Ingolstadt
Zu viele Fehler

Nach zwei Patzern von Neuzugang Alfredo Morales verliert der FC Ingolstadt gegen Aue 1:2

19.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

Kein Glück: Auch dieser Angriff des FC Ingolstadt 04 war nicht von Erfolg gekrönt, weil die Gäste den Schuss von Caiuby (links) abblocken konnten. Der ehemalige FC-Keeper Sascha Kirschstein musste nicht eingreifen. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Bitterer Saisonstart für den FC Ingolstadt. Obwohl der Zweitligist im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue fast eine Halbzeit lang in Überzahl spielen konnte, unterlag die Mannschaft von Trainer Marco Kurz mit 1:2 (0:1). Zu allem Überfluss sah Alfredo Morales kurz vor Schluss auch noch Rot.

„Wir haben heute auf ganz bittere Weise erfahren müssen, dass Vorbereitung und Meisterschaft zwei völlig verschiedene Dinge sind“, wurde Trainer Kurz bei seiner Analyse gleich deutlich. „Wir müssen uns fragen, warum wir so verhalten agiert haben, obwohl es eigentlich keinen Anlass dazu gab. Bei uns sind gleich mehrere Spieler nicht an ihre 100 Prozent gekommen.“
 
Gegen eine sehr defensiv eingestellte Auer Mannschaft leisteten sich die Ingolstädter zudem den Luxus, zu beiden Gegentreffern mit kapitalen Patzern selbst die Vorarbeit zu leisten. Zweimal war dabei Neuzugang Alfredo Morales der Unglücksrabe. Zunächst landete sein Rückpass direkt bei Aue-Stürmer Jakub Sylvestr, der (ohne vom verdutzten Marvin Matip ernsthaft gestört zu werden) allein vor FC-Torwart Ramazan Özcan einschieben konnte (25.). Zehn Minuten vor dem Ende spitzelte Morales dann als letzter Mann Sylvestr im eigenen Strafraum den Ball vom Fuß, hielt ihn dabei aber im Trikot. Den fälligen Elfmeter nutzte der Gefoulte zu seinem zweiten Treffer (80.), Morales musste vom Feld und die Partie war entschieden. Dem eingewechselten Karl-Heinz Lappe gelang zwar noch der Anschlusstreffer (85.), dennoch standen die über weite Strecken zu wenig entschlossen agierenden Ingolstädter am Ende mit leeren Händen da.

 

Dabei hatte die Hausherren frech begonnen. 33 Sekunden waren gespielt, als die Ingolstädter Elf, in der mit Danilo Soares und Morales zwei Neuzugänge standen, die erste Torchance verzeichnete. Neu-Kapitän Christian Eigler traf den Ball in Mittelstürmerposition jedoch nicht voll.
 
Gegen die robust auftretenden Gäste war es wenig später Christoph Knasmüllner, der sich am linken Strafraumeck durchsetzte und Manuel Schäffler ins Spiel brachte. Aus spitzem Winkel landete Schäfflers Heber jedoch neben dem vom Ex-Ingolstädter Sascha Kirschstein gehüteten Tor (12.).
 
Das sah zunächst ganz passabel aus, wie erwähnt brachten sich die Ingolstädter dann aber schon in der 25. Minute selbst aus dem Konzept und schließlich auch um den möglichen Lohn. Von dem 0:1 erholte sich das Kurz-Team bis zuletzt nicht mehr, sodass auch aus dem frühen Platzverweis für den Auer Arvydas Novikovas (44., Gelbrote Karte) kein Kapital geschlagen werden konnte.
 
Nach der Pause hatte Trainer Kurz mit der Hereinnahme von Moritz Hartmann (für Andreas Buchner) zwar eine richtige Personalentscheidung getroffen. Die wenigen gelungenen Angriffe (vorwiegend über Hartmann) endeten jedoch meist vor dem Strafraum der Gäste.
 
Auch ohne echte Torchancen blieb es turbulent. So kam der bereits verwarnte Caiuby nach einem übermütigen Zweikampf nur haarscharf um einen Platzverweis herum (51.). Kurz nahm ihn zwei Minuten später vom Feld. Bitter endete der Abend für Aue-Torwart Kirschstein. An alter Wirkungsstätte prallte er so unglücklich mit FC-Stürmer Schäffler zusammen, dass er mit dick geschwollenem Auge ausgewechselt werden musste (67.).
 
Mit Turbanverband sah der 32-Jährige dann von der Bank aus, wie sein Team den Vorsprung mit allen Mitteln verteidigte und am Ende auch über die fünf Minuten Nachspielzeit brachte.
 
„Das war sicher kein Auftakt nach Maß“, meinte Kapitän Eigler nachher. „Auch von mir muss mehr kommen. Wenn wir nächste Woche in Kaiserslautern so nervös spielen, wird es noch viel schwerer.“