Freystadt
Teuer verkauft im Konzert der Großen

Freystädter Badmintonspieler erhalten nach Partien gegen Bundesliga-Topteams viel Lob, aber keine Punkte

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Das Aushängeschild des deutschen Badmintons, Marc Zwiebler, begeistert am Samstag in der voll besetzten Freystädter Mehrzweckhalle die Zuschauer. Mit Max Weißkirchen (rechts) schlägt er im Doppel die Freystädter Lukas Schmidt und Johannes Pistorius. - Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Trotz zweier starker Leistungen sind die Badmintonspieler des TSV Freystadt am Wochenende gegen die Bundesliga-Spitzenteams BC Beuel und Union Lüdinghausen leer ausgegangen. Da Konkurrent Neuhausen überraschend punktete, wird es für den TSV im Abstiegskampf enger.

Freystadts Bundesligamanager Stephan Pistorius konnte seiner Mannschaft kaum etwas vorwerfen, trotzdem war er nach diesem Doppelspieltag enttäuscht. "Immerhin haben wir keines der beiden Spiele zu Null verloren, aber gegen Beuel wäre ein Punkt drin gewesen." Da Tabellenschlusslicht TSV Neuhausen dem Tabellenzweiten überraschend einen Zähler abknöpfte, beträgt der Frey-städter Vorsprung auf die Münchner nur noch zwei Punkte. Der Kampf um den Klassenerhalt bleibt damit spannend und wird sich wohl noch lange hinziehen. "Letztlich fehlte uns auch das Glück, das wir in den kommenden Partien hoffentlich wieder haben werden", sagte Pistorius.

Stolz ist der TSV-Bundesligamanager, dass der Badmintonsport in Freystadt ankommt. "An beiden Tagen hatten wir über 400 Zuschauer in der Mehrzweckhalle und das, obwohl draußen Schneechaos herrschte." Und die Fans sollten ihr Kommen nicht bereut haben. Zum Auftakt des Doppelspieltags empfingen die Freystädter am Samstag den mit nationalen und internationalen Topstars gespickten BC Beuel. Die Bonner setzten dabei erstmals den deutschen Ausnahmespieler Marc Zwiebler in Freystadt ein. Der deutsche Rekordmeister ist der mit Abstand populärste Badmintonspieler in Deutschland und musste nach der Partie zahlreiche Autogramme geben. Während des Spiels zeigte Zwiebler insbesondere im ersten Herrendoppel mit dem Ex-Jugend-Europameister Max Weißkirchen seine Klasse. Die Freystädter Lukas Schmidt und Johannes Pistorius hielten zwar gut mit, mussten sich aber in drei Sätzen geschlagen geben. Auch im Damendoppel setzten sich danach die Gäste durch: Die Freystädterinnen Julia Kunkel und Jenny Moore hielten gut mit, gegen die englische Spitzenspielerin Lauren Smith und die deutsche Meisterin Luise Heim verloren sie aber ebenfalls in drei Sätzen. Doch die Oberpfälzer steckten nicht auf. Beuel war im zweiten Herrendoppel mit einem Ersatzspieler angetreten und Oliver Roth/Florian Waffler nutzten dies und holten den ersten Punkt für Freystadt. Überraschend aufgeben musste danach im ersten Herreneinzel Marc Zwiebler. Er kam mit dem Licht in der Freystädter Halle nicht zu recht und so ging der Punkt an Lukas Schmidt. Die Freystädter Überraschung - ein Punktgewinn - war plötzlich greifbar. Johannes Pistorius/Jenny Moore fehlte jedoch dann im Mixed das Spielglück. Gegen Smith und den Inder Akshay Dewalkar agierten sie auf Augenhöhe. Im vierten Satz hatten sie zum 8:8 ausgeglichen, doch dann fehlte den Freystädtern das Spielglück und sie verloren mit 8:11. Dewalkar brachte den TSV zudem mit unnötig erzeugten Spielunterbrechungen aus dem Konzept. Da Hannes Gerberich und Julia Kunkel in ihren Einzeln jeweils klar den Kürzeren zogen, setzte es eine 2:5-Niederlage.

Nur zu einem Sieg aus sieben Duellen reichte es für die Freystädter dann am Sonntag gegen Lüdinghausen, obwohl für den TSV auch hier mehr möglich gewesen wäre. Das Oberpfälzer Damendoppel Kunkel/Moore trumpfte auf und rang in fünf Sätzen die deutschen Nationalspielerinnen Linda Efler und Linda Janssens nieder. "Das war eine Sensation", sagte Pistorius. Eine weitere blieb allerdings aus, obwohl sie gerade im zweiten Herrendoppel in der Luft lag. Roth/Waffler lagen bereits mit 2:1 Sätzen in Front, doch dann verloren die Freystädter die Konzentration und unterlagen noch. Im ersten Herrendoppel hielten Lukas Schmidt/Johannes Pistorius zwar wie schon gegen Beuel gut mit, gegen den niederländischen Nationalspieler Nick Fransman und den deutschen Topspieler Josche Zurwonne verloren die Freystädter aber in drei Sätzen. "Vielleicht wäre mit Pawel Pietryja hier mehr drin gewesen, denn Lukas Schmidt hat seine Stärken im Einzel", sagte Pistorius. Dies zeigte der deutsche Meister von 2014 danach auch gegen Kai Schäfer, die aktuelle deutsche Nummer zwei. Der Freystädter verlor zwar in vier hochklassigen Sätzen, hatte im zweiten Satz aber bereits mehrere Matchbälle. Weil im zweiten Herrendoppel und im ersten Dameneinzel für den TSV nichts zu holen war und auch das Mixed knapp an Lüdinghausen ging, endete die Partie mit 1:6. Direkt am kommenden Wochenende hoffen die Frey-städter gegen den TV Refrath und Tabellennachbar Fun-Ball Dortelweil wieder auf Punkte.