin ohne den Sturz vor mir", bilanzierte Haller.

Bei der dritten Etappe von Lagnieu nach Oyonnax über 135 Kilometer verschlimmerten sich die Wadenprobleme bei Haller. "Ich fühlte mich nicht wohl. Ich konzentrierte mich mehr darauf als aufs Treten und verlor so auch schnell den Anschluss." Haller rollte ich im Grupetto auf Rang 64 ins Ziel, mit knapp 21 Minuten Rückstand auf den Sieger David Gaudu (FDJ). "Das ärgerte mich doch sehr, da die Form richtig gut ist, aber wenn der Körper nicht mitmacht, muss man rausnehmen", sagte Haller.

Vor der finalen Etappe von Lélex nach Culoz ging Haller kein Risiko und beschloss zusammen mit seinem Sportlichen Leiter, Ralf Grabsch, auszusteigen und für die Tour de L'Avenir zu regenerieren, die kommende Woche in Frankreich beginnt. "Ich hoffe, dass die Verhärtung bis dahin ausgeheilt ist, um dort zu zeigen, wie gut die Form tatsächlich ist", sagte Haller.