Gerolfing
"Probleme in der Defensive"

12.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:42 Uhr

Pech für den FC Gerolfing: Bastian Blabl (rechts) umspielt zwar Landsbergs Torwart Markus Obermayer, der Ball kullert aber am Tor vorbei. - Foto: Mundt

Gerolfing (DK) Sieben Niederlagen in Folge: Der Aufsteiger FC Gerolfing ist auch nach dem 0:4 gegen den TSV Landsberg (siehe nebenstehender Artikel) der Punktelieferant der Fußball-Landesliga. Woran das liegt und wie der Tabellenletzte das ändern will, erklärt Spielertrainer Manfred Kroll (Foto) im Interview mit unserem Redakteur Gerhard von Kapff.

Herr Kroll, was ist in der Kabine los, wenn eine Mannschaft die siebte Niederlage in Folge kassiert?

Manfred Kroll: Die Atmosphäre ist momentan noch relativ positiv. Schließlich hat in den letzten beiden Spielen vor der Niederlage gegen Landsberg die Leistungskurve nach oben gezeigt. Da haben wir unglücklich verloren.

Aber sieben Niederlagen muss eine Mannschaft erst einmal verdauen...

Kroll: Die Mannschaft glaubt nach wie vor fest nach sich. Wir geben nicht auf, wir stehen noch nicht als Absteiger fest. Wir haben nur ein mentales Problem. Allerdings war ich nach dem 0:4 schon ziemlich enttäuscht. Denn gegen Landsberg zeigte die Leistungskurve wieder nach unten.

Woran liegt es, dass Gerolfing nicht auf die Füße kommt?

Kroll: Es sind teilweise nur Nuancen, ob ein Ball reingeht oder nicht. Aber wir sind schließlich in die Landesliga aufgestiegen, das ist ein ganz anderes Spielniveau als in der Bezirksoberliga. Wir haben jetzt nicht mehr, wie in der vergangenen Saison, 15 Chancen pro Spiel. Jetzt haben wir nur noch vier oder fünf Möglichkeiten. Da ist es natürlich schwerer, Tore zu schießen.

Haben Sie die Liga falsch eingeschätzt?

Kroll: Nein, auf gar keinen Fall. Wir sind ja mit zwei Siegen gut gestartet. Und es war klar, dass es nicht so weiter geht, wie in den vergangenen zwei Spielzeiten. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass unser Potenzial für die Landesliga reicht.

Wurde die Mannschaft nicht ausreichend verstärkt?

Kroll: Doch, die Mannschaft ist von der Qualität der Spieler her gut verstärkt worden. Man darf natürlich nicht vergessen, dass unsere Neuzugänge relativ spät ins Training eingestiegen sind. Aber jetzt stellen wir fest, dass die Defensive ein Problem ist. Und das ist der Mannschaftsteil, den wir nicht großartig verstärkt haben. Das war aber unserer Einschätzung nach auch nicht nötig. Bei der Qualität unserer Viererkette hätte ich nie gedacht, dass das ein Problem wird.

Wie geht es jetzt weiter?

Kroll: Mein Nasenbeinbruch ist so weit verheilt, dass ich hoffe, am 22. September zumindest mit einer Karbon-Maske wieder selbst eingreifen zu können. Die Maske wird heute angepasst, ich hoffe, dass sie bis zum 22. fertig ist. Wobei man dann auch nicht zu viel erwarten sollte. Ich konnte drei Wochen nicht trainieren.

Es ist kein Geheimnis, dass der Trainer im Falle von Niederlagen stets als Erster im Brennpunkt steht. Stehen der Vorstand und die Mannschaft noch hinter Ihnen?

Kroll: Ja, absolut. Die Karbon-Maske kostet Einiges, und wenn ich das Gefühl nicht hätte, dass alle hinter mir stehen, würde ich die auch nicht kaufen.