Ingolstadt
Görlitz streckt die Fühler aus

Kommt ein gutes Angebot, könnte der FC-Verteidiger den Klub in der Winterpause verlassen

16.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:42 Uhr

Oft nur Zuschauer: Andreas Görlitz bestritt in der ersten Serie lediglich fünf Spiele für den FC Ingolstadt - Foto: Schroedter/Imago

Ingolstadt (DK) In den vergangenen Jahren war es fast zur Gewohnheit geworden: Der FC Ingolstadt stand zum Ende der ersten Serie im Tabellenkeller, sodass in der Winterpause regelmäßig gleich mehrere neue Spieler verpflichtet werden mussten. Das soll in dieser Saison anders werden.

Denn angesichts von Tabellenplatz neun sieht Sportdirektor Thomas Linke kaum Bedarf, den Kader für die verbleibenden 15 Spiele noch einmal groß zu verändern. „Wir haben vor der Saison unsere Planungen gemacht und diese sind weitgehend auch so eingetreten“, so der 42-Jährige. „Den Druck, etwas machen zu müssen, haben wir sicher nicht.“

Lediglich für die linke Verteidigerposition will man sich nach einem Spieler umsehen. Laut Linke sucht man einen jungen Akteur, der den Druck auf Andreas Schäfer erhöht. Darüber hinaus muss Linke aber damit rechnen, dass Trainer Tomas Oral noch Wünsche äußert: „Wir müssen besprechen, ob der Kader nicht vielleicht doch frisches Blut gebrauchen kann“, meinte der 39-Jährige nach dem 0:0 gegen St. Pauli – dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg.

Fest steht, dass mit dem Tunesier Ahmed Akaichi ein Spieler den Verein verlassen soll. „Beide Seiten sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir besser getrennte Wege gehen“, erklärte Linke. Konkrete Verhandlungen mit einem tunesischen Klub finden bereits statt, weshalb Linke optimistisch ist, dass „der Transfer in der Pause zustande kommt“. Ohne Ablöse wird Ingolstadt den Stürmer allerdings nicht ziehen lassen. Gehen dürfen auch Tobias Fink und Fabian Gerber, die beide bereits in die U 23 versetzt wurden. Talent Collin Quaner (21) soll mehr Spielpraxis erhalten und deshalb an einen Drittligisten ausgeliehen werden. Auch hier bestätigt Linke konkrete Verhandlungen. Gelingt der Leihvertrag, würde der FC Ingolstadt die Vereinbarung mit Quaner vorzeitig verlängern.

Im Fall von Edelreservist Andreas Görlitz, dessen Vertrag erst vor der Saison um ein Jahr verlängert worden war, der dann aber lediglich fünf Partien bestritt und nur drei weitere Male im Kader stand, drängt der Klub indes nicht auf eine Trennung. „Danny da Costa steht im Moment ein Stückchen vor ihm, aber Andi hat auf jeden Fall die Chance, wieder in die Mannschaft zu kommen“, meint Linke. Görlitz selbst hält sich derweil alle Optionen offen. „Es ist klar, dass ich mit der aktuellen Situation nicht zufrieden bin. Ich bin zu jung und zu fit, um mich als ,Backup’ dauerhaft auf die Bank zu setzen“, so der 30-Jährige am Sonntag. Sollte Görlitz andere Angebote bekommen, will er diese mit seinem Berater genau prüfen. „Wenn eine gute Option dabei ist, hoffe ich, dass der Verein mir keine Steine in den Weg legt“, sagt Görlitz, der im Januar auf jeden Fall noch einmal das Gespräch mit den FC-Verantwortlichen suchen will.