Bergtheim
Eine Nummer zu groß

HG-Handballerinnen agieren gegen Tabellenführer Bergtheim lange auf Augenhöhe, verlieren aber mit 28:35

04.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Überraschung verpasst: Die HG Ingolstadt um Katharina Fischer (rechts) konnte gegen den Tabellenführer HSV Bergtheim mithalten, am Ende aber war der Ligaprimus zu stark. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Bergtheim (DK) Der Tabellenführer war eine Nummer zu groß: Die Handballerinnen der HG Ingolstadt haben am Samstag in der Bayernliga beim HSV Bergtheim lange auf Augenhöhe agiert, unterlagen am Ende aber mit 28:35 (14:16).

"Wir haben das Optimum rausgeholt", meinte Trainer Peter Geier, denn die Vorzeichen standen bereits vor dem Spiel alles andere als gut: Während Geier beim Sieg gegen den TSV Ottobeuren in der Vorwoche noch auf 14 Spielerinnen zurückgreifen konnte, standen ihm diesmal nur neun Sportlerinnen zur Verfügung. Besonders vermisst wurden die drei Schlüsselspielerinnen Simone Jens, Lucy Maillard und Maria Häußler, die gegen Ottobeuren zusammen mit Torjägerin Melanie Pöschmann den Unterschied ausgemacht hatten. Auch Maria Regensburger, Julia Ulisch und Svenja Sandgruber fehlten gegen den Bergtheim.

Dagegen kam erstmals nach ihrem Auslandsstudium Vanessa von Frankenberg zum Einsatz, die bereits in der Vorwoche auf der Bank gesessen hatte. "Sie ist eine Bereicherung", meinte Geier - mit der Einschränkung: "Wenn sie nun regelmäßig trainieren kann." Auch Kreisläuferin Lison Remy bot mit sechs Toren eine gute Partie. "Das Zusammenspiel mit dem Rückraum hat gut geklappt", lobte Geier.

Dank Remy ging es auch gleich gut los: Nachdem Bergtheim nach 55 Sekunden in Führung gegangen war, glich zunächst Pöschmann aus (4. Minute), Remy erzielte dann das 2:1 für die HG (5.). Es folgten Tore im Minutentakt auf beiden Seiten. Nach 14 Minuten erspielten sich die Schanzerinnen sogar zwei Tore Vorsprung (8:6). Auch nach 21 Minuten waren die Gäste zwei Tore vorn, als Pöschmann zum 12:10 traf. Dies sollte aber die letzte Führung der HG in dieser Partie sein.

Innerhalb der nächsten sechs Minuten legte Bergtheim die Grundlage für den Sieg: Vier Treffer in Folge brachten die Gastgeber mit 14:12 in Führung (28.), zur Halbzeit stand es 16:14. Geier setzte fast durchgehend auf die bewährte 3-2-1-Deckung. "In der Abwehr war das fast die beste Leistung der Saison", meinte der Trainer. Und dennoch konnten die HG-Handballerinnen dem HSV zu Beginn der zweiten Hälfte nichts entgegensetzen, im Gegenteil: Nach 35 Minuten lag Bergtheim mit vier Toren vorn (20:16). Die Kräfte der neun HG-Damen hielten gegen die 14 HSV-Spielerinnen bis zur 44. Minute, als Remy die Partie noch einmal spannend machte und auf 22:23 verkürzte.

Dann ging es schnell: Vier Minuten reichten Bergtheim für fünf Tore (27:23), das Spiel war entschieden. "Natürlich haben wir dann auch ein paar Prozentpunkte nachgelassen", meinte Geier. Letztlich standen eine aufgrund der Personalsituation und der Stärke des Gegners akzeptable 28:35-Niederlage und Geiers Erkenntnis: "Mit einem kompletten Kader hätten wir die Chance gehabt, gegen den Tabellenführer zu gewinnen." Ebenso freute sich Geier über das taktische Verständnis seiner Mannschaft: Das 3-2-1-System sei mittlerweile so ausgereift, "dass wir auch mit dünner Personaldecke mithalten können".

Kein Punkt für die Tabelle, Selbstbewusstsein fürs Team: Ingolstadt bleibt damit vorerst Tabellenzwölfter. Die nächste Aufgabe erscheint leichter: Am kommenden Samstag (18 Uhr) gastiert die HG beim Elften TSV Ismaning. Geier erwartet einen vollen Kader, er schließt daraus: "Da rechnen wir uns was aus."

 

HG Ingolstadt: Hesse (Tor) - Pöschmann (14), Remy (6), von Frankenberg, Geier (je 2), Fischer, Edelsbrunner, Wunsch, Günther (je 1).