Ingolstadt
"Man will ein Zeichen setzen"

24.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Ingolstadt (nor) Vor allem das Ausmaß der Sperre gegen den Leverkusener Trainer Roger Schmidt hat Ramazan Özcan (Foto) überrascht. "Fünf Spiele (zwei davon auf Bewährung, d. Red.) sind ganz schön viel", erklärte der Torhüter des FC Ingolstadt gestern gegenüber unserer Zeitung.

"Ich glaube, mit diesem Urteil will man ein Zeichen setzen. Die Trainer sollen wissen, dass sie sich zukünftig im Griff haben müssen."

In der Diskussion um die Zunahme strittiger Schiedsrichterentscheidungen - Schmidt hatte sich beschwert, wollte den anschließenden Tribünenverweis aber nicht akzeptieren - bezog Michael Henke derweil einen klaren Standpunkt. "Für mich läuft in Deutschland grundsätzlich etwas falsch. Dabei meine ich nicht die Schiris, die alle top ausgebildet sind. Aber sie müssen sehr kleinlich und damit praktisch jeden Körperkontakt abpfeifen. Dadurch kommt viel zu schnell Hektik auf, die den Druck auf die Unparteiischen unnötig erhöht."

Henke hat auch Änderungsvorschläge: "Die Headsets kann man abschaffen. Die führen nur dazu, dass die Schiedsrichter von allen Seiten vollgelabert werden und sich immer schwieriger auf des Wesentliche konzentrieren können. Ich wäre auch sofort dabei, wenn nicht mehr jeder, sondern nur noch Cheftrainer, Co-Trainer und Sportdirektor am Spielfeldrand etwas sagen dürfen. Alle anderen würde ich sofort verweisen."

Einig waren sich beide darin, dass die Aufgaben für die Schiedsrichter immer schwieriger werden. "Ich beneide sie nicht, sie haben keinen einfachen Job", sagte Özcan. Henke ergänzte: "Fehlerfrei zu bleiben, ist für die Schiedsrichter heute praktisch unmöglich." ‹ŒFoto: dpa