Augsburg
"Das Team ist meine zweite Familie"

Augsburgs Konstantinos Stafylidis wird vor dem Duell am Sonntag gegen Hamburg pathetisch

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Augsburg (DK) Für den FC Augsburg wird der Kampf um den direkten Verbleib in der Bundesliga immer heikler. Vor dem Duell gegen den Hamburger SV an diesem Sonntag (15.30 Uhr) schwört Außenverteidiger Konstantinos Stafylidis seine Teamkollegen ein und brennt auf einen Einsatz.

Die Frisur hatte sich Konstantinos "Kosta" Stafylidis in dieser Woche schon einmal auf Abstiegskampf trimmen lassen. Mit Irokesen-Look à la Arturo Vidal lief der Augsburger Grieche am Mittwoch beim Training auf. Der Kampffrisur folgte die etwas pathetische Kampfansage: "Wir müssen unser ganzes Herz opfern, um gegen Hamburg zu gewinnen."

Ob Stafylidis am Sonntag (Sonntag, 15.30 Uhr) aktiv mitwirken darf, um zu gewinnen und damit auch in der Tabelle am HSV vorbeizuziehen oder ob der Grieche nur wieder auf der Bank Platz nehmen wird, ließ Trainer Manuel Baum allerdings offen. Natürlich sei der wegen der Folgen eines Muskelfaserrisses zuletzt nicht berücksichtigte Stafylidis eine Option, bestätigt der 37-Hährige. "Ich bin froh, dass er da ist. Er ist ein absolut positiver Typ", sagt er. Trotzdem zog Baum in den vergangenen Wochen Philipp Max auf der linken Abwehrseite dem 23-Jährigen vor.

Zum Unverständnis einiger FCA-Fans, für die gerade der Grieche in der Augsburger Mannschaft als Vorbild in Sachen Einsatz und Willen gilt. Einer, der auf die Zähne beißt, so wie es Abwehrchef Martin Hinteregger bei einigen seiner Teamkollegen schon beim 1:3 in Frankfurt gerne gesehen hätte. Darüber hinaus ist der offensivstarke Linksverteidiger und gefährliche Freistoßschütze mit vier Treffern neben Halil Altintop bester Torschütze bei den Schwaben.

"Der Trainer trifft die Entscheidung und die muss ich respektieren", sagt Stafylidis und der betont: "Es geht nicht um einzelne Spieler. Wichtig ist nur, dass wir das Spiel gewinnen, weil wir in einer schwierigen Situation sind."

Mit einem Heimsieg könnte der FCA (32 Punkte) diese Situation entspannen und am HSV (33) vorbeiziehen. Verfolger FC Ingolstadt (28) tritt außerdem bei RB Leipzig an, der VfL Wolfsburg (33) empfängt den FC Bayern. "Natürlich bekommen wir die Ergebnisse am Vortag mit, aber es geht in erster Linie darum, auf unser Spiel zu schauen", bekräftigt Baum, der mit einem Heimsieg "in einen Flow kommen" möchte, um wie im Vorjahr die Rettung im Endspurt zu schaffen.

Auch die personelle Lage entspannt sich vor dem ersten Abstiegsendspiel. Stürmer Alfred Finnbogason und Mittelfeldabräumer Dominik Kohr kehren nach ihren Sperren zurück. Bei den angeschlagenen Spielern Daniel Baier, Kevin Danso, Martin Hinteregger, Paul Verhaegh sehe es gut aus, verrät Baum. Auch Raul Bobadillas Einsatz hat der Trainer für den Abstiegskrimi noch nicht ganz abgeschrieben. "Wenn seine Wade hält, ist er eine Option. Er kann Spiele entscheiden und Tore schießen, die zu Punkten führen", sagt Baum.

Auch zwei von Stafylidis' Toren führten in dieser Saison immerhin zu insgesamt drei Punkten. Beim 2:1-Sieg in Bremen erzielte er per Freistoß den Siegtreffer, beim 1:1 gegen Freiburg per Kopf den Ausgleich. "Keiner will in die zweite Liga", sagt der Grieche, der seine Kollegen deshalb egal von welcher Position aus unterstützen möchte. "Natürlich will ich spielen, aber wenn nicht, dann versuche ich die Mannschaft von der Bank aus zu pushen. Dieses Team ist meine zweite Familie. Das sind meine Brüder und für die würde ich alles tun."

Diesen Zusammenhalt werden die Schwaben an diesem Sonntag auch auf ihren Trikots zur Schau stellen. "Augsburg hält zusammen" wird auf den speziell entworfenen Shirts stehen. Der Trikotsponsor des FCA macht dafür seine Werbefläche frei. Mit dem Slogan werben die Augsburger bereits seit einigen Wochen um Zusammenhalt in Stadt und Region. "Wenn es auf den Trikots steht, dass wir alle zusammenhalten, hilft es uns vielleicht", meinte Baum.