Eichstätt
Schmidramsl und Eberwein fallen aus

VfB Eichstätt hat vor Gastspiel heute in Nürnberg massive Probleme in der Abwehr Fries freut sich auf Rückkehr

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) Personelle Probleme plagen Eichstätts Trainer Markus Mattes vor dem Spiel heute bei der U 21 des Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Benjamin Schmidramsl musste am vergangen Freitag verletzt vom Platz und Innenverteidiger Maximilian Eberwein steht ebenfalls nicht zur Verfügung.

Die Partie des dritten Spieltages der Regionalliga Bayern wird heute Abend um 19 Uhr angepfiffen.

"Es schaut nicht gut aus. Benni hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen. Ich befürchte, dass es das Band erwischt hat", sagte Mattes. Eine genaue Diagnose ergab gestern Spätnachmittags, dass es sich bei der Verletzung nur um eine starke Stauchung des Fußwurzelknochens handelt. "Es ist nichts gerissen oder gebrochen", gab Schmidramsl Entwarnung. Wann er wieder auf dem Platz stehen kann, ist dagegen völlig unklar.

Unabhängig davon wird der VfB-Coach die Abwehrkette umbauen müssen, da er den 1,88 Meter großen Innenverteidiger Eberwein nicht aufbieten kann. Nach dem Club-Spiel kehrt der beim FC Bayern in der Jugend ausgebildete Akteur in den Kader zurück, ehe er sich aufgrund eines Auslandsaufenthaltes von August bis Winter von der Mannschaft verabschieden wird. Deswegen ist der VfB noch immer auf der Suche nach einem Ersatz (wir berichteten).

Der Spieltag unter der Woche stellt die Eichstätter erneut vor eine große Herausforderung. Allerdings vor eine nicht ganz so große wie noch am vergangenen Freitag, als sich der VfB-Tross bereits um 13.45 Uhr zum Auswärtsspiel nach Schweinfurt aufmachte. Die berufstätigen Fußballer mussten alle frühzeitig Feierabend machen. Yomi Scintu konnte allerdings nicht rechtzeitig anwesend sein und reiste deshalb kurzerhand mit dem Zug nach. "Das alles ist schon ein enormer Aufwand", stellt Mattes fest. Nach Nürnberg ist die Anreisezeit überschaubar, manche Spieler könnten auf halber Fahrtstrecke zusteigen oder gleich selbst mit dem Auto fahren. Wie beispielsweise der Göggelsbucher Jonas Fries.

Für ihn ist das zweite Auswärtsspiel des VfB Eichstätt wie ein Heimspiel; der 20-Jährige kehrt nämlich zurück an seine alte Wirkungsstätte: Von Juli 2012 bis zum Ende der Saison 2016/17 lief er für den Club auf. In der zurückliegenden Spielzeit kam Fries auf 14 Einsätze in der Regionalliga-Mannschaft. "Ein Spiel gegen einen Ex-Verein ist immer etwas Besonderes", sagt er, "denn man kennt einige Spieler oder Trainer und will natürlich unbedingt gewinnen." Auf allzu viele ehemalige Weggefährten dürfte er aber nicht mehr treffen: Bei der Reserve des Altmeisters hat es in der Sommerpause einen großen personellen Umbruch gegeben und die fast komplette Mannschaft wurde ausgetauscht. 15 Neuzugängen standen zwölf Abgänge gegenüber. Eduard Löwen und Dennis Lippert zum Beispiel hatten bereits während der Saison den Sprung zu den Profis geschafft. Ein Traum, den sich Fries nicht erfüllen konnte. Der Göggelsbucher war auch mit seinen Einsatzzeiten bei den Amateuren nicht zufrieden. "Nachdem ich in der vergangenen Saison wenig Spielzeit hatte, wollte ich nach fünf Jahren beim 1. FCN mal etwas Neues probieren und andere Erfahrungen sammeln", sagt der Mittelfeldspieler. Das war auch der Grund für seinen Wechsel in die Domstadt.

Fries kennt sich zwar noch immer aus am Valznerweiher; Tipps kann er seinem Trainer trotzdem nicht geben.: "Durch den Trainerwechsel und die vielen Spielertransfers bei der zweiten Mannschaft des FCN kann ich schlecht einschätzen, wie der Club gegen uns spielt." Mattes weiß dennoch, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen wird, wie er das Team einstellen muss und wo die Zweitvertretung des Traditionsvereins verwundbar ist. Der VfB-Trainer hat die beiden ersten Punktspiele des 1. FC Nürnberg II gegen den 1. FC Schweinfurt (2:4-Niederlage) und den TSV 1860 Rosenheim (1:1) auf Video gesehen.

Bereits auf der knapp 200 Kilometer langen Heimfahrt von Schweinfurt hatte sich der 42-Jährige Gedanken darüber gemacht, was er seinen Jungs vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg II sagt, nachdem man vor wenigen Wochen die Profimannschaft am Rande einer Niederlage hatte und erst wegen später Gegentreffer in der Schlussphase noch mit 1:2 verlor. "Ich weiß es aber ehrlich gesagt noch nicht", sagt er.

Zunächst bat er sein Team nach der, so Mattes, "doch etwas unglücklichen und um zwei Tore zu hoch ausgefallenen Niederlage gegen Schweinfurt" am Sonntag zur Übungseinheit. Es galt, die 1:4-Pleite aufzuarbeiten und zu analysieren. "Wir waren gegen eine Spitzenmannschaft wie Schweinfurt nicht so weit weg, wie es das Ergebnis am Ende widerspiegelt. Wenn der Kopfball von Fabian Eberle nicht an die Latte, sondern reingeht, dann führen wir 2:1 und das Spiel nimmt womöglich einen ganz anderen Verlauf", reflektierte er.

Im VfB-Lager ist man unterdessen weiterhin guter Dinge und sehnt den ersten Regionalliga-Sieg der Vereinsgeschichte herbei. "Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass wir in Nürnberg gewinnen", sagt Mattes - und meint im Umkehrschluss ein wenig euphorisch: "Es ist auf jeden Fall auch nicht leicht, uns zu schlagen."