"Union macht mir riesig Spaß"

09.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:25 Uhr

Berlin (DK) Dreieinhalb Jahre hat Markus Karl für den FC Ingolstadt gespielt. In dieser Zeit erlebte er zwei Aufstiege, einen Abstieg, seine Suspendierung, gefolgt vom spektakulären Klassenerhalt in der Zweiten Liga.

Vor der laufenden Saison unterschrieb der gebürtige Vilsbiburger nach 96 Ligaspielen für den FC 04 bis 2013 (beim Erstligaaufstieg bis 2015) beim Ligakonkurrenten Union Berlin. Unser Redakteur Norbert Roth hat Karl, der mit den „Eisernen“ auf Rang neun der Tabelle steht (sieben Punkte), vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein gesprochen.
 

Herr Karl, haben Sie sich schon in Berlin eingelebt? Wenn man aus Ingolstadt kommt, ist der Wechsel sicher nicht ohne ...

Markus Karl: Ja klar, das ist schon etwas ganz anderes. Aber meine Frau ist mitgekommen, mein Bruder lebt hier, sodass alles sehr gut abgelaufen ist. Berlin ist eine tolle Stadt, die Menschen sind sehr offen – es war also nicht schwer.

Ende Mai haben Sie im „Gut Moierhof“ im Altmühltal geheiratet. War es das letzte Mal, dass Sie in der Region waren?

Karl: Leider ja. Durch den Umzug und die intensive Saisonvorbereitung habe ich es seitdem nicht mehr geschafft.

Die Berliner Boulevardzeitungen haben Sie bereits „Karl den Großen“ getauft. Gibt es bald einen „Karl den Kleinen“?

Karl: (lacht) Nee, nee. Jetzt haben Isabell und ich erst mal geheiratet. Alles andere hat noch Zeit.

Was ist Ihnen nach dreieinhalb Jahren beim FC 04 am stärksten in Erinnerung?

Karl: Die Erfolge, sprich die beiden Aufstiege waren natürlich toll. Andersherum war es auch eine sehr lehrreiche Zeit, durch die ich sicher gereift bin. Selbst als es nicht so lief, habe ich mich in Ingolstadt im Grunde immer wohl gefühlt. Das lag aber auch daran, dass meine Familie und meine Freundin immer in der Nähe waren.

Trotzdem wollten Sie in Ingolstadt nicht verlängern. War das Angebot nicht gut genug?

Karl: Ich hätte mir schon vorstellen können, in Ingolstadt zu bleiben. Allerdings kann man nach dreieinhalb Jahren auch mal einen Wechsel vertragen. Union ist einfach eine tolle Herausforderung. Wenn man sieht, wie einen hier die Zuschauer nach vorne peitschen, das ist einfach eine ganz andere Art von Fußball. Und die macht mir riesig Spaß.

Auf welchen FC-Gegenspieler freuen Sie sich besonders?

Karl: Eigentlich auf alle, ich kenne die meisten ja noch sehr gut. Mit Stefan Leitl und Marvin Matip habe ich den engsten Kontakt. Aber auch mit Malte Metzelder oder Moritz Hartmann schreibe ich immer mal wieder SMS oder telefoniere. Trotzdem hoffe ich, dass die Punkte hier bleiben.

Welcher Verein steht denn am Ende der Saison weiter oben?

Karl: Das könnten durchaus wir sein. Union hat ein enorm hohes Potenzial, das wir noch gar nicht ausgeschöpft haben. Der Verein will erstmals den einstelligen Tabellenplatz. Ich denke, das ist realistisch.