Vohburg
Nicht einmal 30 von 1400

Infoveranstaltung zur Zukunft des TV Vohburg stößt auf wenig Interesse - Suche nach Vorstand läuft

23.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Vohburg (DK) Das Thema war zweifellos wichtig. Die Beteiligung allerdings fiel äußerst dürftig aus. Nur knapp 30 der insgesamt fast 1400 Mitglieder des TV Vohburg fanden an diesem Samstag den Weg zur außerordentlichen Infoveranstaltung unter dem Titel "Die Zukunft des TV Vohburg".

Der Hintergrund der Veranstaltung war indes durchaus ernst. Im kommenden Jahr stehen bei Vohburgs größtem Verein Neuwahlen an. Schon jetzt ist klar: Der erste Vorsitzende, der Kassier, mehrere Abteilungsleiter und ein Beisitzer werden definitiv nicht mehr antreten. Nachfolger sind derzeit nicht in Sicht.

Dennoch, das betonte Schriftführer Holger Winter, der durch die Sitzung führte ausdrücklich: "Das ist heute keine Rettungssitzung und von einer Vereinsauflösung, von der ja teilweise schon gemunkelt wurde, sind wir meilenweit entfernt!"

"Wir können uns als Vohburgs größter Verein nicht die Blöße geben, keinen funktionierenden Vorstand zu haben."

Schriftführer Holger Winter

 

Im Gegenteil sei es so, dass man jetzt, rechtzeitig, die Mitglieder über den Stand der Dinge im Verein informieren wolle "und dann hoffen wir alle darauf, dass sich Leute finden, die die Ämter gerne übernehmen würden." Sicher sei nämlich so viel: Trotz momentanem Sparkurs steht der TV sowohl finanziell als auch was die Zahl der Mitglieder angeht hervorragend da. Das, so betonte Winter, sehe man schon daran, "dass wir in den vergangenen zwölf Jahren rund 35 Prozent Mitgliederzuwachs hatten."

Und auch bei der Zahl der Abteilungen hat es in den zurückliegenden Jahren einen deutlich Zuwachs gegeben. Fünf der in Summe neun Abteilung des TV wurden, so erklärte Winter, im Rahmen einer Übersicht über die vergangenen 25 Jahre in diesen gerade einmal zweieinhalb Jahrzehnten gegründet.

Und auch sonst hat sich in dieser Zeit viel getan. Darunter etwa der Umzug auf das neue Vereinsgelände, der Bau des Sportheims und der Agnes-Bernauer-Halle, das 100-jährige Vereinsjubiläum und noch eine ganze Reihe weiterer Entwicklungen fielen in diese Zeitspanne. "Es ist nicht so, dass die Vereinsführungen vor uns tatenlos waren, aber uns haben sich großartige Möglichkeiten geboten und ich glaube, wir haben sie genutzt", sagte er und erntete zustimmendes Nicken der Anwesenden.

Pläne und Überlegungen zu Verbesserungen für die Zukunft des Vereins gibt es, auch das betonte Winter, eine ganze Reihe. Darunter etwa die Installierung eines Repräsentantenkreises zur Entlastung des Vorstands, die verstärkte Kooperation mit den Ortsteilvereinen nicht nur im Jugendbereich oder die Verbesserung der internen Kommunikation. Um das umzusetzen und den Verein auch nach 2018 handlungsfähig zu halten, brauche es einen vollständigen und funktionierenden Vorstand. Der wichtigste Posten sei ohne Frage der des Vorsitzenden.

"Das ist die Schlüsselposition. Damit steht und fällt der Verein", sagte Winter, betonte aber auch die Wichtigkeit der übrigen zu besetzenden Ämter. Nur wenn sich für alle Posten passende Leute fänden, könne man wirklich zufrieden sein. "Wir können uns als Vohburgs größter Verein nicht die Blöße geben, keinen funktionierenden Vorstand zu haben", gab sich Winter kämpferisch.

Natürlich, so betonten er wie auch Noch-Vorsitzender Michael Huber und sein Stellvertreter Karl Bauer, habe man noch Zeit, geeignete Leute zu finden. "Ich hatte mir zwar eine größere Resonanz für die Veranstaltung gewünscht", sagt Huber, "aber das ist nicht zu ändern und zeigt nur einmal mehr, dass viele Leute hier nur die Leistungen des TV abgreifen wollen, ihnen der Verein aber völlig egal ist." Resignieren wollen die Aktiven dennoch nicht. Im Gegenteil: "Ich möchte", sagte Huber, "dass ihr das was ihr heute gehört habt, hinaus tragt und Leute ansprecht. Ich bin mir sicher, dass es die richtigen Leute für die Posten im Verein gibt. Wir müssen sie nur finden!"