Weiden
Jetzt fällt auch noch Fabian Eberle aus

VfB Eichstätt kann mit Punktgewinn in Weiden nicht zufrieden sein - Gegentreffer fällt erst in der 90. Minute

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Weiden/Eichstätt (dno) Der VfB Eichstätt ist auf dem Weg zurück an die Tabellenspitze der Bayernliga Nord ausgebremst worden. Die Schützlinge von Trainer Markus Mattes kamen am Gründonnerstag bei der SpVgg SV Weiden nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Besonders bitter: Torjäger Fabian Eberle zog sich beim Führungstreffer bereits in der ersten Minute mindestens einen Jochbeinbruch zu.

Es kamen sofort Erinnerungen auf: Am 3. Oktober 2015 hatte sich Torhüter Jonas Herter auf demselben Fußballplatz eine schwere Kopfverletzung zugezogen und musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Auch Eberle wurde in Weiden nun zur Behandlung ins Krankenhaus gefahren. "Bis jetzt wurde ein Jochbeinbruch diagnostiziert. Wahrscheinlich ist es aber auch noch ein Nasenbeinbruch", berichtet Trainer Markus Mattes. Weil der 28-jährige verletzte Angreifer "Doppelbilder" sah, wurde für gestern kurzerhand ein Termin beim Augenarzt vereinbart. "Eine genaue Diagnose steht noch aus. Allerdings ist sicher, dass er in den nächsten Spielen ausfallen wird", so Mattes.

Nach Benjamin Schmidramsl (Bruch des Fersenbeins) ist Eberle der zweite Schlüsselspieler, der im Saisonschlussspurt ausfällt. "Das ist schon verdammt bitter", stellt Mattes fest.

Doch unabhängig davon haben die Domstädter bei noch acht zu absolvierenden Spielen die Trümpfe weiterhin selbst in der Hand. Bei zwei Partien weniger beträgt der Rückstand auf den ersten Tabellenplatz vier Zähler. Allerdings hat es das Restprogramm in sich, denn der VfB trifft noch auf das komplette Führungstrio. Am Montag ist der SV Viktoria Aschaffenburg zu Gast (siehe eigener Bericht), am 6. Mai wird der Tabellenzweite TSV Großbardorf im Westpark-Stadion erwartet und eine Woche später findet das Auswärtsspiel beim aktuell Drittplatzierten ASV Neumarkt statt, der vier seiner letzten fünf Partien jeweils mit 1:0 für sich entscheiden konnte.

Mit diesem Ergebnis führten die Eichstätter in Weiden bereits nach 44 Sekunden, als Eberle eine Ecke von Fabian Schäll per Flugkopfball in den Maschen versenkte. Dabei wurde er von seinem Gegenspieler bei dessen Klärungsversuch so unglücklich getroffen, dass für ihn die Partie schon wieder beendet war. Trotz des optimalen Starts gab die frühe Führung den VfB-Akteuren ob des Schockzustandes keine Sicherheit. Die SpVgg SV Weiden kämpfte sich immer besser in die Partie und Torhüter Herter war mehrmals gefordert: So wehrte der VfB-Schlussmann einen Schuss aus kurzer Distanz von Thomas Wildenauer bravourös zur Ecke ab. Das Glück des Tüchtigen hatten die Eichstätter wenig später auf ihrer Seite, als nach rund einer halben Stunde Spielzeit ein Schuss von Stefan Graf von der Unterkante der Latte wieder in das Spielfeld zurücksprang.

Auf die durch Schmidramsls Ausfall umfunktionierte Innenverteidigung wurde im weiteren Spielverlauf viel Druck ausgeübt. "Weiden hat sehr aggressiv gespielt. Aber das haben wir in der Verteidigung gut gemacht", meinte der VfB-Coach.

In einer temporeichen zweiten Halbzeit boten sich den Gästen vermehrt Kontermöglichkeiten, weil die Truppe von Franz Koller, die auf einem Abstiegs-Relegationsplatz steht, immer mehr aufmachte und auf den Ausgleichstreffer drängte. Und dieser lag auch in der Luft: Doch Benjamin Werner scheiterte 15 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Kopfball am Querbalken. Auf der Gegenseite wurde der für Eberle eingewechselte Marco Witasek in der 89. Minute von Yomi Scintu schön steil geschickt, allerdings entschied Schiedsrichter Marcel Geuß zu Unrecht - wie auch die Bilder auf sporttotal.tv zeigen - auf Abseits. "Das wäre die Entscheidung zu unseren Gunsten gewesen", ärgerte sich Mattes, "denn im Gegenzug kassieren wir dann in der letzten Minute das 1:1." Sebastian Graßl war nach einer Flanke zu spät gekommen und konnte Benjamin Werner nicht am Kopfball hindern.

Ein spätes Gegentor in der 90. Minute sowie ein verletzter Torjäger Fabian Eberle: Dementsprechend schlecht war die Stimmung im Bus auf der Heimfahrt. "Unterm Strich hat sich Weiden diesen Punkt verdient. Denn letztendlich haben wir nicht die Leistung abrufen können, die wir gebraucht hätten, um als Sieger vom Platz zu gehen. Insgesamt gesehen war es für uns - und natürlich vor allem für Eberle - ein sehr schmerzhafter Abend", resümierte Mattes.