Ingolstadt
Duell der Gegensätze

Regionalliga: Seit sechs Spielen siegreicher FC Ingolstadt II trifft auf ebenso lang erfolglosen VfB Eichstätt

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

Die Rollen vor dem Derby sind klar verteilt: Während Jonas Fries (links) und der VfB Eichstätt im Tabellenkeller feststecken, steht der FC Ingolstadt II mit "Aushelfer" Robert Leipertz (Mitte) und Ryoma Watanabe nach einer Siegesserie auf Rang zwei. ‹ŒArch - foto: Traub

Ingolstadt (DK) Sechs Spiele, sechs Siege: Der FC Ingolstadt II ist in der Regionalliga Bayern aktuell das Team der Stunde. Der morgige Gegner VfB Eichstätt hingegen sehnt nach sechs sieglosen Spielen die Trendwende herbei. Anstoß im ESV-Stadion ist um 14 Uhr.

Durch die jüngste Siegesserie kletterte die Truppe des neuen FCI-Trainers Ersin Demir bis auf den zweiten Rang. Bei einem absolvierten Spiel weniger haben die Schanzer trotz alledem schon neun Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter TSV 1860 München. Dass es bei den Reserveteams der Erst- und Zweitligisten nicht in erster Linie auf die Tabellenplatzierung, sondern vielmehr auf die Weiterentwicklung der jungen Spieler ankommt, weiß auch Markus Mattes. "Wer dort spielt, lebt noch immer den Traum vom Profifußball", sagt er und ergänzt: "Bei uns haben manche vor zwei Jahren noch in der Bezirksliga gespielt." Der VfB Eichstätt ist also einmal mehr der Herausforderer.

"Eichstätt steht momentan tabellarisch gesehen zwar unten, aber wir dürfen sie nicht unterschätzen", sagt derweil Demir. Der Ingolstädter Übungsleiter sieht den VfB nicht als "kleinen" Verein: "Sie haben oft mit nur einem Tor Unterschied verloren und bewiesen, dass sie in der Liga mithalten können." Dass seine Mannschaft auf dem Boden bleibt, gehöre zu Demirs Aufgaben, schließlich "wollen wir auch am Samstag gewinnen".

Zur Freude der Ingolstädter können sie bei dieser Aufgabe aus dem Vollen schöpfen, da bis auf die Langzeitverletzten Thomas Kurz und Jens Förtsch alle Mann an Bord sind. Zwei Dinge stehen für den 39-Jährigen am 17. Spieltag besonders im Fokus: "Wir freuen uns auf das Spiel. Es ist ein Derby, und solche Spiele will man auch für die Fans gewinnen. Außerdem wird es ein Wiedersehen mit einigen Akteuren, die bereits für uns gespielt haben." Insgesamt acht Spieler des VfB Eichstätt haben in der Vergangenheit entweder im Jugendbereich oder für die zweite Mannschaft der Schanzer die Fußballschuhe geschnürt. Unter anderem auch der Toptorschütze der Altmühltaler, Yomi Scintu, der in dieser Spielzeit bereits siebenmal getroffen hat und somit erfolgreicher als jeder Schanzer war.

VfB-Trainer Mattes wird seine Truppe - soweit er überhaupt kann - auf das Spiel einstellen. "Das ist immer auch ein Stück weit davon abhängig, wer alles von den Ingolstädter Profis abgestellt wird", sagt der 42-Jährige. So kamen gestandene Bundesliga-Spieler wie Moritz Hartmann (zwei Spiele, zwei Tore) oder Robert Leipertz (ebenfalls zwei Spiele und zwei Tore) bereits zu Einsätzen in der Regionalliga. Bester Torschütze der Schanzer ist aber Patrick Hasenhüttl. Der Sohn des Ingolstädter Ex- und des jetzigen RB-Leipzig-Trainers Ralph Hasenhüttl traf bislang viermal.

Das Derby dürfte auch für den gesamten Umkreis interessant sein; für Eichstätt ist es mit rund 30 Kilometern die mit Abstand kürzeste Anfahrt in dieser Saison. "Ich gehe schon davon aus, dass viele Zuschauer kommen", sagt Mattes, der sicherlich auf die Unterstützung zahlreicher VfB'ler zählen kann. Auch spielen mit Nico Reislöhner (Stopfenheim, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) und Marcel Schiller (Thalmässing, Landkreis Roth) unter anderem zwei Akteure aus der Region bei der Ingolstädter U 21. Mattes hat jedoch besonders einen anderen Akteur auf dem Schirm: den 27-jährigen Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke. "Ingolstadt hat eine von der Altersstruktur junge Mannschaft. Mit ihm haben sie einen erfahrenen Fußballer in ihren Reihen, an dem sie sich aufrichten können", sagt er. Kotzke kann Zweit- und Drittligaeinsätze vorweisen.

Die Eichstätter hoffen dennoch auf eine Überraschung. "Das Spiel gegen Seligenporten war von der gezeigten Leistung ein absoluter Ausreißer. Alle anderen Partien waren mehr als vernünftig", urteilte der VfB-Trainer Mattes.