Ingolstadt
Möhlmann: Ich muss Aggressivität aufbauen

03.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:11 Uhr

Geben am Spielfeldrand alles: die beiden Trainer Benno Möhlmann (links) und Ewald Lienen. Am Sonntag treffen die seit langem befreundeten Kollegen im Kellerduell zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld aufeinander. Die persönliche Bilanz der beiden gegeneinander ist unentschieden. Von insgesamt sechs Spielen gewann jeder mit seinem jeweiligen Team zwei. - Fotos: imago, dpa

Ingolstadt (DK) Am liebsten würde Benno Möhlmann einfach schweigen. Aber er weiß, dass das nicht geht. Schließlich steht im Krisengipfel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen das Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld enorm viel auf dem Spiel, und danach wird er als Trainer des FC Ingolstadt immer wieder gefragt.

Von Endspiel und letzter Chance im Kampf gegen den Abstieg will der 56-Jährige freilich nichts hören, aber er gibt zu: "Es ist mehr als nur eines von noch 14 Spielen. Es geht nicht nur um drei Punkte, es geht darum, dass wir uns mit einem Erfolgserlebnis befreien wollen." Sein gutes Verhältnis zu seinem Ex-Klub Arminia Bielefeld, der ihn im Sommer zurückholen wollte, und dessen Trainer Ewald Lienen, mit dem er 1987 den Verband deutscher Vertragsfußballer gründete, drängt er in den Hintergrund. "Ewald ist einer von drei, vier Kollegen, den ich auch außer der Reihe mal anrufe und mit dem ich nicht nur über Fußball rede. Aber ich will da jetzt nicht darauf herumreiten. Ich brauche für das Spiel Aggressivität, und die muss ich jetzt aufbauen", sagt Möhlmann und schiebt persönliche Dinge beiseite.

Auch von seiner Mannschaft erwartet er das. "Mir fehlt immer noch der Killerinstinkt im Team. Was mich ärgert ist, dass wir den Gegner nicht niederzwingen. Einzelne Spieler kämpfen schon, aber diese Entschlossenheit steckt noch nicht in der ganzen Mannschaft drin", bemängelt Möhlmann, nachdem der FC 04 zuletzt in Oberhausen und davor gegen Duisburg wieder einen 1:0-Vorsprung aus der Hand gab.

Ob er gegenüber der Partie in Oberhausen Änderungen vornimmt, lässt Möhlmann offen. Andreas Buchner (Knie) und Fabian Gerber (muskuläre Probleme) trainieren zwar mit, sind aber noch angeschlagen. Erstmals nach seiner dreiwöchigen Behandlung an den Bandscheiben war gestern auch Artur Wichniarek mit dabei. Er absolvierte mit Amaechi Igwe abseits des Teams ein Aufbauprogramm. Zwischendurch schob der Neuzugang immer wieder Laufeinheiten ein und konnte dabei die Torschussübungen seiner Teamkollegen beobachten. Auch die beiden anderen neuen Offensivkräfte, Edson Buddle und Caiuby, die laut Möhlmann ihren Trainingsrückstand aufholen, waren fleißig zu Gange.

Während in der Offensivformation immer noch viel Bewegung ist, hält Möhlmann an seinem Defensivverbund fest, auch an der Besetzung Malte Metzelder und Markus Karl im zentralen Mittelfeld. "Ich bin mit der Entwicklung zufrieden. Malte ist mein schnellster Spieler, er ist beweglich und für seine Größe technisch gut", sagt Möhlmann. Den "kleinen Nachteil im strategischen Spiel gegenüber Manuel Hartmann" sieht er nicht als Grund für einen Wechsel an, macht Hartmann aber Hoffnungen. "Manuel ist konzentriert dabei, allmählich hat er eine Chance verdient", sagt Möhlmann.