Ingolstadt
Der Grundstein für den Aufstieg ist gelegt

14.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:01 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt hat den ersten Schritt Richtung 2. Bundesliga getan. Am Freitagabend feierten die Schanzer in einer hart umkämpften Relegations-Partie gegen den Zweitligisten Hansa Rostock einen 1:0(0:0)-Erfolg. Schütze des Siegtreffers war Steffen Wohlfarth in der 73. Minute.

Ausgerechnet Wohlfarth, der auch in der vergangenen Zweitligasaison beim 4:2-Heimsieg und beim 1:1 in Rostock schon getroffen hatte. Womöglich ein gutes Omen für das Rückspiel am Montag um 20.30 Uhr an der Ostsee.

7538 Ingolstädter Fans, darunter auch Audi-Vorstandschef Rupert Stadler und Ex-FC-Trainer Jürgen Press, fieberten im letzten Spiel im Tuja-Stadion mit den Schanzern. Und diese versuchten von Beginn an, ihre Mannschaft nach vorne zu treiben. Immer wieder stimmte die Gegengerade ein lang gezogenes "FC" an, aus der Haupttribüne kam die Antwort "null-vier".

Doch so bemüht die FC-Anhänger vor der Saisonrekordkulisse auch waren – Gästefans blieben vom Spiel ausgeschlossen – Stimmung ins Stadion zu zaubern, so bemüht verliefen auch die Aktionen auf dem Rasen. Die körperlich robusten Rostocker standen erwartet kompakt in der Defensive, während die Gastgeber ihre Angriffsaktionen druckvoll nach vorne bringen wollten. Meist jedoch vergeblich, es fehlte an Tempo und Durchschlagskraft, um Lücken in die Hansa-Abwehr zu reißen. Zu Beginn versuchte es Ralf Keidel häufiger mit langen Bällen, später marschierten Andreas Buchner und Moise Bambara über die Außenbahnen. Doch zu selten kam der Ball in die Spitze zu Moritz Hartmann, der zwar sofort den Abschluss suchte, aber nie unbedrängt zum Schuss kam. Ein Kopfball (17.) und ein Schuss (42.) landeten jeweils über dem Hansa-Tor.

Auf der Gegenseite taten sich aber auch die Hanseaten schwer, Chancen zu kreieren. Ein 20-Meter-Schuss des Isländers Helgi Danielsson über das Tor (13. Minute) war der einzig nennenswerte Abschluss der Gäste. Ansonsten half Marco Sejna mit einem verunglückten Abschlag zu Fin Bartels nach, doch machte der Rostocker nichts aus diesem Fehler (38.).

Immerhin führte der gegenseitige Abnützungskampf zu der jeweils fünften Gelben Karte für die Rostocker Kevin Schlitte und Kai Bülow, die nun im Rückspiel am Montag gesperrt sind.

Nach dem Seitenwechsel ging das zähe Ringen weiter. Immer wieder erhob sich Trainer Michael Wiesinger von seiner Bank und feuerte seine Spieler gestenreich an. Doch der 37-Jährige musste mit ansehen, wie die Gäste nun energischer nach vorne spielten. Glück für die Ingolstädter, dass bei Bartels Schuss in der 56. Minute die Offensivschwäche des Zweitligisten deutlich wurde – unbedrängt zielte der mit vier Treffern gefährlichste Hansa-Akteur weit neben den Pfosten. Trotz der Abschlussschwäche der Gäste drohte die Partie nun zu kippen, das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr in die Ingolstädter Hälfte.

Die FC-Anhänger versuchten, die Mannschaft nach vorne zu treiben. Aber sie wurden auch unruhig und forderten "Zecke" Neuendorf. Gerade als Wiesinger die Rufe erhörte, schlug Hartmann eine Flanke und Wohlfarth verlängerte sie mit der Schulter zum 1:0 ins Tor (73.). Nun bekamen die Ingolstädter die zweite Luft, und Fabian Gerber hatte bei einem Solo das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Hansa-Keeper Alexander Walke (78.). Am Ende mussten die Ingolstädter mit dem knappen, aber verdienten Ergebnis zufrieden sein und wurden von ihren Fans gefeiert.

Was am 30. Juli 2008 im renovierten ESV-Stadion mit dem 3:2-Sieg im Einweihungsspiel über den späteren Deutschen Meister VfL Wolfsburg begann, endete nun also mit dem 1:0-Erfolg gegen Hansa Rostock. Schöner hätte die kurze, aber höchst turbulente Episode des FC Ingolstadt im Tuja-Stadion nicht enden können. Die Vorfreude auf den Umzug in den neuen Audi-Sportpark dürfte jetzt umso größer sein – und am Montagabend vielleicht sogar mit einem Happy-End: der Rückkehr in der 2. Bundesliga.