Donauwörth
Imagepflege auf und neben dem Platz

FC Augsburg hat Personalplanungen abgeschlossen und überzeugt gegen Celtic Glasgow

11.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:17 Uhr
Zeit zum Autogramme schreiben: Augsburgs Neuzugang Andreas Ottl kam beim Testspiel gegen Celtic Glasgow in Donauwörth noch nicht zum Einsatz - Foto: Kerpf −Foto: Kerpf

Donauwörth (DK) Ja, plötzlich mögen die Fans des FC Augsburg „ihren“ Manfred Paula. Alle Vorbehalte, alle Anfeindungen, die sie dem neuen Sportmanager nach dessen Amtseinführung im Frühjahr entgegengebracht hatten – inzwischen vergessen. Stattdessen darf der 47-Jährige nun fleißig Autogramme schreiben, wird immer wieder als Motiv für gemeinsame Fotos gewünscht.

Und warum? Weil Paula es in den vergangenen Tagen und Wochen geschafft hat, gleich acht Neue an den Lech zu locken, die durchaus Qualität besitzen – angefangen beim tschechischen EM-Teilnehmer Milan Petrzela, weiter über die bundesliga-erfahrenen Aristide Bance und Andreas Ottl bis hin zum estnischen A-Nationalspieler Ragnar Klavan sowie einem Quartett aus vielversprechenden Talenten (Knowledge Musona, Giovanni Sio, Kevin Vogt, Ronny Philp).

„Wir haben in der Tat schon ordentlich etwas zustande gebracht, wir besitzen keine Baustellen mehr“, sagt Paula nun – lächelnd, zufrieden wirkend. Der einstige Bayernligatrainer des TSV Aindling weiß: Er hat seine Hausaufgaben gemacht. Das große Ziel, jede Position innerhalb des FCA-Teams doppelt zu besetzen, ist erreicht – schon knapp sieben Wochen, bevor die neue Bundesligasaison 2012/13 beginnt.

Und das gefällt vor allem Markus Weinzierl, dem neuen Chefcoach der Schwaben, der in der Sommerpause aus Regensburg gekommen war: „Wir haben jetzt noch eine Menge Zeit, um uns einzuspielen. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich“, so der 37-Jährige. Übrigens: Auch ihn haben die Augsburger Fans bereits fest in ihr Herz geschlossen, auch er wird immer wieder mit Autogrammwünschen und Bitten nach gemeinsamen Fotos überhäuft. Ja, die Euphorie rund um den FCA ist weiterhin sehr groß – auch ohne die bisherigen Macher Andreas Rettig und Jos Luhukay.

So schafften es die Augsburger nun sogar, gleich 4200 Zuschauer zu einem Testmatch nach Donauwörth zu locken – einfach mal so in die nordschwäbische Provinz, das Ganze noch dazu an einem Werktag. Oder kamen die Massen auch wegen des Gegners, denn dieser hieß immerhin Celtic Glasgow? Egal. Der FCA wusste an diesem Abend, was er zu tun hatte – und betrieb in seinem Einzugsgebiet mächtig Imagepflege. So hatte er den 43-fachen Schottischen Meister nahezu über die gesamte Spielzeit fest im Griff, erarbeitete sich Chance um Chance – um sich am Ende trotzdem mit einem 0:0 begnügen zu müssen.

„Wir haben es zugegebenermaßen versäumt, mindestens zwei bis drei Tore zu erzielen – aber dennoch war zu sehen, dass in unserer Mannschaft Qualität steckt“, so Chefcoach Weinzierl nicht unzufrieden. Paula ergänzt: „Wir zeigten einen sehr guten Auftritt gegen einen sehr robusten Kontrahenten.“

Nochmals zurück zur Augsburger Imagepflege in Donauwörth: Diese endete übrigens nicht mit dem Schlusspfiff, sondern ging noch rund eine Stunde weiter – mit dem geduldigen Erfüllen aller Autogrammwünsche und Bitten nach gemeinsamen Fotos. Selbst die Neuzugänge Bance, Ottl sowie Petrzela, die überhaupt nicht zum Einsatz kamen, waren dafür angereist. Und so schrieben und lächelten sie für ihre Fans – genau so, wie es eben auch Sportmanager Paula tat.