Der Druck liegt beim Club

1. FC Nürnberg ist Favorit im Frankenderby und kämpft um den Aufstieg und gegen die Sieglos-Serie

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Foto: DK

Nürnberg/Fürth (DK) Die Ausgangslage beim 260. Frankenderby könnte für den 1. FC Nürnberg eigentlich nicht besser sein: Seit zwölf Ligaspielen sind die Franken ungeschlagen. Der Blick bei den Nürnbergern richtet sich in der Tabelle ganz klar nach oben. Nun trifft der Club aber auf Lokalrivale Greuther Fürth und der ist bekanntermaßen ein Angstgegner. In den letzten drei Begegnungen konnte der Club nicht gewinnen.

 

"Im Derby gelten andere Gesetze", sagt Club-Trainer René Weiler. "Da braucht es Leidenschaft. Es wird ein kampfbetontes Spiel, da wird einem sicher nichts geschenkt." Es sei aber wieder an der Zeit, ein Derby zu gewinnen, sagt er mit Blick auf die schlechte Bilanz aus Sicht der Nürnberger. Die Vorbereitung des Club fiel vergleichsmäßig kurz aus: Am Montag erkämpften sich die Franken noch ein Unentschieden in Düsseldorf. Die Mannschaft kam auch erst am Dienstagmorgen gegen vier Uhr nach Hause. Der Club hat in zwölf Tagen vier Spiele zu bewältigen. Das ist kräftezehrend, weiß Weiler. Begeistert sei er nicht über die Terminierung der DFL. "Aber ändern können wir es nicht." Also konzentriert sich Weiler auf die bestmögliche Derby-Vorbereitung. "Wir haben die Intensität im Training zurückgefahren, um möglichst schnell körperlich und im Kopf frisch zu sein."

Die Belastung geht trotzdem nicht spurlos an den Spielern vorbei: Sebastian Kerk musste eine Einheit abbrechen, Kevin Möhwald und Tim Leibold trainierten nur reduziert. "Ich hoffe, dass wir noch alle fit kriegen", sagt Weiler.

Weniger Druck hat auf dem Papier die SpVgg Greuther Fürth - wie eigentlich immer, wenn es um das Nachbarschaftsduell geht. Vielleicht lief es gerade deshalb in den vergangenen Jahren meistens rund: Von den letzten sieben Spielen gewann das Kleeblatt fünf, zwei endeten unentschieden. Und auch diesmal sollen die drei Punkte über die Stadtgrenze mitgenommen werden - für die Spieler, den Verein, die Fans käme der nächste Derby-Sieg genau zum richtigen Zeitpunkt.

Nach vielen wenig überzeugenden Spielen in der jüngsten Vergangenheit rumort es leise. Zwar stimmte das Zweikampfverhalten und auch die Ballbesitzquoten waren beachtlich, aber aus dem optischen Übergewicht konnten die Fürther kaum etwas machen. Bisweilen eklatante Schwächen im Abschluss ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. "Doch in dieser Partie wird viel über Kampf und Leidenschaft gehen und die Jungs sind gewillt, das auch zu zeigen", verspricht Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck. Doch um nichts unversucht zu lassen, ordnete er in dieser Woche vorsichtshalber ein nicht-öffentliches Training an. Die Späher haben es schließlich nicht weit. Die Vorfreude jedenfalls ist groß: "Es ist Derby-Time und wir freuen uns alle riesig. Es ist ein absolutes Highlight und geht natürlich auch um viel Prestige", sagte Stefan Ruthenbeck gestern. Er erwartet ein spannendes Spiel gegen den Kokurrenten aus der Nachbarstadt. "Das unterschiedliche Pressingverhalten und eine hohe taktische Flexibilität - das macht sie gefährlich. Sie leben viel von ihrem Umschaltspiel."