München
1860 schleppt sich in die Pause

Letztes Ligaspiel in diesem Jahr: Müde Löwen empfangen heute Schalding-Heining

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

München (mav) Es ist ein bisschen wie die Ironie des Schicksals, dass sich die Münchner Löwen heute Abend so aus diesem Fußballjahr verabschieden werden, wie es zumindest rhetorisch für sie begonnen hat. "We go to the top", hatte Ex-Trainer Vitor Pereira bei seiner Vorstellung im Dezember 2016 mit markigen Worten angekündigt.

Der Plan für 2017: Schnellstmöglich die Spitze der zweiten Bundesliga erklimmen. Zumindest als Tabellenführer der Regionalliga Bayern stehen die Löwen unabhängig vom Ausgang des Heimspiels gegen den SV Schalding-Heining (19 Uhr) am Jahresende fest.

Doch weil der Vorsprung auf die Konkurrenz zuletzt immer mehr zusammenschmolz und sich die junge Löwen-Mannschaft mit letzter Kraft in die Pause schleppt, ist Daniel Bierofka froh, dass dieses turbulente Fußballjahr nun zu Ende geht. "Es tut dem Kopf gut, sich auch mal wieder mit ein paar anderen Dingen zu beschäftigen", sagt der Löwen-Trainer. Abgesehen davon sei endlich die Zeit gekommen, "um all das zu reflektieren, was in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist." Und es ist nun mal eine ganze Menge passiert. Mehr als in einem "normalen" und damit ohnehin ereignisreichen Jahr beim TSV 1860.

Angefangen bei Hasan Ismaiks großen und internationalen Plänen mit Trainer Pereira und Geschäftsführer Ian Ayre, über das sportliche Scheitern in der Abstiegsrelegation gegen Regensburg bis hin zum "schwarzen Freitag" an der Grünwalder Straße, dem Absturz in die Viertklassigkeit. Aber auch: Der Neuanfang in der Regionalliga, die Rückkehr ins Grünwalder Stadion, verbunden mit der Rückkehr eines Löwen-Gefühls, das den Klub bei den eigenen Fans und darüber hinaus populär machte wie lange nicht. "Es war für diese junge Mannschaft das erste Mal, dass sie mit dem Druck, dem Medieninteresse und so weiter konfrontiert war", sagt Bierofka, der betont: "Die Jungs sind gut mit dem umgegangen, was im Umfeld passiert ist." Heute Abend wolle man gegen einen defensivstarken Tabellensiebten, der in dieser Saison schon die Bayern im Grünwalder Stadion mit 3:1 besiegte, noch einmal "alles reinhauen", um sich mit dem zehnten Heimsieg und mindestens vier Punkten Vorsprung in die Pause zu verabschieden.

Zumindest, was die Regionalliga betrifft, denn am nächsten Samstag, 9. Dezember, ist eigentlich noch das Viertelfinalspiel des Toto-Pokalwettbewerbs in Bayreuth angesetzt. Gut möglich aber, dass die Partie aufgrund des Wetters ins neue Jahr verschoben wird. Bierofka käme es nach dann 26 Pflichtspielen in der Hinrunde nicht ungelegen, wenn dieses turbulente Löwenjahr schon heute Abend zu Ende gehen würde.