Kipfenberg
Den Tabellenführer gestürzt

Kipfenberger Kegelherren bezwingen bisher ungeschlagene Berliner um Ex-Weltmeister Sven Tränkler

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Starke Leistung in Berlin: Der Kipfenberger Patrick Scholl - Foto: Traub

Kipfenberg (mrt) Wie schon eine Woche zuvor ging die Reise für Kipfenberg an die Spree. Diesmal war der noch ungeschlagene Tabellenführer (6:0) der Kegel-Bundesliga, SKC Kleeblatt Berlin, der Gastgeber. Nun war der KRC erfolgreich und bezwang den SKC mit 5526:5597.

Herren 1. Bundesliga 200 Classic: SKC Kleeblatt Berlin - KRC Kipfenberg 5526:5597: Kipfenberg hatte wieder einmal einen großen Reisebus gechartert und startete bereits um 4 Uhr mit zahlreicher Unterstützung von Kegelsport-Anhängern.

Der KRC erwischte den besseren Start. Michael Schobert konnte sich mit guten 942 Holz gegen Andreas Kupsch (897) durchsetzen. Auch sein Partner Patrick Scholler zeigte eine starke Leistung und ließ Enrico Brosch (900) mit 952 gefallenen Kegeln hinter sich. Die Kipfenberger samt Anhang konnten sich über eine 94-Holz-Führung freuen und wollten schon in der Mittelpaarung eine Entscheidung herbeiführen.

Dieses Unterfangen schien zunächst erfolgreich zu sein, denn Christopher Kratz und Manfred Hanikel hatten alles unter Kontrolle. Vor allem Hanikel glänzte nach 100 Schub mit 526 Kegel gegen den Ausnahmekegler Sven Tränkler (501). Dieses extrem hohe Niveau konnte Manfred Hanikel zwar nicht mehr halten, wurde dennoch am Ende mit glänzenden 978 Holz Mannschaftsbester. Der ehemalige Weltmeister Sven Tränkler zeigte im weiteren Verlauf Kegeln in Vollendung und setzte mit 1071 gefallenen Kegeln eine neue Bestmarke. Auf Kipfenberger Seite war aber wieder einmal Verlass auf Christopher Kratz, der mit starken 968 Kegeln seinen Gegenüber Sebastian Käfer (880) in die Schranken verwies. Nach diesem keglerischen Augenschmaus hatte Kipfenberg immer noch ein Polster von 84 Kegel, das man mit aller Macht verteidigen wollte.

Im letzten Drittel hatte der Tabellenführer dann nicht mehr die Mittel, um die Gäste noch einmal in Gefahr zu bringen. Mario Strauß hatte seine beiden Gegner (Sven Lischke /M. Heinschke (441/393) sicher im Griff und konnte 926 Holz zum Erfolg beitragen. Dagegen lief es für Jürgen Stahl gegen Jörg Seidel (944) nicht sehr gut und nach 120 Schub und 576 Holz machte er Platz für Michael Weber. Aber auch Weber blieb im gleichen Fahrwasser und brachte das Ergebnis nur noch auf 837 Holz. Dies hatte aber keine negativen Auswirkungen am verdienten Auswärtssieg.

Kipfenbergs Kapitän Mario Strauß war regelrecht euphorisch nach dem Erfolg. „Die Berliner konnten sich den Luxus leisten und auf den zweitbesten Kegler Christian Drach verzichten“, wunderte er sich über die individuelle Stärke des Gegners: „Aber auch Sven Tränkler konnte den Sturz von der Tabellenspitze nicht verhindern. Wir dagegen stehen nach vier Auswärtsspielen und 8:2 Punkten voll im Soll und freuen uns auf die nächsten Herausforderungen.“

Kipfenberg darf sich am nächsten Spieltag in 14 Tagen endlich wieder auf ein Heimspiel einstellen und hat dann den Tabellensechsten Dommitzscher KC 77 (4:6) zu Gast.

Damen: Bayernliga 120 Wurf: KRC Kipfenberg - SKC Steig Bindlach 1:7 (11:13 SP; 3222:3339 Holz): Es war ein Duell der punktgleichen Tabellennachbarn, und Kipfenberg wollte mit einem Heimsieg an den Gästen vorbeiziehen. Die Keglerinnen aus Oberfranken gingen aber schon in der Startpaarung mit 2:0 und 39 Holz in Führung. Steffi Klüber konnte ihr Duell mit 544 Holz gegen Ellen Grafberger (550) ausgeglichen gestalten, doch am Ende ging der Mannschaftspunkt an die Gastkeglerin. Auch Ulrike Müller bekam an ihrem Geburtstag nichts geschenkt und ging mit 516 Holz trotz einem 2:2 gegen Claudia Birner (549) leer aus. Auch in der Mittelpaarung zeigte sich den Zuschauern und Keglerinnen das gleiche Bild. In die Vollen war Kipfenberg ebenbürtig, aber im Abräumen waren die Gäste abgezockter und zogen an Kipfenberg vorbei.

So hatte Manuela Strauß mit 1:3 und 521 Holz gegen Bettina Stahlmann (567) am Ende keine Chance. Im anderen Duell musste sich auch Carola Müller nach guter Leistung hauchdünn mit 2:2 und 545 Holz zu 548 Holz gegen Inga Raps geschlagen geben. Für das Kipfenberger Schlusspaar galt es, ein 4:0 und 88 Holz aufzuholen, was am Ende nicht gelang. Wenigstens wurden die Nerven geschont, was nur ein kleiner Trost war.

Yaniris Gößl-Tineo hielt zwar tapfer dagegen, unterlag aber gegen die Tagesbeste Pia Streng (598) mit 1:3 und 551 Holz. Für den einzigen Mannschaftspunkt sorgte Daniela Guggenmos mit 545 Holz gegen Susanne Helger (527). Trotz einer guten Mannschaftsleistung konnte Kipfenberg gegen die starken Keglerinnen aus Bindlach nicht gewinnen, was am Ende das Abräumen mit 1027:1159 deutlich machte. Das nächste Spiel wird für Kipfenberg wegweisend sein. Es geht nach München zum Kellerduell gegen den SKC Germanen München.