Augsburg
Es kommt nicht auf die Größe an

FC Augsburg will Erfolgsserie mit verkleinertem Kader in Gladbach fortsetzen

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Augsburg (DK) Der große Kader war in der Hinrunde ein Dauerthema. In dieser Woche verließen nun die Spieler Nummer vier und fünf den FC Augsburg. Trainer Manuel Baum ist vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach aber nach wie vor überzeugt von seinem Team.

Es ist noch gar nicht so lange her, da musste Manuel Baum regelmäßig Stellung nehmen zur Größe seines Kaders. Wie man damit umgehe, so viele potenziell unzufriedene Spieler im Team zu haben? Wie man mit über 30 Profis überhaupt ein erfolgreiches Training gestalten könne? Baum blieb stets gelassen, verwies auf die gute Trainingsqualität und die vielen Spieler, die man im Laufe einer Saison brauchen werde. Der Erfolg gab dem FCA-Trainer recht.

Da der FC Augsburg mit Konstantinos Stafylidis (Stoke City) nun in dieser Winterpause (nach Tim Rieder, Georg Teigl und Jan-Ingwer Callsen-Bracker) den vierten Spieler verliehen hat und Erik Thommy in dieser Woche überraschend zum VfB Stuttgart wechselte, kam Baum vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr) in die Verlegenheit, sich erneut zur Größe seines Kaders zu äußern. Diesmal im umgekehrten Sinne. "Wenn man es gewohnt ist, mit so vielen Spielern auf dem Platz zu stehen, dann kommt man sich schon ein bisschen alleine vor", sagt der 38-Jährige mit einem Schmunzeln. Doch natürlich gebe es überhaupt keinen Grund, um jetzt auf der anderen Seite Alarm zu schlagen. "Alles, was wir machen, ist sehr gut zu Ende gedacht", sagt Baum, der am Sonntag bei "Blickpunkt Sport" im Bayerischen Fernsehen zu Gast ist (21.45 Uhr). Es gebe nach wie vor "viele gute Spieler", die auch in der Rückrunde für sportlichen Erfolg sorgen können. Auf Thommys Position auf dem rechten Flügel sind Marcel Heller, Jonathan Schmid, Ja-Cheol Koo oder Dong-Won Ji die Alternativen.

Darüber hinaus gab es für Baum in dieser Woche auch erfreuliche Meldungen aus dem FCA-Kader: Dass Torjäger Alfred Finnbogason nach seiner Achillessehnenverletzung wieder normal trainieren konnte, eröffnet eine neue Option für Mönchengladbach. "Er ist ein ganz wichtiger Spieler bei uns, insofern wollen wir kein Risiko eingehen", sagt Baum. Von einem Startelfeinsatz bis zur kompletten Schonung ist somit alles denkbar. Ist Finnbogason komplett fit, wird er wohl auflaufen. Bislang hat der Isländer in allen drei Spielen gegen die Borussia ein Tor erzielt. Überhaupt kann sich die FCA-Serie gegen Gladbach sehen lassen: Seit vier Spielen sind die Schwaben ungeschlagen, verloren seit dem Erstligaaufstieg 2011 nur zwei von 13 Aufeinandertreffen (fünf Siege, sechs Unentschieden).

Beim 2:2 in der Hinrunde traf Finnbogason nach 35 Sekunden zur Führung, Neuzugang Sergio Cordova nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand in der 89. Minute zum Ausgleich. "Gegen Gladbach war es immer ein Spektakel", erinnert sich der ehemalige Borusse Martin Hinteregger, der am Samstagnachmittag mit seinen Defensivkollegen den Angriffswirbel der Gastgeber stoppen soll. "Wir sind sicher nicht der Favorit", so der Österreicher, "aber wir wissen, dass wir auch dort punkten können."

Dann würde der FCA die Borussia sogar in der Tabelle überholen und nach diesem Spieltag ziemlich sicher auf einem der internationalen Plätze stehen. "Die nächsten fünf, sechs Spiele werden zeigen, wo es hingeht und ob wir wirklich die Chance auf Europa wahren können", sagt Hinteregger. In der Form der Hinrunde ist das dem FCA wohl zuzutrauen. Ganz egal, wie groß nun genau der Augsburger Kader ist.