Ingolstadt
Ein Sieg fehlt noch

FC Ingolstadt will beim VfR Aalen Auswärtsserie fortsetzen und den Klassenerhalt perfekt machen

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Szene aus dem Hinspiel: Beim 2:0 gegen Aalen feierte Trainer Ralph Hasenhüttl gegen seinen Ex-Klub den ersten Heimsieg mit dem FC Ingolstadt. Christian Eigler (links) erzielte den zweiten Treffer für die Schanzer. Es war bislang der letzte Treffer des 30-jährigen Stürmers, der sich nach seiner Meniskusoperation erst in die Mannschaft zurückkämpfen muss - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Tabellarisch ist der FC Ingolstadt schon seit dem 17. Spieltag auf der sicheren Seite, als die Schanzer die Abstiegsränge verließen. Rechnerisch ist ein erneutes Abrutschen des Tabellen-14. aber noch möglich. Daher will der FC 04 am Sonntag (13.30 Uhr) beim VfR Aalen unbedingt gewinnen.

„Der Sieger ist gesichert, der Verlierer wird noch zittern müssen“, meint FC-Trainer Ralph Hasenhüttl vor dem Duell. Fünf Punkte Vorsprung hat sein Team auf den Relegationsplatz 16, Aalen einen mehr.

Für Hasenhüttl ist der Osterausflug in die Ostalb etwas Besonderes. 2012 stieg er mit Aalen in die Zweite Bundesliga auf und feierte damit den bisher größten Erfolg seiner Trainerlaufbahn. „Ich habe dem VfR viel zu verdanken und hatte dort viele schöne Augenblicke. Aber vor dem Hinspiel war ich aufgeregter“, sagt Hasenhüttl, der beim 2:0 am 8. November des Vorjahres ausgerechnet gegen Aalen den ersten Heimsieg mit den Schanzern feierte. „Das war damals enorm wichtig, weil die Mannschaft gerade erst zusammenwuchs, da tat dieses Erfolgserlebnis besonders gut. Es war eine unserer besten Leistungen im eigenen Stadion“, sagt Hasenhüttl rückblickend.

Mittlerweile ist sein Team gefestigt, vor allem auswärts. Elf Spiele sind die Ingolstädter ungeschlagen. „Wir sind sehr stabil und auswärts nicht so leicht zu schlagen. Aber wir brauchen eine Topleistung, um unsere Serie fortzusetzen“, meint der 46-Jährige und erklärt, warum. „Aalen spielt fast noch mit der gleichen Mannschaft wie zu meiner Zeit. Sie ist sehr eingespielt, da funktionieren besonders in der Defensive die Automatismen sehr gut.“ Allerdings: Mit Benjamin Hübner (Gelbsperre) fehlt den Gastgebern in der Innenverteidigung eine Stammkraft. Der 24-Jährige, der in der kommenden Saison zum FC 04 wechseln soll, wird vom Kanadier Andrew Hainault ersetzt. Und auch Enrico Valentini, der zusammen mit Robert Lechleiter (je fünf Treffer) bester Torschütze der Aalener ist, muss wegen einer Oberschenkelverletzung zusehen.

Keine schlechten Voraussetzungen also für die Schanzer, den ersten Sieg in Aalen zu holen. In den bisherigen drei Zweitligaspielen setzte sich jeweils das Heimteam durch. „Ich bin von meiner Mannschaft absolut überzeugt. Sie hat zuletzt gegen Paderborn viel richtig gemacht. Aber sie ist noch nicht clever genug, in Spielen, in denen sie überlegen ist, genug Punkte zu holen“, erklärt Hasenhüttl und spricht die jüngste 1:2-Heimniederlage an. „Es war einfach ärgerlich, wie wir das Spiel aus der Hand gegeben haben.“

Damit die Schanzer aber auch mal wieder drei Punkte einfahren können – zuletzt gab es nur einen Sieg in den vergangenen acht Spielen – müssen sie ihre Chancenverwertung verbessern. Hasenhüttl zeigt sich jedoch geduldig. „Gedanken würde ich mir machen, wenn wir keine Chancen herausspielen würden. Aber uns fehlen im Abschluss oft nur Zentimeter, das kommt wieder“, meint Hasenhüttl und verweist auf seine eigene Karriere. „Was ich früher Chancen vergeben habe, das kann man sich nicht vorstellen. Deshalb habe ich da viel Verständnis“, sagt der Österreicher, dessen ausgelassener Torjubel nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel im Lager seines Ex-Klubs sauer aufgestoßen war. „Ich finde, die Freude muss raus. Dass man jetzt nicht mehr jubeln darf, wenn man gegen seinen ehemaligen Verein erfolgreich ist, kann ich nicht so ganz nachvollziehen“, meint Hasenhüttl.

Anlass, sein Team groß zu verändern, sieht der Trainer nicht. Aber möglicherweise bekommt Christian Eigler, dem im Hinspiel sein bislang letzter Treffer im FC-Trikot gelang, wieder mal einige Einsatzminuten mehr. „Ich stelle keine Ansprüche. Ich bin froh, dass mein Knie hält und ich wieder annähernd bei 100 Prozent bin“, sagt Eigler. Nach einer Meniskusoperation am rechten Knie und einem Rückfall musste sich der 30-Jährige zuletzt mit Kurzeinsätzen begnügen.