Eichstätt (EK) Als das Handy klingelt, sitzt Markus Mattes gerade vor den Planungen für den Trainingsauftakt. Nebenher tüftelt der Trainer des VfB Eichstätt aber an einer reizvollen Variante bereits vor der ersten gemeinsamen Übungseinheit: Einem Wettkampf, der per Handy-App stattfindet.
"Irgendwann zwischen dem 21. und 23. Januar wird es losgehen,"sagt Mattes, der hofft, dass die Spieler des Bayernliga-Nord-Tabellenführers dann auch wirklich fit sind. Denn mit Grundlagentraining will sich der Coach (kleines Bild) dann nicht mehr aufhalten. Es ist nicht unbedingt außergewöhnlich, diese Trainingseinheiten per Handy-App zu überwachen. Viele Vereine und Trainer arbeiten inzwischen so. Der kleine Unterschied: "Wir verpacken das in einen kleinen Wettkampf."
Eigentlich ist es ein ganz simples, aber durchaus charmantes Spielchen, das sich Mattes ausgedacht hat. Er stellt einen Plan mit sechs bis sieben Strecken zusammen, die jeder Spieler bis zum Trainingsauftakt absolvieren muss. "Das läuft über Handyapps wie die in der Grundversion kostenlose App runtastic, die die gelaufenen Strecken exakt mit den Zeiten aufzeichnen", erklärt der Coach: "Jede Strecke hat zwischen siebeneinhalb und zehn Kilometer, nur die Torhüter erhalten eine etwas abgespeckte Vorgabe." Anschließend weisen die Spieler die Zeiten und Läufe nach, und daraus ergibt sich eine Wertung. "Vom Grundsatz her ist das nichts anderes als eine Lauf-Challenge, aber sie hat natürlich ein bisschen mehr Reiz, als wenn ich einfach vorgeben würde, wie viel jeder zu laufen hat", so Mattes: "Abgesehen davon wäre es für alle ein Riesenaufwand, wenn wir gemeinsam zum Laufen gehen würden."
Der Trainer selbst nimmt auch teil - allerdings außer Konkurrenz. "Da hätte ich echt keine Chance", lacht Mattes. Denn der ein oder andere Akteur entwickelt ganz erstaunlichen Ehrgeiz. "Michael Panknin oder Lucas Schraufstetter hauen Läufe raus, danach muss ich sie bremsen", sagt der Coach. Schließlich geht es nicht nur um den Sieg, sondern vor allem um gezieltes Training.
Dennoch gibt es am Ende Sieger. "In der vergangenen Saison haben wir den Wettbewerb Oberbayern gegen Franken gemacht", erzählt Mattes: "Der Verlierer musste den Siegern eine Brotzeit zahlen." Das Ergebnis war, zumindest für die Einheimischen, ein bisschen unangenehm. Denn sie mussten tatsächlich den "Auswärtigen" aus Franken den Sieg lassen.
