Kaiserslautern (DK) Der Betzenberg ist für den FC Ingolstadt noch eine Etage zu hoch. Trotz einer engagierten Leistung zahlten die Schanzer am Freitagabend Lehrgeld und kassierten beim 1. FC Kaiserslautern eine 1:3 (0:1)-Niederlage.
Lauterns Ex-Trainer Marco Kurz, der mit freundlichem Applaus im Fritz-Walter-Stadion begrüßt wurde, stellte das Ingolstädter Team gegenüber dem Auftaktspiel gegen Aue auf drei Positionen um. Der aus Kaiserslautern ausgeliehene Linksverteidiger Leon Jessen ersetzte Danilo, Pascal Groß im Mittelfeld den rotgesperrten Alfredo Morales und Moritz Hartmann erhielt auf der Spielmacherposition den Vorzug vor Andreas Buchner. Zudem tauschten die beiden Außenstürmer Christian Eigler (links) und Caiuby (rechts) die Seiten.
Kurz’ Maßnahmen rückten zunächst aber in den Hintergrund. Denn die Lauterer Fans auf der Westtribüne sorgten für einen emotionalen Auftakt und ehrten den verstorbenen Pfälzer WM-Helden von 1954, Ottmar Walter, mit einer Choreografie – eine symbolisierte Himmelspforte mit dem Spruch: Ein Idol steigt in den Himmel auf.
Der Anpfiff löste dann jedoch die Ergriffenheit auf den Rängen und die Roten Teufel auf dem Platz legten sofort mächtig los. Einige Male schwamm die FC-04-Abwehr und Keeper Ramazan Özcan musste gegen Simon Zollers 16-Meter-Flachschuss schon sein ganzes Können aufbieten, um einen frühen Rückstand zu verhindern (7. Minute).
Nach 15 Minuten befreiten sich die Gäste allmählich von dem Druck und starteten erste Angriffe. Der Schuss ging allerdings nach hinten los, denn nach einem Konter über Marcel Gaus waren Danny da Costa und Roger zu zögerlich und Gaus’ Pass in die Schnittstelle der Abwehr verwertete Zoller eiskalt zum 1:0 (27.).
Den Ingolstädtern machte dieser Rückschlag aber nicht lange zu schaffen – im Gegenteil. Jetzt rissen vor allem Christoph Knasmüllner und Hartmann das Heft an sich. Die beiden wurden jedoch nicht belohnt, denn FCK-Torwart Tobias Sippel boxte Knasmüllners Schuss gerade noch aus dem linken Winkel (29.). Und als der Österreicher drei Lauterer austanzte und auf den frei stehenden Eigler querlegte, drosch dieser das Leder über den Querbalken (30.).
Kurz reagierte zur Pause und brachte für Schäffler Karl-Heinz Lappe. Doch ehe der Wechsel greifen konnte, lag der FC 04 0:2 zurück. Jan Simunek schlug einen weiten Pass ins Abwehrzentrum, Roger ließ Zoller enteilen, der Özcan mit einem Heber gekonnt überwand (50.).
Die Ingolstädter steckten nicht auf und hatten auch Möglichkeiten, vor allem bei Freistößen. Aber Sippel klärte sowohl gegen Groß (52.) als auch gegen Roger (61.). Und Caiuby zog das Leder am Tor vorbei (55.). Trotz des Rückstands verlor das FC-04-Team den Mut nicht. Die Kurz-Elf versuchte weiter nach vorne zu kombinieren – es haperte jedoch im Abschluss. So scheiterte da Costa nach einer Ballstafette über mehrere Stationen alleine vor Sippel (72.). Pech hatte danach Caiuby, dass Matmour seinen Kopfstoß nach einem Eckball von der Linie schlug (77.).
Kurz setzte danach alles auf eine Karte und beorderte Caiuby in den Angriff, während der eingewechselte Ümit Korkmaz auf die linke Seite rückte. So entwickelte sich teilweise ein Spiel auf ein Tor, während sich die Pfälzer auf Konter beschränkten. Diese blieben jedoch brandgefährlich
Trotzdem keimte bei den Gästen noch Hoffnung auf. Denn nach einem schönen Doppelpass mit Caiuby erzielte der eingewechselte Ümit Korkmaz bei seiner ersten Aktion den Anschlusstreffer zum 1:2 (84.). Aber das Risiko zahlte sich letztlich nicht aus, denn in der 90. Minute wurden die Ingolstädter ausgekontert und Mo Idrissou erzielte den 3:1-Endstand.
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Simunek, Orban, Löwe – Matmour, Karl, Ring (84. Occean), Gaus (75. Drazan) – Zoller (67. Jenssen), Idrissou.
FC Ingolstadt: Özcan – Da Costa, Roger, Matip, Jessen – Groß, Knasmüllner (76. Korkmaz) – Caiuby, Hartmann, Eigler – Schäffler (46. Lappe).
Tore: 1:0 (27.) Zoller, 2:0 (50.) Zoller, 2:1 (84.) Korkmaz, 3:1 Idrissou (90.). - Zuschauer: 28.817. - Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart). - Gelb-Rote Karte: da Dosta (84. wiederholtes Foulspiels).
