Einvernehmliche Trennung

Aufsichtsrat des FC Ingolstadt beschließt einstimmig das Ende von Trainer Tomas Oral

27.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:06 Uhr
Tomas Oral −Foto: Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Tomas Oral ist nicht mehr Trainer des FC Ingolstadt. Was sich seit Wochen angedeutet hatte, verkündete der Verein gestern Abend in einer Presseerklärung. „Beide Seiten trennen sich einvernehmlich zum 30. Juni“, heißt es darin.


 
„Nach langen und intensiven Gesprächen sind wir gemeinsam zur Überzeugung gekommen, in Zukunft getrennte Wege zu gehen. Grund dafür sind unterschiedliche Auffassungen zur sportlichen Ausrichtung der Profimannschaft. Ich möchte mich aufs Herzlichste bei Tomas für die geleistete Arbeit bedanken. Er ist dafür verantwortlich, dass sich der FC Ingolstadt in sicheren Fahrwassern befindet“, wird Sportdirektor Thomas Linke in der Mitteilung zitiert.
 Linke hatte die Aufgabe, die Nachricht dem Trainer zu überbringen. Die Entscheidung selbst fiel bereits am Sonntagabend bei einem Treffen des Aufsichtsrats. „Wir sind einstimmig zu diesem Ergebnis gekommen. Es geht im Rahmen unseres Mehrjahresplans darum, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Wir denken, dass das jemand anders besser kann“, sagte Aufsichtsratsmitglied Andreas Schleef gestern gegenüber unserer Zeitung.
 Oral hat die Schanzer am 10. November 2011 auf dem letzten Tabellenplatz übernommen und nach einer furiosen Aufholjagd in der Rückrunde mit einer zwischenzeitlichen Serie von 14 Spielen ohne Niederlage noch auf Rang zwölf geführt. Auch der Start in die vergangene Saison verlief vielversprechend. So eroberte die FC-04-Elf zwischen dem elften und 15. Spieltag viermal Platz fünf. Doch anschließend ging es kontinuierlich abwärts. Vor allem die schlechte Heimbilanz von nur 18 Punkten – die schwächste Ausbeute in der vierjährigen Zweitligageschichte des Klubs – und die unattraktive Spielweise verstärkten die Kritik an Oral. 
 Wie es beim FC 04 weitergeht, ist noch offen. „Wir werden uns bei der Suche nach einem neuen Trainer die nötige Zeit lassen“, wird Linke in der Pressemitteilung zitiert. Geschäftsführer Harald Gärtner soll dem Sportdirektor dabei assistieren. Schleefs Beschreibung des Anforderungsprofils lässt dabei eine große Bandbreite für Orals Nachfolger zu. „Es kann durchaus ein junger Trainer sein, der sich erst beweist. Aber er sollte ein gewisses Standing haben“, sagte Schleef und ergänzte: „Wir suchen nicht den kurzfristigen Erfolg, sondern wollen jemanden, der etwas über zwei, drei Jahre fortentwickeln kann. Ein Typ wie Mike Büskens würde mir gefallen.“
 Kursierende Namen wie Mehmet Scholl oder Heiko Vogel wollte Schleef nicht kommentieren, lediglich eine Verpflichtung von Lothar Matthäus schloss er aus. „Und uns schwebt vor, dass der neue Mann mit dem bisherigen Trainerstab weiterarbeitet“, meinte Schleef.