Eichstätt
Steib will "einfach nur gewinnen"

VfB Eichstätt trifft am Sonntag auf Unterföhring – Witasek zwei Spiele gesperrt

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Schmerzlich vermisst werden dürfte VfB-Stürmer Marco Witasek (links) am Sonntag. Wegen seiner Rotsperre fehlt er im Spiel gegen Unterföhring, gegen die er in dieser Szene vor fast genau einem Jahr den 2:0-Endstand erzielte. Wer für ihn auflaufen wird, lässt sich Trainer Jürgen Steib noch offen. Ein Sieg wie vor einem Jahr wäre für sein Team nach acht sieglosen Spielen enorm wichtig. Arch - foto: Traub

Eichstätt (EK) Da es den Amateurvereinen an Allerheiligen nicht gestattet ist ein Fußballspiel zu bestreiten, wird der 20. Spieltag komplett am Sonntag (Allerseelen) ausgetragen. Um 14.00 Uhr ist mit dem FC Unterföhring ein alter Weggefährte im Westpark-Stadion zu Gast.

Nach zuletzt zwei Partien in der Fremde, darf der VfB Eichstätt nun wieder zweimal in Folge ein Heimspiel in der Fußball Bayernliga Süd bestreiten. VfB-Trainer Jürgen Steib fordert von seiner Mannschaft endlich wieder einmal drei Punkte ein: „Sowohl in Rain als auch in Wolfratshausen sind wir sehr entschlossen ins Spiel gegangen und konnten unsere Vorstellungen auch auf dem Platz umsetzen. Leider wurden wir nur mit einem Punkt beim 1:1 in Wolfratshausen belohnt. In den Heimspielen gegen die Spitzenmannschaften aus Pullach und Pipinsried haben wir nur reagiert. Auch Unterföhring als aktueller Tabellenfünfter stellt keine „Laufkundschaft“ dar, aber dieses Mal müssen wir das Spiel an uns reißen und einfach nur gewinnen.“

Verzichten muss Trainer Steib allerdings auf Angreifer Marco Witasek, der für seine Rote Karte am vergangenen Wochenende vom Sportgericht für zwei Spiele gesperrt wurde. Damit konnte sich Pressewart Sepp Schiebel so gar nicht anfreunden: „Das, was Marco, nachdem er vom Ellenbogen seines Gegenspielers im Gesicht getroffen wurde, zu seinem Gegenspieler gesagt hat, war natürlich nicht in Ordnung und die Rote Karte durchaus berechtigt. Dass er aber dafür gleich zwei Spiele zuschauen muss, kann ich nicht verstehen. Hätte er sich bei dem Foulspiel im Gesicht etwas gebrochen, wäre Misirlioglu auch nur mit einer Gelben Karte davongekommen. Wir mussten mit zehn Akteuren das Spiel beenden und haben noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Ein Verweis mit einer ,Geldspende' wäre hier die gerechte Strafe gewesen. Aber die Sportrichter hierzulande sind eh unfehlbarer als der Bundesgerichtshof.“

Wer ersetzt jedoch Witasek im Sturmzentrum? Diese Frage lässt Trainer Steib nach wie vor offen und wartet das Abschlusstraining am Freitag Abend ab: „Bei Florian Grau haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er spielen kann. Aber vielleicht kommt auch Stefan Biber zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Nach seiner wochenlangen Verletzungspause gab der Raitenbucher Lucas Schraufstetter in Wolfratshausen ein vielversprechendes Comeback. Auch er könnte gegen Unterföhring durchaus in der Startelf stehen und hat schon einmal in der vergangenen Saison in Rosenheim im Angriff gespielt.“

Vor der Saison hatten die Verantwortlichen des FC Unterföhring von einem Umbruch gesprochen. Der Sportliche Leiter Manuel Prieler hat diese Aufgabe mit Bravour bestanden. Die langjährigen Stammspieler Jürgen von Kolzenberg, Heinz Sichort, Uwe Schlottner, Ömer Gebesci, Leo Cucic und Fatjon Celani haben den Verein verlassen oder beendeten ihre Karriere. Mit den Neuzugängen bewies Prieler eine sehr glückliche Hand. Der Kosovare Albion Vrenezi (21) und der 19-jährige Türke Efkan Bekiroglu (Phönix München) setzen vor allem im Angriff die Akzente. Während Vrenezi acht Mal traf, erzielte Bekiroglu bereits zehn Treffer. Von beiden hat Eichstätts Trainer Steib eine sehr hohe Meinung: „Ich konnte Unterföhring schon des Öfteren beobachten. Gerade im Angriff sind sie unberechenbar. Sowohl Vrenezi als auch Bekiroglu sind unglaublich schnell und das mit und ohne Ball. Ihre Technik ist ausgereift und ich hoffe nur, dass sie mit unserem tiefen Boden ihre Probleme bekommen.“ Die letzten beiden Spiele der Unterföhringer gingen verloren. Das lag vor allem am Fehlen von Yasin Yilmaz. Der 25-Jährige kam im Sommer vom Drittligisten SpVgg Unterhaching und absolvierte dort in den letzten sieben Jahren nicht weniger als 126 Spiele. Der zentrale Mittelfeldspieler gab den Takt im Spiel an und fällt nun mit einem Knorpelschaden im Knie über Monate aus. Bleibt zu hoffen, dass an Allerseelen die Sonne scheint und dieses Mal auch für den VfB.