Hilpoltstein
Leichtes Spiel für Nico Christ

Hilpoltsteiner Tischtennisass holt seinen fünften bayerischen Meistertitel - Silber im Doppel mit Hörmann

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Bayerische Meisterschaft Tischtennis −Foto: Udo Rimmelspacher (Rimmelspacher, Udo)

Hilpoltstein (HK) Der Favorit ist seiner Rolle gerecht geworden: Nach der kurzfristigen Absage seines Teamkollegen Dennis Dickhardt hat Nico Christ vom Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein gestern zum fünften Mal die bayerischen Meisterschaften im Tischtennis gewonnen.

Der 36-Jährige holte zudem mit seinem 22 Jahre jüngeren Teamkollegen Hannes Hörmann Silber. Bei seiner Doppelpremiere musste sich das Hilpoltsteiner Duo erst im Finale Daniel Rinderer/Felix Wetzel (FC Bayern München/SB DJK Rosenheim) geschlagen geben. Bei den Frauen setzte sich überraschend die erst 16 Jahre junge Franziska Schreiner vom Drittligisten TV Hofstetten bei den allerdings schwach besetzten 71. bayerischen Meisterschaften durch.

Zum Leidwesen des Veranstalters litt das Turnier unter einer ganzen Reihe prominenter Absagen. Bei den Frauen fehlte neben Rekordsiegerin Sabine Winter auch Titelverteidigerin Katharina Schneider (FC Langweid), die ebenso wie ihr männliches Pendant, der Bad Königshofener Bundesligaspieler Kilian Ort lediglich die Werbeplakate zierte. Zu allem Überfluss zogen auch die Hilpoltsteiner Alexander Flemming und Dennis Dickhardt kurzfristig zurück. Während Ort für seinen Verein in der Bundesliga im Einsatz war und Dickhardt als Pilot für einen erkrankten Kollegen in die Bresche springen musste, hatten für Flemming die in einer Woche stattfindenden Ping-Pong-Weltmeisterschaften in London Vorrang. Für die Umstellung auf den ungewohnten Sandpapierbelag hat sich "The Flash" nämlich ein hartes Spezialtraining auferlegt. Schließlich hat der amtierende Vizeweltmeister in der britischen Metropole Großes vor: "Da muss ich Prioritäten setzen." Das ist nachvollziehbar, zumal er die Qualifikation für die deutschen Tischtennis-Meisterschaften vom 2. bis 4. März in Berlin dank seines guten Abschneidens bei den Top 48 ohnehin sicher hat.

Wie dem auch sei: Auch ohne die "Stars" war es eine spannende Veranstaltung und das vor ansprechender Kulisse - rund 300 Zuschauer fanden an den beiden Tagen den Weg in die Paul-Wegmann-Halle. Und die staunten nicht schlecht, vor allem über die ansprechenden Darbietungen der jungen Akteure. Da bahnt sich ein Generationenwechsel an.

So triumphierte bei den Frauen überraschend die erst 16-jährige Franziska Schreiner: Nachdem sich die Jugend-Nationalspielerin in der Vorschlussrunde einen Sieben-Satz-Krimi gegen die gleichaltrige Laura Tiefenbrunner (SV DJK Kolbermoor) geliefert hatte, geriet das Finale gegen die topgesetzte Katharina Michajlova (ebenfalls Kolbermoor) zu einer einseitigen Angelegenheit. Neben ihrem 4:0-Premierensieg durfte sich Schreiner auch über ein stattliches Preisgeld von 1000 Euro freuen.

Den Scheck in gleicher Höhe erhielt bei den Männern Nico Christ, der damit eine lange Hilpoltsteiner Erfolgsgeschichte fortschrieb. In der Tat: Die "Weiß-Blauen Titelkämpfe" scheinen den "Gelb-Schwarzen" aus der Burgstadt besonders zu liegen - den Ehemaligen ebenso wie den Aktuellen: Paul Link, Felix Bindhammer, Nico Christ, Alexander Flemming, Philipp Floritz (zweimal), Benjamin Rösner (zweimal) und zuletzt Dennis Dickhardt hatten den Pokal bereits in die Rothsee-Region geholt.

Gestern durfte dann Christ über seinen fünften Streich jubeln. Nach den Absagen seiner Mannschaftskollegen war der Weg frei für den Doktor der Physik. Ohne großen Widerstand arbeitete er sich durch das 32er-Feld. Im Viertelfinale kam es zum einem reizvollen Vereins- und Generationenduell gegen den erst 15-jährigen Sebastian Hegenberger. Doch Hegenberger, der für die zweite Mannschaft des TV Hilpoltstein in der Oberliga spielt und sich in den letzten Monaten enorm gesteigert hatte, war lediglich ein Satz vergönnt. Dennoch kam der Gymnasiast weiter als sein höher gehandelter Mannschaftskamerad Hannes Hörmann. Der 14-jährige war bereits in der Vorrunde hängen geblieben. Dort musste sich der neue Sportler des Jahres im Landkreis Roth gegen Daniel Rinderer vom FC Bayern München und Christoph Mader (TTC Fortuna Passau) jeweils mit 0:3 geschlagen geben und wurde nur Gruppendritter.

Christ dagegen war nicht aufzuhalten: Nach seinem Halbfinalerfolg gegen Überraschungsmann Dennis Emter von der DJK/Sparta Nürnberg machte Christ im Endspiel mit dem Effeltricher Drittligaspieler Marius Zaus beim 4:1 kurzen Prozess. Der Doppelerfolg blieb ihm jedoch verwehrt: Mit seinem Partner Hannes Hörmann musste er sich nach einer 1:3-Niederlage gegen die neuen Meister, Daniel Rinderer/Felix Wetzel (FC Bayern München/SB DJK Rosenheim) mit Platz zwei zufrieden geben.