Cottbus
Raus aus dem Keller

FC 04 verbessert sich durch 2:1 bei Energie Cottbus auf Rang 13 der zweiten Liga

08.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:19 Uhr
Fußball 2. Bundesliga 17. Spieltag: FC Energie Cottbus - FC Ingolstadt am 08.12.2013 im Stadion der Freundschaft in Cottbus (Brandenburg). Energies Steffen Bohl (M) und Ingolstadts Danilo Teodoro Soares (l) und Danny da Costa (r) im Zweikampf um den Ball. −Foto: Thomas Eisenhuth (dpa-Zentralbild)

Cottbus (DK) Im Kampf um den Klassenerhalt in der zweiten Liga hat der FC Ingolstadt gestern einen ganz wichtigen Schritt gemacht. Dank eines hart erkämpften 2:1 (1:1) bei Schlusslicht Energie Cottbus verließen die Schanzer die Abstiegsplätze und verbesserten sich auf Rang 13.

Die Situation war brisant. Schließlich trafen in der Lausitz der Tabellenletzte auf den Vorletzten. „Mir war ehrlich gesagt vor der Partie überhaupt nicht wohl, weil wir gegen eine seit fünf Spielen sieglose Mannschaft nur verlieren konnten. Ich habe die ganze Zeit Angst gehabt, dass Cottbus zum Leben erwacht“, erklärte Ralph Hasenhüttl nach einer nervenaufreibenden Partie. Dennoch konnte sich der Ingolstädter Trainer am Ende über drei Punkte freuen: Weil seine Mannschaft in einer rauen Partie mutig dagegenhielt und mit Goalgetter Moritz Hartmann den Mann für die entscheidenden Tore in seinen Reihen hatte. Wie schon bei den Auswärtssiegen in Fürth und Köln (beide 1:0), markierte der 27-Jährige den Siegtreffer für die Ingolstädter (77. Minute).

Bei strömendem Regen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt hatte das Kellerduell begonnen. Und schon die ersten intensiv geführten Zweikämpfe machten klar, dass dies für beide Teams ein ungemütlicher Nachmittag werden würde. Schiedsrichter Christian Bandurski (Oberhausen), der am Ende sieben Gelbe Karte verteilte, hatte alle Hände voll zu tun, um die Auseinandersetzung in geordneten Bahnen zu halten.

Dabei erwischten die Gäste aus Ingolstadt den besseren Start. Mit zwei Viererketten hielt die Hasenhüttl-Elf die Gastgeber auf Distanz und kam bald zu den ersten gefährlichen Chancen. Bei einer Kopfballmöglichkeit von Caiuby (10.) und der Doppelchance Hartmanns (11., 12.) fehlte allerdings noch das nötige Glück. Das hatte Caiuby wenig später. Aus rund 18 Metern Torentfernung hielt der Brasilianer einfach mal drauf, traf den verdutzten Cottbuser Verteidiger Julian Börner, der den Ball unhaltbar für Torwart Robert Almer ins eigene Tor abfälschte (15.).

Die 1:0-Führung für die Ingolstädter, die der österreichische Nationalkeeper im Tor der Lausitzer kurz darauf streng genommen sogar auf 2:0 erhöhte. Denn als Almer ein Anspiel seines Verteidigers über den Schlappen rutschte, kullerte der Ball – das belegten nachher die Fernsehbilder – knapp über die eigene Torlinie (24.). Schiedsrichter Bandurksi erhielt von seinem Linienrichter aber offenbar kein Signal, sodass er weiterspielen ließ. Eine Fehlentscheidung, die Hasenhüttl die Zornesröte ins Gesicht trieb. „Wir können von Glück sagen, dass das Spiel dadurch nicht entschieden wurde. Es wird höchste Zeit, dass die Torlinientechnik kommt.“

Erst nach und nach konnten sich die spielerisch limitierten Gastgeber von ihrer Nervosität befreien. Ingolstadt wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Und als Caiuby nach einem Freistoß von Marco Stiepermann gegen den heraneilenden Ivica Banovic zu spät kam, stand es plötzlich 1:1 (28.).

Cottbus hatte nun mehr vom Spiel, die besseren Gelegenheiten verzeichneten indes die Gäste. So lief in der 56. Minute der gerade erst eingewechselte Christoph Knasmüllner allein auf Almer zu, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei. Kurz darauf die einzige hochkarätige Cottbuser Chance, als Ramazan Özcan einen Kopfball von Boubacar Sanogo mit einer Hand an die Oberkante der Latte lenken konnte (62.). Danach waren aber wieder die Ingolstädter dran. Zunächst traf Marvin Matip im Anschluss an eine Ecke ebenfalls die Latte (65.), ehe Hartmann nach einem Konter über Philipp Hofmann die Entscheidung gelang.

„Ich habe Philipp noch zugerufen, dass er auf mich warten soll. Als dann sein Pass kam, hab’ ich nur noch die Ecke anvisiert – drin war er“, erzählte der ehemalige Kölner mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Auch die Schlussminuten, inklusive der vierminütigen Nachspielzeit, überstanden die Gäste, während die enttäuschten Fans der Cottbuser („Vorstand raus“) mit Sprechchören und Knallkörpern ihrer Wut freien Lauf ließen.

Den Ingolstädtern konnte das egal sein. Sie hatten durch diesen Arbeitssieg mit nunmehr 20 Zählern das erhoffte Zwischenziel bereits zwei Spieltage vor Ablauf der Hinserie erreicht. „Wir sind im Soll“, kommentierte Hasenhüttl den Punktestand, zu dem er selbst in sieben Partien 13 Zähler beigetragen hatte. Am kommenden Sonntag in Aue kann sein Team die Bilanz weiter verbessern.