Eichstätt
"Nach dieser Saison ist Schluss"

Abwehrspieler Simon Böhm beendet wohl seine Fußballkarriere - VfB hofft noch auf einen Sinneswandel

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Einer, den der VfB Eichstätt gerne behalten würde: Doch Abwehrspieler Simon Böhm hat seinen Abschied angekündigt. ‹ŒArchv - foto: Traub

Eichstätt (EK) Für die einen geht es nach einem Aufstieg sportlich (noch einmal) so richtig los, sie brennen darauf, zu beweisen, dass sie auch in der nächsthöheren Spielklasse mithalten können. Für die anderen ist nach dem Aufstieg Schluss, sie beenden ihre Karriere mit dem vermeintlichen Höhepunkt ihrer Laufbahn.

Es ist der Lauf der Dinge, und im Fußball ein ganz normaler Vorgang, der jedes Jahr aufs Neue passiert. In diesem speziellen Fall wird der Abschied allerdings von allen im Umfeld des VfB Eichstätt bedauert: Wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches geschieht, hängt Simon Böhm nach diesem letzten Spieltag in der Bayernliga Nord die Fußballschuhe an den Nagel.

So genau weiß er gar nicht mehr, wie lange er bereits in Eichstätt Fußball spielt. "Zwölf Jahre, glaube ich", sagt der 31-Jährige, der bereits bei den VfB-Junioren gegen den Ball trat. Exakt acht Spielzeiten lang hat Böhm nun in der ersten Mannschaft gespielt. In der Saison 2009/10 noch als Landesliga-Spieler, zwischendurch schnupperte er in der "Zweiten" rustikalere Kreisligaluft und wurde inzwischen längst wieder im Bayernliga-Team zu einer festen Größe.

Damit aber nicht genug: Der Abwehrspieler, der auf der rechten Außenposition seinen Stammplatz hat, ist oft genug einer der Schlüsselspieler im Team. Vor allem, wenn die Mannschaft nach vorne nur wenig zustande bringt oder im Rückstand liegt, sorgt Böhm auf der rechten Seite für Akzente und reißt oft genug das ganze Team mit. Er gibt kurzfristig seine Position in der Defensive auf und sorgt auch vorne für Druck. Aufgrund seiner Zweikampfstärke ist er ein unbequemer Gegenspieler, der sich notfalls auch mit einer gewissen Robustheit durchsetzen kann.

Umso bedauerlicher für den Verein, dass der 31-Jährige ausgerechnet nach dem Aufstieg aufhören will. "Ich wollte meine Karriere eigentlich schon vor dieser Saison beenden", sagt Böhm. Über die Gründe will er sich in der Öffentlichkeit nicht auslassen: "Die sind privater Natur." Er hat keine Bedenken, dass er nur schwer zu ersetzen sein dürfte. "Da kommen gute junge Leute nach, die packen das schon", meint er.

Trainer Markus Mattes und Hans Benz, der Abteilungsleiter des VfB-Fußballs, sind in dieser Hinsicht deutlich skeptischer. "Wenn der Simon wirklich geht, ist das ein gewaltiger Verlust für uns", meint der Trainer, der noch einen Hauch Hoffnung hat, Böhm umzustimmen. Auch der Abteilungsleiter hofft, dass das letzte Wort nicht gesprochen ist. "Wir werden sicher noch einmal miteinander reden", sagt Benz. Wie der Trainer schätzt auch Benz die Geradlinigkeit des Abwehrspielers. Genau die, fürchten sie allerdings auch, könnte gegen ein Engagement in der Regionalliga sprechen. "Wie ich den Simon kenne, ist er ziemlich konsequent und geht seinen Weg", weiß Mattes: "Ich habe im Moment nur wenig Hoffnung, dass er doch noch bleibt."