Ingolstadt (gst) Tom war überglücklich. Eben hatte der junge FC-Fan von Moritz Hartmann eine Autogrammkarte ergattert und stellte überrascht und bewundernd zugleich fest: "Deinen Namen kann man ja lesen." Hartmann musste schmunzeln: "Ich bemühe mich schon, schön zu schreiben."
Vize-Kapitän Hartmann, der sich beim Fanabend des FC Ingolstadt bereitwillig unter das Volk mischte, obwohl er vom Verein gar nicht als Teilnehmer an der Veranstaltung vorgesehen war, genoss sichtlich den Zuspruch der Fans. Kein Wunder – der 24-jährige Stürmer war beim 4:1-Sieg in Karlsruhe an drei Toren beteiligt und spürte deutlichen Aufwind. "Ich werde es dem Trainer so schwer wie möglich machen, mich nicht spielen zu lassen. Ich hoffe natürlich, dass ich am Sonntag gegen Aachen wieder dabei bin", sagte Hartmann.
Zwei Treffer stehen für den 21-fachen Torschützen der vergangenen Saison bisher zu Buche. Zu wenig für den ehrgeizigen Kölner, der in der 3. Liga so im Rampenlicht stand. "Ich habe natürlich mehr von mir erwartet, vielleicht zu viel. Aber ich bin von mir überzeugt und glaube, dass ich es auch in der 2. Bundesliga schaffen kann", sagte Hartmann. Dabei ist der letztjährige Torjäger mit 23 Einsätzen nach Torwart Sascha Kirschstein und Abwehrspieler Tobias Fink der FC-Spieler mit den meisten Saisonspielen – auch wenn es manchmal nur wenige Minuten waren.
Gegen Aachen hat Hartmann im Hinspiel schon ein Tor erzielt. "Ich hoffe, das ist ein gutes Omen. Die Alemannia will bestimmt die 0:5-Heimpleite gegen Hertha BSC wettmachen. Das wird eine schwierige Aufgabe für uns, weil Aachen ein sehr aggressives Pressing spielt", meint Hartmann.
Aber Hartmann ist Kölner, und da weiß er auch, dass im Rheinland der Karneval regiert. "Vielleicht wollen die deswegen ja schnell nach Hause und denken da schon dran. Wir müssen jedenfalls punkten. Und da ist Aachen noch die lösbarere Aufgabe als unsere nächsten Heimgegner Hertha und Bochum." Bei einem Sieg könnte Hartmann auch in Ingolstadt Fasching feiern.
