Bamako
Hiller: 38 Stunden im Bus

27.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Bamako (vk) Ist es eine Erkenntnis oder ein Leitspruch von Sebastian Hiller? "Das Abenteuer beginnt dort, wo die Chance zu scheitern bei 50 Prozent liegt," schreibt der Eichstätter auf seinem Internet-Blog. Am Ende ist es für ihn, der seit dem vergangenen August mit dem Rad um die Welt fährt, egal.

Denn an der Grenze zu Guinea ist die 50-Prozent-Grenze erreicht. Der Abiturient weiß nicht, ob seine Tour noch weitergehen wird. Denn sowohl die Grenze nach Guinea, als auch die nach Liberia ist aufgrund von Ebolafällen geschlossen. Eigentlich hatte Hiller durch die Staaten der Westküste in Richtung Marokko radeln wollen.

Er ist schon knapp davor, einen Teil der Strecke zu fliegen, als er doch noch eine Alternative findet: Den Bus nach Mali und von dort erneut per Bus an die offene Grenze zu Guinea. Ein Horrortripp. Das Vehikel startet mit sieben Stunden Verspätung und bewältigt die gut 1000 Kilometer lange Distanz in 38 Stunden. "Ein einziger Abtraum", schreibt Hiller.

In Bamako, mitten in Mali ruht sich Hiller aus: "Ich habe mal wieder auf einem Busbahnhof geschlafen und bin am nächsten Morgen mit einem Kleinbus an die Grenze zu Guinea gefahren. Ich hatte nie das Gefühl, in einer unsicheren Umgebung unterwegs zu sein."

Die nächsten Ziele sind der Senegal und dann Mauretanien. Von dort aus ist es - nach Hillers Maßstäben - nicht mehr allzu weit bis nach Marokko - und damit Afrika light. Mit Autobahnen und einer immer moderneren Infrastruktur. Und vor allem einer Fähre nach Europa.