Ingolstadt
Pledl will weg

21-jähriger Offensivmann sieht beim FC Ingolstadt derzeit keine Chance – Einsätze in der U 23 sind ihm zu wenig

11.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:20 Uhr

Vor dem Absprung: Thomas Pledl will mehr Spielpraxis - aber nicht in der U 23 - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Elf Tage noch, dann beginnt für den FC Ingolstadt wieder die Punktejagd in der Fußball-Bundesliga. Bereits morgen um 14.30 Uhr – eine Stunde früher als ursprünglich geplant – treffen die Schanzer im dritten Testspiel auf den Karlsruher SC. Der Zweitliga-Neunte wird die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl voraussichtlich mehr fordern, als dies in den bisherigen Vorbereitungsspielen gegen den VfR Aalen (1:1) und Sonnenhof Großaspach (6:1) der Fall war.

Personell hat sich beim Neuling allerdings noch nichts getan. Weder ist ein neuer Stürmer im Anmarsch, noch hat Tomas Pekhart bereits einen anderen Verein gefunden. Allerdings gibt es nun einen weiteren Kandidaten, der sich aktiv mit einem Wechsel beschäftigt: Thomas Pledl. Der 21-jährige Offensivspieler, der noch bis 2019 vertraglich an den FCI gebunden ist und den die Schanzer auch weiterhin behalten wollen, ist mit seiner Situation unzufrieden. „Die Vorrunde ist für mich nicht gerade glücklich gelaufen. Ich hatte schon andere Erwartungen“, sagt der Niederbayer. Elfmal war er nach seinem Wechsel von Greuther Fürth zum FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga zum Einsatz gekommen. Nach dem Aufstieg jedoch ist ihm nur ein einziges Mal (gegen Hannover) der Sprung in den Kader gelungen. „Ich bin schon ein bisschen ratlos und auch überrascht, dass das so gelaufen ist. Ich bin jetzt 21 und nicht nach Ingolstadt gekommen, um in der U 23 zu spielen“, meint Pledl. Neunmal hat der 1,75 Meter große Techniker bei Trainer Stefan Leitls Team in der Regionalliga Spielpraxis gesammelt, dabei ein Tor erzielt und eines vorbereitet.

Der junge Mann weiß aber auch, wie das Geschäft läuft, und hat deshalb Verständnis für Hasenhüttl. „Es können nicht alle spielen. Der Trainer muss mir deshalb nicht erklären, warum ich nicht spiele. Er hat mit der Mannschaft, die er einsetzte, viele Punkte geholt. Also hat er aus seiner Sicht ja auch alles richtig gemacht“, sagt Pledl.

In den nächsten Tagen versucht Pledl, der in Fürth bereits sieben Bundesliga-Einsätze verzeichnet hatte, eine Lösung mit dem Verein zu finden. „Eine Ausleihe wäre ein guter Schritt, wieder höherklassig Spielpraxis zu bekommen. Ein paar interessante Anfragen gibt es“, sagt Pledl, der neben Pekhart als einziger Spieler des Profikaders in den Testspielen nicht zum Einsatz gekommen war und daher seine geringen Chancen schwinden sieht, sich dem Trainer anzubieten.

Auswirkungen auf seinen Trainingsfleiß habe das aber nicht. „Ich trainiere für mich und lasse mich nicht hängen. Ich würde mir damit ja nur selbst schaden. Außerdem bin ich ein Straßenkicker und habe Spaß am Fußball. Ich hoffe, dass es bald wieder besser für mich läuft“, meint Pledl, auch wenn er dafür wohl wieder einen Umweg gehen muss.