Nürnberg (dpa) Nach dem mühsamen Sieg gegen Schlusslicht Karlsruher SC will der 1. FC Nürnberg auch bei Aufstiegskandidat Hannover 96 bestehen. Zwei Elfmetertore von Tobias Kempe (65.
Zwei Treffer für die Familie

Doppeltorschütze Kempe rettet 1. FC Nürnberg gegen Karlsruhe doch die Clubberer hadern mit schwacher Leistung

02.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:22 Uhr

Nürnberg (dpa) Nach dem mühsamen Sieg gegen Schlusslicht Karlsruher SC will der 1. FC Nürnberg auch bei Aufstiegskandidat Hannover 96 bestehen. Zwei Elfmetertore von Tobias Kempe (65./70. Minute) retteten dem Club das Wochenende. "Ich bin stolz darauf, dass wir es noch gedreht haben. Das wird uns für die nächsten Tage Rückenwind geben und uns positiv nach Hannover fahren lassen", erklärte Trainer Michael Köllner nach dem 2:1 (0:1) gegen die aufmüpfigen Badener. "Die Mannschaft ist in keine Depression verfallen und hat sich dem Schicksal ergeben, sondern sie hat sich gewehrt." Die gute Moral konnte aber nicht über den insgesamt mageren FCN-Auftritt hinwegtäuschen. "Die erste Halbzeit war grauenvoll, da haben wir nur Standfußball gespielt", monierte Mittelfeldakteur Kevin Möhwald. "Letztlich können wir froh über das Ergebnis sein, spielerisch war es aber nicht berauschend. Da müssen wir uns noch steigern."

Die Franken zeigten phasenweise den schlechtesten Fußball der Saison. Kaum Bewegung, ganz viele Ballverluste im Mittelfeld, keine Ideen vor dem Tor. Dazu brachte Ylli Sallahi (23.) die Gäste in Führung.

"Dadurch wurde das Publikum auch etwas unruhig. Wie die Mannschaft das dann nach der Pause angenommen hat, davor ziehe ich den Hut", sagte Köllner. "Sie wollte mit aller Macht das Spiel drehen und dafür ist sie belohnt worden." Der Bis-auf-Weiteres-Trainer der Nürnberger weiß aber, dass sein Team mit einer Vorstellung wie gegen den KSC beim Aufstiegskandidaten Hannover vermutlich leer ausgeht.

Für das Nürnberger Happy End sorgten dann kurioserweise zwei Elfmeterpfiffe. Zunächst brachte Gaetan Krebs im Strafraum Kevin Möhwald zu Fall. Fünf Minuten später berührte Marvin Mehlem den Ball im Sechzehner mit der Hand, als er bei einem Freistoß in der Mauer hochsprang.

"Ich habe nicht lange nachgedacht. Ich habe mir den Ball geschnappt und ihn zweimal reingemacht. Ich bin ja auch keine 18 mehr und wollte nach meiner Einwechslung Verantwortung übernehmen", sagte der eingewechselte Kempe. "Ich habe vor dem Spiel auf meine Schienbeinschoner den Namen meiner Frau und meiner Tochter geschrieben und beiden widme ich auch die Tore. Das wollte ich schon viel früher machen, aber ich habe leider noch nicht getroffen."

Bei aller Freude vergaß der 27-Jährige aber auch ein anderes Familienmitglied nicht. "Für meinen Bruder tut es mir leid, aber ich musste für meine Farben treffen." Der Karlsruher Dennis Kempe fehlte allerdings wegen einer Zerrung.