Augsburg (DK) Der Saisonstart war so gut wie nie zuvor, doch nach vier sieglosen Partien droht der FC Augsburg weiter abzurutschen. Das Auswärtsspiel bei Werder Bremen kann am Sonntag (15.30 Uhr) Aufschluss darüber geben, in welche Richtung es in dieser Saison geht.
Um seine Einschätzung zum vermeintlich richtungsweisenden Auswärtsspiel in Bremen zu geben, wählte Manuel Baum am Freitag ein paar altbewährte Fußballfloskeln: "Mit der Drei-Punkte-Regel kann es ganz schnell gehen." Oder aber: "Das nächste Spiel ist immer das schwerste." Ein anderer solcher Spruch, den Baum nicht zitierte, hätte ebenso auf die aktuelle Situation des FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga gepasst: Die Tabelle lügt nicht.
Im Fall des FC Augsburg trifft das vor dem kommenden Wochenende im Besonderen zu, da der FCA auf Rang zehn steht, neun Teams vor sich hat, acht hinter sich; drei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen auf dem Konto. Der Abstand zu einem Champions-League-Platz (vier Punkte) ist fast genauso groß wie der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang (fünf). Mittelmaß also. Und gleichzeitig eine Ausgangsposition, in der sich - nach dem besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte und anschließend vier sieglosen Spielen in Folge - zeigen kann, wo der FCA steht und wohin es vorerst geht.
Ein richtungsweisendes Spiel also? "Nein, das finde ich überhaupt nicht", sagt Baum, um dann mit den erwähnten Floskeln nachzulegen. Es mache keinen Sinn, sich längerfristige Gedanken zu machen, weil sich die Dinge eben schnell ändern können. "Auch im vergangenen Jahr hatten wir eine Situation, in der es hieß: Der FC Augsburg ist raus aus dem Abstiegskampf", erinnert sich Baum. Letztlich musste sein Team dann aber bis zum Schluss zittern. "Wir wissen, dass es ein langer Weg zum Klassenerhalt ist."
Noch zehrt die Mannschaft vom guten Saisonstart, doch in den vergangenen vier Partien kamen nur noch zwei Punkte dazu. Vor allem das 1:2 gegen Hannover war nicht nur unglücklich, sondern in höchstem Maße unnötig. "Das wirft uns aber auch nicht aus der Bahn", bekräftigt Baum. "Wir stellen uns nach Siegen nicht hin und sagen: Wir sind die Besten. Wir werden nach vier sieglosen Spielen aber auch nicht sagen: Es ist alles Mist." Trotzdem wolle man natürlich "so schnell wie möglich wieder ein Bundesligaspiel gewinnen".
Zum Beispiel am Sonntag gegen Werder, gegen das die Augsburger zuletzt dreimal in Folge gewannen. Mit dem 1:0 im Pokal gegen Hoffenheim holte sich der Tabellenvorletzte aber neues Selbstbewusstsein. "Wenn Bremen in einen Flow kommt, haben sie richtig gute Qualität. Sie könnten auch in der Liga mehr Punkte haben", sagt Baum, der bis auf die längerfristig Verletzten (Martin Hinteregger und Sergio Córdova) auf alle Akteure zurückgreifen kann. Also auch auf die zuletzt angeschlagenen: Torjäger Alfred Finnbogason und Kapitän Daniel Baier.
Gewinnt der FCA in Bremen, würde er damit auch Rot-Weiß Essen überholen und sich in der ewigen Bundesligatabelle auf Rang 30 schieben. Der FCA unter Deutschlands 30 besten Bundesligaklubs: Die Tabelle lügt eben nicht.
