Wien
Vom Kreißsaal ins Trainingslager

Özcan reist als Vater zur österreichischen Nationalelf Vier FC-04-Spieler international im Einsatz

05.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Wien (DK) Viel Zeit, sich über die Geburt seiner ersten Tochter zu freuen, blieb Ramazan Özcan nicht. Am vergangenen Sonntag um 19 Uhr brachte seine Freundin Madeleine die 53 Zentimeter große und 3800 Gramm schwere Leyla zur Welt.

„Natürlich habe ich in der Klinik übernachtet, aber am Montag um 8 Uhr musste ich schon wieder los Richtung Wien“, erzählt der Torwart des FC Ingolstadt. Gerne wäre er noch geblieben, doch es wartet „ein wichtiger Job“, wie es der 29-Jährige nennt. Özcan, geboren in Vorarlberg, spielt am heutigen Freitag (20.45 Uhr) mit der österreichischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Deutschland. Und das auch noch in München. „Ich gehe davon aus, dass auch einige Leute aus Ingolstadt da sind“, sagt Özcan, der mit großem Optimismus der Partie entgegensieht. „Wenn wir nicht an uns glauben würden, bräuchten wir erst gar nicht antreten. Wir haben eine hohe Qualität im Team und fahren natürlich nach München, um dort drei Punkte zu holen.“ Seine eigenen Chancen in der Allianz-Arena im Tor zu stehen, schätzt er indes gering ein. „Realistisch betrachtet muss ich damit rechnen, dass der Trainer in so einem Spiel keine Experimente macht und auf seine bisherigen Stammkräfte vertraut“, sagt Özcan. Das würde bedeuten, dass Robert Almer (Energie Cottbus) erneut den Vorzug erhält und „Rambo“ auf der Bank Platz nehmen müsste. „Auch so“, sagt Özcan, „wird es ein unvergessliches Erlebnis werden.“

Sein Ingolstädter Teamkollege Tamas Hajnal spielt zur gleichen Zeit mit der ungarischen Nationalmannschaft in Bukarest. Im Spiel gegen Gastgeber Rumänien dürfte eine Vorentscheidung darüber fallen, wer sich in der Gruppe D hinter den klar führenden Holländern (18 Punkte) den zweiten Platz und damit die Teilnahme an der Playoff-Runde sichert. Bisher liegen die Ungarn (11) bei insgesamt noch vier ausstehenden Partien einen Zähler vor den Rumänen (10). „Es wäre toll für unser Land, wenn wir in Brasilien dabei wären“, sagt Hajnal. Schon am Dienstag (20.30 Uhr) folgt dann das Heimspiel gegen Estland.

Für die beiden Ingolstädter U 21-Nationalspieler Danny da Costa und Philipp Hofmann beginnt heute mit dem Spiel auf den Faröer Inseln (20.45 Uhr) die EM-Qualifikation. Hofmann hat bei seiner ersten Berufung gute Chancen, sofort in der Startelf zu stehen. Am Montag geht es in Irland weiter (20.45 Uhr/Eurosport); darüber hinaus sind noch Montenegro und Rumänien in der deutschen Gruppe, aus der sich nur der Erste direkt für die Endrunde qualifiziert.