Eichstätt
"Ich möchte jetzt keine Löwenjagd ausrufen"

Eichstätts Neuzugang Stefan Liebler über die ersten Eindrücke - und auf was er sich in der Regionalliga am meisten freut

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Das Training steht im Vordergrund an diesen Tagen: Beim VfB Eichstätt versuchen sich derzeit vor allem die Neuzugänge zu profilieren. ‹ŒArch - foto: Traub

Eichstätt (EK) Die Vorbereitungszeit des VfB Eichstätt auf die neue Saison in der Regionalliga Süd läuft auf vollen Touren. Das nächste Testspiel wird am heutigen Freitag um 18.30 Uhr beim TSV Jetzendorf angepfiffen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wieder mit im Team ist Stefan Liebler. Der EICHSTÄTTER KURIER unterhielt sich mit dem Neuzugang des VfB über seine ersten Eindrücke.

Warum sind Sie ausgerechnet zum VfB Eichstätt gewechselt?

Stefan Liebler: Die sportliche Perspektive des VfB Eichstätt mit der Regionalliga Bayern war sehr reizvoll und stand an erster Stelle. Aber ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass ich einige der Jungs schon vorher kannte. Die haben mir viele positive Dinge über die Entwicklung der Mannschaft und den guten Zusammenhalt in der Truppe erzählt. Daher fiel mir die Entscheidung leicht.

 

Die Saisonvorbereitung ist angelaufen und es geht wohl gerade darum, die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison zu legen. Gibt es in dieser Phase, was den Trainingsumfang und die Intensität betrifft, große Unterschiede zu Ihrem letzten Klub?

Liebler: Aus meiner Sicht merkt man den höheren Anspruch in jeder Trainingseinheit. Es wird technisch viel besserer Fußball gespielt.

 

Im ersten Vorbereitungsspiel beim Landesligisten TSV Nördlingen, das 3:1 endete, wurden Sie zur Halbzeit eingewechselt und haben später den Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Lucas Schraufstetter mit vorbereitet. Danach kippte das Match zugunsten der Domstädter. War es für Sie ein Einstand nach Maß?

Liebler: Ich bin zufrieden, dass ich auf mich aufmerksam machen konnte. Ein cooles Gefühl - auch wenn es nur ein Vorbereitungsspiel war.

 

In der vergangenen Saison erzielten Sie für Sandersdorf in der Bezirksliga in 21 Partien sechs Tore und eine Vorlage. Wie viele sollen es denn in der Regionalliga Bayern werden?

Liebler: Da ich mich in der Vorbereitung auf die Rückrunde verletzt hatte und deshalb sehr lange ausgefallen bin, ist diese Statistik für mich völlig uninteressant. Der FC Sandersdorf ist als Aufsteiger am Ende abgestiegen. So eine Erfahrung möchte ich kein zweites Mal machen. Für mich steht der Mannschaftserfolg an erster Stelle, danach kommt erst meine eigene Bilanz. Trotzdem freue ich mich natürlich über jeden Treffer und jede Vorarbeit!

 

Haben Sie eine Lieblingsposition - und wie sehen Sie die Chancen, sich im Team von Trainer Markus Mattes einen Stammplatz zu erkämpfen?

Liebler: Ich mache mir darüber keinen großen Kopf. Auf der Sechser-Position im Mittelfeld oder auch zentral etwas weiter vorne fühle ich mich schon sehr wohl. Grundsätzlich ist es mir aber egal, auf welchem Posten ich zum Einsatz komme. Die Hauptsache ist, ich werde aufgestellt.

 

Das Saisonziel eines Aufsteigers kann eigentlich nur Klassenerhalt lauten. Hat die Mannschaft in der aktuellen Besetzung schon die Qualität dafür?

Liebler: Der Klassenerhalt hat für uns natürlich oberste Priorität. Aber auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen. Jeder von uns kann in dieser Liga wichtige Erfahrungen sammeln und wird davon profitieren. Den zweiten Teil der Frage möchte ich diplomatisch beantworten. Gute Leute können wir natürlich immer brauchen. Jeden Neuzugang, der Qualität hat, und der gern zu uns nach Eichstätt kommen möchte, nehmen wir gerne.

 

Es tummeln sich ja etliche namhafte Vereine in der vierthöchsten Spielklasse. Als Sahnehäubchen kam jetzt kurzfristig der TSV 1860 München dazu. Spüren Sie schon die Vorfreude auf das Abenteuer Regionalliga Bayern?

Liebler: Das Dauergrinsen ist schwer abzustellen. Jeder in der Mannschaft denkt natürlich an die gegnerischen Teams, die da auf uns zukommen. Wir wollen die großen Vereine ärgern und es ihnen so schwer wie möglich machen, gegen uns zu punkten. Ich möchte keine "Löwenjagd" ausrufen - aber als Bayernfan sind die Spiele gegen Sechzig für mich ein Traum. Eines kann ich jetzt schon versprechen, bei diesem Gegner werde ich alles raushauen, was ich im Tank habe. Es wird Zeit, dass es endlich losgeht!

 

Gibt es ein persönliches Motto, wie Sie die sportliche Herausforderung angehen?

Liebler: "Große Momente ergeben sich aus großen Möglichkeiten", ist mein Motto. Mit Zusammenhalt und dem richtigen Teamgeist kann man eine Menge schaffen. Wir sind gemeinsam bereit, dieses Abenteuer auch sportlich anzunehmen.

Das Gespräch führte Bernd König.