Ingolstadt
Reifeprüfung bestanden

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Gradmesser, Reifeprüfung, Schlüsselspiel. Wie auch immer man das Duell des FC Ingolstadt gegen den bisherigen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf nennen will, die Schanzer haben diesen Test bestanden - genau betrachtet sogar im doppelten Sinn.

Zum einen stand da mit dem 1:0 natürlich das Ingolstädter Wunschergebnis auf der Anzeigentafel. Gleichbedeutend mit dem vierten Zweitliga-Sieg in Folge - Vereinsrekord. In der Formtabelle der letzten sechs Begegnungen sind die Schanzer (16 Punkte) damit Ligaspitze, vor Holstein Kiel (14) und Union Berlin (13). Schon allein dieser Umstand verdient Respekt.

Mindestens ebenso wichtig ist aber die Art, wie die Ingolstädter Elf unter Trainer Stefan Leitl zu ihren Erfolgen kommt. "Zu Beginn der Saison haben wir viele lange Bälle gespielt. Mittlerweile können wir die Dinge auch fußballerisch lösen, agieren sehr variabel und sind deshalb auch nicht mehr so leicht ausrechenbar", sagte Christian Träsch nach dem Sieg gegen die Fortuna. Und, möchte man den sehr treffenden Ausführungen des gebürtigen Ingolstädters hinzufügen, die Mannschaft kann diese taktische Disziplin inzwischen über die gesamte Spielzeit aufrechthalten.

Zutaten, die die Ingolstädter Fans spätestens seit dem vergangenen Wochenende zu Recht träumen lassen. Die gut organisiert und immer selbstbewusster auftretende Leitl-Elf weckt längst Erinnerungen an das Team, das mit Ralph Hasenhüttl 2015 den Bundesliga-Aufstieg geschafft hat. Schon in Bielefeld (3:1) und Nürnberg (2:1), als das FCI-Team nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich dank ihrer nicht nachlassenden Ambition die Erfolge geradezu erzwang, war diese ganz spezielle Siegermentalität zu spüren.

In einer Liga ohne klaren Favoriten haben sich die Ingolstädter damit gerade noch rechtzeitig in Stellung gebracht. Lange sah es nicht danach aus, aber seit gestern gehört der FC Ingolstadt definitiv zu den ganz heißen Aufstiegskandidaten.