stolz
ELISABETH BAUER

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

stolz war Elisabeth Bauer damals schon ein bisschen, als sie als einziges Mädchen unter lauter Jungs in der Schülermannschaft mitspielen durfte. Die gebürtige Pfaffenhofenerin hatte schon immer ein Faible für den Fußball. Selbst spielte sie bis in der Bezirksliga, ehe sie jahrelang als Jugendtrainerin fungierte.

Durch ein Schlüsselerlebnis ist sie schließlich zur Schiedsrichterei gekommen: „Ein Trainer, der ein F-Junioren-Spiel gepfiffen hat, ist während der Partie so arrogant und unfair aufgetreten, dass ich mich entschieden habe, selbst Schiedsrichterin zu werden.“ Mit 42 Jahren absolvierte Bauer die Schiedsrichter-Prüfung, mittlerweile pfeift sie seit sieben Jahren. „Das A und O bei dieser Tätigkeit ist, dass man auf dem Platz Präsenz zeigt und immer auf der Höhe des Geschehens ist, dann erfährt man auch die nötige Wertschätzung von den Spielern.“ Ein anderes Verhalten der Akteure, weil eine Frau pfeift, kann die 48-Jährige indes nicht feststellen. „Wenn ich auf den Platz gehe, mache ich den Spielern sofort klar, dass ich der Chef im Ring bin.“ Doch natürlich gab es auch in Bauers Laufbahn Spiele, an die sie ungern zurückdenkt. Sie erinnert sich an eine Partie zwischen dem TSV Etting und dem FC GW Ingolstadt vor ein paar Jahren. Sie habe damals einen von Etting gestellten Linienrichter, der falsch gewunken habe, aufgefordert die Fahne abzugeben. Hinter ihrem Rücken sei dann eine Betreuerin auf den Platz gerannt und habe angefangen, mit Spielern des gegnerischen Teams zu diskutieren. „Zum Glück habe ich das Spiel nicht abbrechen müssen. Unfair war es nämlich nicht.“ Positiv denkt sie dafür an das Kreisklassen-Spiel zwischen Stammham und Hofstetten vergangenen Sonntag zurück. „Obwohl es für beide Teams um viel ging, haben sie sich respektvoll und fair verhalten.“ Bauer, die Spiele in der A- und Kreisklasse leitet, setzt in ihren Spielen auf Dialog, um hitzige Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen: „Natürlich sollte man nicht alles kommentieren, aber es gibt Szenen, da ist das auch wichtig.“