Ingolstadt
"Dem Radsportler wird viel abverlangt"

Organisator Johannes Pfaff über den Altmühltaler Straßenpreis, die Streckenführung und die Favoriten

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Ingolstadt (DK) Der dritte Altmühltaler Straßenpreis, der am Sonntag ab 13 Uhr in Attenzell (Landkreis Eichstätt) ausgerichtet wird, hat in diesem Jahr den Status der Bayerischen Meisterschaft. Rund 350 Radsportler haben sich bereits angemeldet - ein neuer Teilnehmerrekord. Was die Starter alles erwartet, hat Organisator Johannes Pfaff vom ausrichtenden Verein TSV Gaimersheim in unserem Interview verraten.

Herr Pfaff, ihr Ziel ist ein Radrennen in der Mitte Bayerns zu etablieren. Wie weit sehen Sie sich schon auf dem Weg dorthin?

Johannes Pfaff: Der erste Schritt ist gelungen. Wir haben uns innerhalb kurzer Zeit einen sehr guten Ruf beim Bayerischen Radsportverband erarbeitet. Dies zeigt sich auch daran, dass wir in diesem Jahr die Bayerische Meisterschaft ausrichten dürfen.

Warum findet das Rennen ausgerechnet am Muttertag statt?

Pfaff: In ganz Deutschland sind am 8. Mai die Landesverbandsmeisterschaften. Der Termin wurde vom BDR (Bund Deutscher Radfahrer, d. Red.) vorgeschrieben. Der BDR hat die Regel, dass die Landesmeisterschaften immer am ersten zusammenhängenden Maiwochenende stattfinden - und dieser Termin fällt jetzt eben auf den Muttertag.

Rechnen Sie wegen des Muttertags mit weniger Startern?

Pfaff: Nein, wir merken das an den Zahlen nicht. Wir haben aktuell rund 350 Anmeldungen und damit sogar jetzt schon mehr Starter als die Jahre zuvor. Außerdem rechnen wir am Veranstaltungstag noch mit einigen Nachmeldungen für die Jedermannklasse.

Warum sollte ich trotz Muttertags zum Altmühltaler Straßenpreis kommen und zuschauen?

Pfaff: Die Rennen bieten mit Sicherheit jede Menge Spannung und tollen Sport. Dazu ist auch drum herum einiges geboten. Es gibt Kaffee und Kuchen sowie kalte Getränke. In Attenzell spielt Blasmusik. Vor allem der Zielbereich in Attenzell ist spannend. Denn er liegt direkt an einer der anspruchsvollsten Stellen, an der man etliche leidende Sportler zu Gesicht bekommt.

Was ist am Kurs so besonders?

Pfaff: Die Runde ist zum einen mit 15 Kilometern für eine Radsportveranstaltung in Bayern relativ lang. Zum anderen ist der Kurs selektiv und eines Radrennens würdig, weil er anspruchsvoll ist.

Was heißt das?

Pfaff: Die Strecke stellt verschiedene Anforderungsprofile. Wer den Altmühltaler Straßenpreis gewinnen will, der muss schnell bergauf und gut im Flachen fahren, sich bei windigen Abschnitten behaupten können und auch im welligen Gelände gut mitkommen. Kurzum: Der Sieger muss ein intelligenter Fahrertyp sein. Denn dieser Fahrer muss gut mit seinen Kräften umgehen können, und wissen, wo er seine Attacke setzen muss. Es wird also vom Fahrer viel abverlangt.

Wer zählt dann am Sonntag zu den Favoriten?

Pfaff: Bei den Frauen ist die Vorjahressiegerin Luisa Beck, die in Ingolstadt wohnt, aber für Kelheim startet, eine Sieganwärterin - wobei sie sich selbst wenig Chancen auf die Verteidigung ihres Titels ausrechnet. Die größte Favoritin ist die Eichstätterin Anna Knauer, die im Sommer zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro fährt. Sie sagte bereits: Der Weg dorthin soll über Attenzell führen.

Und bei den Herren?

Pfaff: Da sind viele starke Fahrer dabei. Rund zehn Starter zählen zu den Favoriten. Es gibt dazu mehrere große Mannschaften, beispielsweise das Team Baier Landshut, den RSC Kempten, das Radteam Herrmann aus Nürnberg oder den Veloclub Ratisbona aus Regensburg. Es sind aber auch starke Einzelfahrer dabei, wie Julian Schulze vom Team Christina Watches. Persönlich rechne ich noch mit Tobias Erler, der seit Jahren vorne mitfährt, aber noch nie Bayerischer Meister war.

Welche bekannten Starter sind aus der Region dabei?

Pfaff: Anna Knauer ist die bekannteste Sportlerin aus der Region. Ebenfalls am Start ist der mehrfache Seniorenweltmeister Werner Hügel vom TSV Gaimersheim. Außerdem stellt der RSC Ingolstadt einige Fahrer. Und die Vorjahressiegerin Luisa Beck (RSC Kelheim) kommt ebenfalls aus Ingolstadt.

Das Gespräch führte

Timo Schoch.