Allersberg
33 Siege in 34 Partien

Nur Lukas Mederer trotzt Schach-Bundesligaspieler Alexander Seyb im Simultanturnier ein Remis ab

16.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Eindrucksvolle Leistung: Kaum hat Alexander Seyb vom Schach-Bundesligisten SC Fortchheim einen Zug ausgeführt, steht er bereits am nächsten Brett, führt auch hier seinen Zug aus und stellt seinen Gegner vor neue Probleme - Foto: Tschapka

Allersberg (HK) Trotz aller insgeheimer Hoffnungen der Teilnehmer ist es beim großen Simultanturnier des Allersberger Schach-Clubs nicht so weit gekommen, dass wenigstens ein Spieler einen Sieg gegen den FIDE-Meister Alexander Seyb hätte erringen können.

Der hochkarätige Gast vom Schachclub Forchheim gewann nämlich 33 seiner 34 Partien und musste sich nur in einem einzigen Match mit einem Remis begnügen. Lukas Mederer, der Mannschaftsführer der ASC-Jugend zwang den Gast, ein Dauerschach hinzunehmen und konnte so das Remis erreichen.

Die meisten Teilnehmer bei diesem Turnier, das im neuen Vereinsheim des ASC ausgetragen wurde, kamen aus den Reihen der Gastgeber, aber auch Spieler aus anderen Vereinen hatten die seltene Gelegenheit wahrgenommen, gegen einen Spieler aus der Schach-Bundesliga anzutreten. Dabei ist Alexander Seyb zwar erst 23 Jahre alt, doch bereits ein erfahrener Bundesligaspieler, der auch schon auf internationaler Bühne beachtliche Leistungen zeigte. Seine aktuelle Wertungszahl liegt bei 2415. Zum Vergleich: Die beste Wertungszahl des amtierenden Weltmeisters Magnus Carlsen liegt bei 2882 – der höchste Wert, der bislang erreicht wurde.

Eindrucksvoll war zu sehen, wie Bundesligaspieler Seyb seine Partien in Allersberg bestritt. Er musste sich bei dem Simultanturnier ja stets auf eine neue Partie konzentrieren, die Stellung analysieren und eine Entscheidung über seinen nächsten Zug treffen – wofür ihm aber in der Regel schon wenige Sekunden reichten. Kaum hatte er seinen Zug ausgeführt, stand er bereits am nächsten Brett, führte auch hier seinen Zug aus, stellte seinen Gegner vor neue Probleme und ging zum nächsten Brett.

Wie stark er die einzelnen Partien dabei verinnerlicht hatte, zeigte sich nach Abschluss der Spiele besonders eindrucksvoll. So erläuterte Seyb am Demonstrationsbrett einige der gerade gespielten Partien und zeigte auf, was der eine oder andere seiner Gegner in der jeweiligen Partie vielleicht hätte besser ziehen können und welche strategischen Gedanken er selbst hatte.

Über das Gesamtergebnis wollte Seyb nach dem Turnier keine großen Worte verlieren. Mit seiner bescheidenen Art ließ er nur verlauten, dass dieses Turnier für ihn sportlich durchaus eine Herausforderung gewesen sei. Insgesamt 34 Partien zu spielen, sei keine leichte Sache. Es habe ihm jedoch Freude gemacht, in Allersberg anzutreten. Für die Mitglieder des Allersberger Schach-Clubs war es nicht nur eine schachlich sehr lehrreiche Veranstaltung, sondern auch eine angenehme menschliche Begegnung mit dem sympathischen Gast vom SC Forchheim. Als Erinnerungsgeschenk überreichte ASC-Vorsitzender Hartmut Täufer dem FIDE-Meister die ASC-Tasse mit dem Vereinslogo. Diese Tasse, so Seyb, werde bei ihm zu Hause einen Ehrenplatz erhalten: direkt neben der Tasse des 1. FC Nürnberg.