Ingolstadt
Als Aufsteiger zum Titel?

U 19-Junioren des ERC Ingolstadt treffen im Play-off-Finale der DNL 2 auf die Iserlohn Roosters

23.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:03 Uhr

Seine Erfahrungen aus der Oberliga werden gefragt sein: ERC-Angreifer David Felsoci (links) absolvierte in dieser Saison zehn Partien für den Kooperationspartner EHC Bayreuth. Für die DNL-2-Mannschaft der Panther gelangen ihm in der Hauptrunde 36 Punkte (14 Tore, 22 Vorlagen) in 24 Partien. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Was für eine Premierensaison für die U 19-Junioren des ERC Ingolstadt in der Deutschen Nachwuchs-Liga 2 (DNL 2): Auf Anhieb erreichten die Panther das Play-off-Bundesfinale. In zwei Duellen gegen die Iserlohn Roosters wird der Meister ermittelt.

Die Haare der Ingolstädter strahlen schon in gold-gelb, nun soll nach dem Finale auch die entsprechende Medaille um die Hälse baumeln. Am Donnerstag (14.45 Uhr, Stadion am Seilersee) kommt es zum Hinspiel bei den Iserlohn Roosters, ehe am Samstag (13 Uhr, Saturn-Arena II, Eintritt zwei Euro) das entscheidende Rückspiel ansteht.

"Es ist unglaublich, was wir bis jetzt erreicht haben", sagt Petr Bares. Für den Deutsch-Tschechen, der während seiner aktiven Karriere 456 Partien für den ERC Ingolstadt bestritt, ist allein die Teilnahme am Bundesfinale einer der größten Erfolge in der Geschichte der Panther. "Die Jungs haben schon Geschichte geschrieben - können diese aber noch weiter ausbauen", meint der 46-jährige Trainer.

Nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr spielten die Ingolstädter eine ordentliche, aber keineswegs herausragende Hauptrunde. Als Tabellenvierter der Südstaffel qualifizierten sie sich dennoch für die K.-o.-Runde und schalteten auf dem Weg ins Endspiel den EC Peiting, EV Füssen und Schwenninger ERC aus. "Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, hätte ich geantwortet: ,Immer schön auf dem Boden bleiben'", so Bares.

Nach dem Abschlusstraining am Mittwoch machte sich der Tross bereits Richtung Iserlohn auf. In den beiden Partien setzt er auf die gleiche Mannschaft, die sich am vergangenen Wochenende durch zwei Siege (5:4 und 4:3) gegen Schwenningen die Süddeutsche Meisterschaft holte. "Ich wollte nichts ändern. Wir haben auch wie immer trainiert", begründet der Ingolstädter Trainer.

Mit den Panthern und Roosters stehen sich die zwei offensivstärksten Mannschaften der Play-offs gegenüber. Vor allem Thomas Voronov (sechs Tore, fünf Vorlagen) und Robert Hechtl (sieben Tore, drei Vorlagen) machten bislang auf sich aufmerksam. Mit David Felsoci kann Bares zudem auf seinen erfahrensten Spieler zurückgreifen.

Der 19 Jahre alte Angreifer kam zuletzt immer häufiger bei Kooperationspartner EHC Bayreuth in der Oberliga Süd zum Einsatz. "Er ist am Donnerstag dabei, am Samstag kann es aber sein, dass er wieder in Bayreuth spielt", so Bares. Die Oberfranken stehen derzeit im Play-off-Viertelfinale dem MEC Halle gegenüber (Play-off-Stand 1:0).

Für Felsoci könnte das Hinspiel am Donnerstagnachmittag damit der letzte Einsatz in der DNL 2-Mannschaft sein, nachdem er altersbedingt in der kommenden Saison nicht mehr spielberechtigt ist. Doch womöglich bestreiten auch seine Teamkollegen die letzten Partien in der "zweiten Liga". Denn die Ingolstädter haben gute Chancen, in der kommenden Saison in der DNL antreten zu dürfen.

"Da wollen wir hin. Wir haben in dieser Saison einen großen Schritt gemacht", meint Bares. In der DNL sind die Klubs mit der besten Nachwuchsarbeit startberechtigt. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) entscheidet darüber anhand des sogenannten "Fünf-Sterne-Konzepts". Vor der aktuellen Spielzeit erhielt der ERC vier Sterne. Aktuell prüfen die DEB-Verantwortlichen Ulrich Liebsch und Yannick Dubé, ob die Ingolstädter erstmals fünf Sterne erhalten.

Vielleicht lässt sich dann auch Bares die Haare blondieren. "Ich weiß nicht, ob mir das stehen würde", sagt er und lacht. "Wenn ich blonde Haare hatte, würden mich die Jungs vielleicht nicht mehr ernst nehmen." Dabei kennt sich der Ex-Profi mit gefärbten Haaren aus, schließlich lief er nach der Zweitliga-Meisterschaft mit dem ERC in der Saison 2000/01 gegen den EC Bad Tölz mehrere Tage als Rotschopf durch Ingolstadt.