Freystadt
"Taipeh war eine tolle Erfahrung"

Für Freystadts Badmintonspieler Johannes Pistorius zählt die Unversiade zu den Höhepunkten seiner bisherigen Laufbahn

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Zufrieden mit ihrem Abschneiden können Johannes Pistorius (3. von rechts) und das deutsche Team bei der Universiade in Taipeh sein. Die Mannschaft erreicht dort Rang fünf. Im Mixed wird Pistorius ebenfalls Fünfter, im Doppel belegt er Platz neun. - Foto: Pistorius

Freystadt (HK) Johannes Pistorius (22) vom 1. Bundesligisten TSV Freystadt ist nach der grandiosen Abschlussfeier der 29. Universiade wieder zurück in Deutschland. Mit dem fünften Platz im Mannschaftswettbewerb, Platz fünf im Mixed und dem neunten Rang im Doppel ist der Freystädter zufrieden.

Die Universiade in Taipeh demonstrierte, dass sie nach Olympia mit 13 000 Teilnehmern die größte Multisport-Veranstaltung der Welt ist. Für Pistorius war die Universiade ein absoluter Höhepunkt seiner bisherigen Sportlerlaufbahn.

Taipeh hatte als Gastgeber der 29. Universiade für Athleten aus 134 Ländern alles getan, dass sich die Sportler während der zwei Wochen rundum wohlfühlten. Die 13 000 Teilnehmer wohnten in einem Athletendorf mit mehreren neu gebauten Hochhäusern nahe den modernen Sportstätten, hatten eine zentrale Kantine, Shoppingcenter und Busbahnhof mit Verbindung zu den Sportstätten. Eine ideale Voraussetzung für die Athleten, um internationale Kontakte zu knüpfen. "Die Taiwanesen haben an alles gedacht. Wir erhielten auch Gastgeschenke, darunter eine Smartwatch, versehen mit einem Chip, auf dem Taschengeld aufgeladen war und wir in Taipeh bargeldlos einkaufen konnten", sagte Johannes Pistorius. "Beeindruckend war die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Taiwanesen, die uns auch außerhalb des Athletendorfes mit Welcome to Taiwan begrüßten und ständig Fotos mit uns machen wollten."

Die Eröffnungs- und Abschlussfeier nach olympischem Vorbild wird Johannes Pistorius noch lange in Erinnerung bleiben. Auch wenn zwischen den Wettbewerben nicht viel Zeit blieb, konnte er einige Sportveranstaltungen besuchen wie Basketball und Leichtathletik. Auch für Sightseeing in der Millionenstadt und einen kurzen Abstecher an den Strand hatte Pistorius noch Zeit.

Deutschland war mit 127 Sportlern, die Studium und Leistungssport erfolgreich kombinieren, sehr erfolgreich gemessen auch an den zentralen Zielstellungen des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbandes. Mit 24 Medaillen sowie 76 Finalteilnahmen (Platz 1) in 131 Wettbewerben belegte Deutschland in der Nationenwertung den zwölften Platz. Dazu trug auch der Freystädter Johannes Pistorius bei.

Im Badminton-Teamwettbewerb, hier hatten sich 32 Mannschaften qualifiziert, war Deutschland ganz nah am Einzug in das Halbfinale. Mehrere Spiele gingen in den Entscheidungssatz und hier war Malaysia letztlich erfolgreich, auch wenn alle Siege hauchdünn endeten. Auch Johannes Pistorius hatte im Mixed die Riesenchance, nach gewonnenem ersten Satz und 18:15-Führung im zweiten Satz alles klar zu machen. Doch ging auch dieses Spiel im Entscheidungssatz an Malaysia. Die 2:3-Niederlage für Deutschland bedeutete das Turnieraus und in der Endabrechnung den fünften Platz.

Auch in den Individualwettbewerben waren die Medaillenchancen für die noch jungen deutschen Spieler angesichts der asiatischen Konkurrenz, die mit vielen ihrer Topstars vertreten waren, eher theoretischer Natur. Im Doppel erreichte Johannes Pistorius mit Daniel Hess (1. BC Bonn-Beuel) die Runde der besten 16 und schied dann gegen ein koreanisches Doppel aus. Im Mixed trat er mit Linda Efler (SC Union Lüdinghausen) an. Die beiden kennen sich aus den Jugendzeiten sehr gut und wurden vor drei Jahren gemeinsam deutscher Meister. Sie kamen gut in das Turnier rein und standen nach einem Freilos in der ersten Runde und zwei Siegen über ein slowenisches und australisches Doppel im Viertelfinale. Hier hatten sie Lospech und trafen auf die an eins gesetzten und späteren Turniersieger aus Taiwan. Im Spiel um den Einzug ins Halbfinale unterlagen sie klar in zwei Sätzen, was am Ende Platz fünf bedeutete.

Johannes Pistorius ist jetzt wieder zurück in Saarbrücken, wo er das Training am Olympiazentrum wieder aufgenommen hat. "Taipeh war eine tolle Erfahrung, aber jetzt gilt es, sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten." Viel Zeit bleibt dem Freystädter nicht, bereits am kommenden Samstag fliegt er mit der Nationalmannschaft nach Korea und danach nach Japan zu zwei Superseries-Turnieren, mit 600 000 Dollar Preisgeld die höchste Turnierkategorie nach Olympia und WM. Hier gilt es gegen die besten Spieler der Welt weitere internationale Turniererfahrung zu sammeln und sein Können zu zeigen. Die Freystädter werden Johannes Pistorius am Sonntag, 1. Oktober, wieder sehen, denn dann startet der Bundesligist TSV Freystadt mit einem Heimspiel gegen Funball Dortelweil (Hessen) in die neue Badmintonsaison.