Ingolstadt
"Das machen wir in 90 Minuten"

Torjäger Moritz Hartmann will mit dem FC Ingolstadt unbedingt die hohe Pokalhürde in Aue meistern

19.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Optimistischer FCI-Torjäger: Moritz Hartmann, der mit den Schanzern schon zehnmal gegen Aue antrat, ist vom Einzug in die nächste DFB-Pokalrunde überzeugt. "Das machen wir in 90 Minuten", sagt der 30-Jährige Elfmeterspezialist. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Bloß kein Hattrick! Nach zwei Erstrundenpleiten in Folge will der FC Ingolstadt am Sonntag um 18.30 Uhr im DFB-Pokal beim Zweitligisten Erzgebirge Aue unbedingt ein drittes Aus vermeiden. Torjäger Moritz Hartmann ist optimistisch: "Elfmeterschießen ist kein Thema. Das machen wir in 90 Minuten", sagt er.

Der "Bomber", wie Hartmann von seinen Teamkameraden genannt wird, muss es wissen. Der 30-Jährige war in zehn der bisherigen zwölf Aufeinandertreffen mit den Sachsen aktiv dabei und hat gegen sie drei Tore erzielt. Das letzte dabei per Elfmeter beim 3:0-Sieg im März 2015. Doch auf ein Elfmeterschießen will es der Strafstoßspezialist gar nicht erst ankommen lassen. "Wir wollen zeigen, was wir in den vergangenen Wochen gelernt haben. Wenn wir das zu 100 Prozent umsetzen, müsste das gegen Aue reichen. Aber man muss sie erst niederkämpfen. Das waren immer zähe und enge Spiele", sagt Hartmann. Aue also ein gutes Los? "Das werden wir erst nach dem Spiel wissen. Von der Papierform her ist es sicher das schwerstmögliche. Aber vielleicht waren wir uns in den Spielen gegen Offenbach und Unterhaching vom Kopf her zu sicher und haben gedacht, das wird ein klare Sache. Da ist es anders herum vielleicht sogar besser", meint Hartmann.

Mit dieser Haltung ist er nicht alleine. "Ich bin froh, dass wir einen Gegner haben, wo alle sagen, da fährt man nicht so gerne hin. Dann unterschätzt man die Aufgabe nicht. Jeder weiß, dass das ein hartes Stück Arbeit wird", meint Trainer Markus Kauczinski, der ansonsten nicht in der Vergangenheit kramt. "Wir rühren nicht in einer alten Suppe. Für uns alle ist es das erste Mal, dass wir gemeinsam als Mannschaft und Trainerteam da auftreten. Wir wollen ein positives Zeichen setzen", sagt der 46-Jährige und verdeutlicht: "Wir wissen, dass der Pokal seine Tücken hat, das ist uns bewusst, aber wir sind der Bundesligist und dementsprechend fahren wir als Favorit dahin. Wir sind bereit, alles zu geben." Vor den großen Fußstapfen seines erfolgreichen Vorgängers Ralph Hasenhüttl, der mit dem FCI kein Pokalspiel gewann, muss Kauczinski zumindest in diesem Wettbewerb also nicht bange sein - der neue FCI-Trainer kann bei seiner Pflichtspielpremiere mit den Schanzern nur gewinnen.

Die Mannschaft, die das bewerkstelligen soll, hat der Ex-Karlsruher bereits im Kopf - verraten will er sie natürlich nicht. "Es gibt Positionen, die sind klar, auf anderen ist es eine knappe Entscheidung. Aber es ist ohnehin immer nur eine Elf für einen Spieltag. Danach wird wieder alles überprüft", sagt Kauczinski und spornt damit im Voraus seine Enttäuschten an, die es nach der Abschlussbesprechung am Samstagabend geben wird, wenn er die Aufstellung verkündet. Hinweise, wer um seine Position bangen muss, gibt es. Der Platz neben Kapitän Marvin Matip ist zwischen Romain Bregerie und Hauke Wahl heiß umkämpft, auch die beiden neuen Außenverteidiger Florent Hadergjonaj und Anthony Jung machen Druck auf die Stammkräfte Tobias Levels und Markus Suttner. "Meistens sind es sachlich-fachliche Entscheidungen, aber manchmal ist es so eng, dass man auch auf das Bauchgefühl hört. Da kann ein letzter Moment, ein letztes Training den Unterschied bringen", sagt der FCI-Coach.

Letztlich kommt es aber darauf an, wie das Team in Aue auftritt. Und da hat Kauczinski eine klare Vorstellung. "Wir müssen noch an Aggressivität zulegen. Und wir müssen auch besser Fußballspielen und die Chancen nutzen. Wir haben in der Vorbereitung gesehen, dass wir in der Lage sind, Chancen herauszuspielen, aber wir müssen noch konsequenter sein", fordert Kauczinski, der trotz der mageren Ergebnisse in den Testspielen (nur ein Sieg) insgesamt zuversichtlich ist. "Wir sind gut gerüstet. Die Jungs werden im Training immer frischer, deswegen fahren wir optimistisch ins Erzgebirge."