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Bundesliga-Serie: Eintracht Frankfurt hat nach dem Einzug ins internationale Geschäft personell nachgelegt

01.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Ingolstadt (DK) Nicht mehr lange, und die Fußball-Bundesliga startet in ihre 51. Saison. Was hat sich bei den 18 Klubs während der Sommerpause getan? Wer sind die neuen Stars der Liga? In unserer DONAUKURIER-Serie stellen wir bis zum Start am 9. August täglich einen Bundesligisten vor.

Am 18. Mai war es nach einigen quälenden Wochen Gewissheit: Eintracht Frankfurt spielt in der kommenden Saison im Europacup. Erstmals seit 2006 dürfen die Adlerträger zeigen, dass sie auch international in die Höhe steigen können. Doch am letzten Spieltag der Saison, beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg, schickten sichtlich verunsicherte Spieler ihre Anhänger noch einmal durch ein Wechselbad der Gefühle. Wie eigentlich schon die ganze Rückrunde über. Umso schöner war es, als Platz sechs nicht mehr zu nehmen war.

In der anstehenden Runde will die Eintracht personell besser vorbereitet sein auf die Aufgaben, die – wenn es gut läuft – durch die Liga, den DFB-Pokal und natürlich durch Europa führen sollen. Trainer Armin Veh und Sportdirektor Bruno Hübner wissen, dass die vergangene Runde nur deshalb mit Rang sechs beendet werden konnte, weil die Eintracht von Verletzungspech weitgehend verschont blieb und deutlich vermögendere Bundesligisten (Wolfsburg, Hamburg, Mönchengladbach) hinter den Erwartungen blieben.

Aus der zweiten Reihe drängte sich zuletzt bei der Eintracht niemand auf – was auch dazu führte, dass Konkurrenz nie wirklich vorhanden war. Das wird in der kommenden Runde anders. Und deshalb dürfte Frankfurt auch wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz landen.

DER SCHÖNSTE MOMENT 2012/13

Der dauerte genau 20 Sekunden. Im letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg wurde in der 90. Minute zunächst auf der Videowand verkündet, dass der Hamburger SV, letzter verbliebener Konkurrent im Kampf um Platz sechs, 0:1 gegen Bayer Leverkusen zurückliegt. Sekunden später traf Wolfsburgs Ricardo Rodriguez per Kopf zum 2:2 ins eigene Tor – die Eintracht war sicher im internationalen Geschäft. Der Jubel in jenen Sekunden dürfte der lauteste gewesen sein, der bisher in dieser Arena zu hören war. Doch wenn man nach dem schönsten Spiel der vergangenen Saison fragt, dann gibt es eine andere Antwort: Das 3:3 nach 0:2-Rückstand gegen Meister Borussia Dortmund am fünften Spieltag. Damals war klar, dass die vier Eintracht-Siege zum Auftakt kein Zufall waren, dass die Mannschaft mithalten kann.

WAS IST LOS IM TEAM?

Bei allem Wirbel um die Jungstars Sebastian Rode und Sebastian Jung (beide bleiben) war vor allem wichtig, dass die Abwehr als Erfolgsgarant zusammenbleibt. Wenn die Innenverteidiger Bamba Anderson und Carlos Zambrano einen guten Tag erwischen, ist es schwer, gegen die Eintracht zu treffen. Mit den Neuzugängen Johannes Flum und Jan Rosenthal (beide aus Freiburg), Stephan Schröck und Joselu (beide aus Hoffenheim) kommt zudem neue Qualität ins Spiel. Vor allem von dem 23 Jahre alten Spanier Joselu erhofft man sich diese. Denn im Sturm waren die Probleme offensichtlich. Srdjan Lakic absolvierte dieses Mal jedoch die gesamte Vorbereitung und ist fit. Möglich, dass noch ein dritter Stürmer geholt wird. Übrigens: Dass Nicklas Bendtner nicht kommt, ist zwar schade, was den Glamour-Faktor der Mannschaft angeht, die einen solchen angesichts der vielen braven Jungs gebrauchen könnte. Doch ob der teure Däne vom FC Arsenal sportlich weitergeholfen hätte, ist jedoch fraglich.

WER WIRD DER STAR?

Nachdem im vergangenen Jahr Mittelfeldspieler Alexander Meier die meisten Tore (16) erzielt hat, ist es an der Zeit, dass wieder ein Stürmer für Treffer sorgt. Und da haben es Lakic und Joselu gemeinsam vielleicht nicht ganz so schwer wie Lakic, als dieser völlig alleine auf sich gestellt war. Und Torwart Kevin Trapp, der wegen eines kuriosen Unfalls bei einem DFB-Werbedreh in der Rückrunde meistens fehlte, könnte in der kommenden Saison derart überzeugen, dass Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr an ihm vorbeikommt. Die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist schließlich ein mehr als lohnendes Ziel.