Ingolstadt
Leckie ebnet den Weg

FC Ingolstadt feiert beim 2:0 gegen Greuther Fürth ersten Saisonsieg

24.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Geballte Energie: Rückkehrer Mathew Leckie (Mitte) trieb das Offensivspiel der Ingolstädter immer wieder an und markierte nach einer Einzelaktion zudem den wichtigen Treffer zum 1:0. Am Ende landete er mit dem FC 04 gegen Greuther Fürth einen verdienten 2:0-Erfolg. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Der Knoten ist geplatzt. Nach dem bitteren Pokal-Aus in Offenbach präsentierte sich die Mannschaft des FC Ingolstadt gestern im Derby gegen Greuther Fürth vor allem in kämpferischer Hinsicht deutlich verbessert und landete beim 2:0 (0:0) verdient den ersten Saisonsieg.

 
Der hohe Jubelsprung von Torschütze Mathew Leckie, die stehenden Ovationen der Gegengerade nach dem Schlusspfiff oder der laute Schrei von Torhüter Ramazan Özcan, als er nach dem Spiel in die Kabine kam – das Ausmaß der Erleichterung im Lager der Ingolstädter war nach dem 2:0 gegen Fürth gestern Nachmittag an unzähligen Stellen mehr als deutlich wahrzunehmen. „Die Mannschaft hat nach dem blamablen Pokaltermin sofort eine Reaktion gezeigt. Glückwunsch an die Jungs kann ich da nur sagen“, lobte Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem ersten Erfolg der jungen Saison.

Auch Vereinspräsident Peter Jackwerth, in der Vorwoche noch scharfer Kritiker des Teams, wirkte wieder deutlich gelassener. „Heute hat eine andere Mannschaft auf dem Platz gestanden. In den ersten zehn Minuten war alles noch etwas wackelig, in den dann folgenden 80 Minuten habe ich aber nie mehr geglaubt, dass wir diese Partie noch verlieren könnten.“

Zum Wegbereiter des Ingolstädter Erfolges wurde Mathew Leckie. In der Vorwoche hatte der Australier aufgrund von muskulären Problemen noch pausiert, nun trieb er mit seinem Einsatzwillen das Team an, markierte das wichtige 1:0 (62.) und legte den zweiten Treffer auf. „Ich hebe selten einzelne Spieler hervor, aber mit Leckie sind wir einfach eine ganz andere Mannschaft“, strahlte Hasenhüttl. Nach dem zweiten Tor durch Pascal Groß war die Partie dann entschieden (81.).

In der Anfangsphase sahen die 8021 Zuschauer zunächst allerdings eine klar überlegene Fürther Mannschaft. Gestärkt durch einen 5:1-Derbysieg gegen den Club begann die Mannschaft von Frank Kramer mit hohem Tempo und beachtlicher Ballsicherheit, sodass die Ingolstädter bald in Not gerieten. Schon früh musste Torhüter Ramazan Özcan bei einem Schuss von Thomas Pledl (7.) sein ganzes Können aufbieten. Eine Minute später war es Verteidiger Zolt Korcsmar, der im Anschluss an eine Ecke den Ingolstädter Torwart prüfte.
 

Erst nach rund zwanzig Spielminuten legten die Gastgeber ihre Verunsicherung ab und begannen das zu tun, was man nach einer Blamage im Pokal erwarten darf: Sie begegneten ihrem Gegner mit Einsatzbereitschaft und Zweikampfhärte. „Wir haben es erst dann geschafft, mit Roger, Morales und Groß im Zentrum wirklich kompakt zu stehen“, beschrieb Hasenhüttl den Wendepunkt der Partie. Prompt kam Fürth aus dem Konzept.

Die Ingolstädter standen nun zumindest sicherer, im Spiel nach vorne wollte zunächst aber wenig gelingen. Regisseur Pascal Groß, der ähnlich wie die Kollegen nur mühsam in die Partie fand, gab in der 24. Minute einen Fernschuss auf das Fürther Tor ab, mehr Torchancen erarbeiteten sich die Gastgeber bis zur Pause nicht.

Nach dem Seitenwechsel zunächst eine Schrecksekunde für die Ingolstädter, als Torhüter Özcan im Bemühen einen Flankenball zu erreichen, außerhalb seines Fünfmeterraumes mit dem Fürther Benedikt Röcker zusammenprallte. Manch einer rechnete mit einem Elfmeterpfiff, der unsicher wirkende Schiedsrichter Thorsten Schriever entschied auf Freistoß für die Gastgeber (59.).

Drei Minuten später war es dann so weit: Leckie, ohnehin durch seine Vorstöße der auffälligste Ingolstädter, behielt nach einem Zuspiel von Stefan Lex die Nerven und brachte mit dem 1:0 sein Team auf die Siegerstraße.

Erlöst und erschöpft sprach der Torschütze anschließend von einem verdienten Erfolg seines Teams. „Wir haben nur am Anfang einige Schwierigkeiten gehabt, waren im zweiten Durchgang aber das bessere Team“, erklärte der 23-Jährige. „Der Sieg ist sehr wichtig für uns.“

Da den konsternierten Fürthern auch nach dem Rückstand nicht mehr viel einfiel, gerieten die immer sicherer werdenden Ingolstädter kaum noch in Gefahr. Groß, der nach einem Zuspiel von Leckie von der Strafraumgrenze zum 2:0 erhöhte, sorgte schließlich für den Schlusspunkt – und den ersten kollektiven Siegestaumel im Audi-Sportpark in dieser Saison.