Augsburg
Besondere Tage für den FC Augsburg

Mitten im Abstiegskampf empfangen die Schwaben erst den Deutschen Meister, unter der Woche dann den FC Liverpool

12.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Augsburg (DK) Innerhalb von fünf Tagen empfängt der FC Augsburg in der eigenen Arena den FC Bayern und den FC Liverpool. Eine Gelegenheit, um die vielleicht attraktivsten Tage der Vereinsgeschichte zu genießen, bleibt im Abstiegskampf kaum.

Zu Arjen Robbens Verteidigung muss gesagt werden, dass er es nicht war, der im September 2015 im Strafraum der Münchner Allianz-Arena fiel. Robben stand genau genommen nicht einmal auf dem Platz, als Schiedsrichter Knut Kircher beim Spielstand von 1:1 auf Elfmeter entschied. Douglas Costa war etwas unbeholfen auf FCA-Verteidiger Markus Feulner aufgelaufen, Thomas Müller hatte dann in letzter Minute zum schmeichelhaften 2:1-Sieg der Bayern getroffen. Der FC Augsburg stand mit leeren Händen da. Ganz ähnlich wie vor einer Woche, bei der 1:2-Niederlage in Ingolstadt. Markus Weinzierl ist nun eigentlich nicht der Typ, der mit öffentlichem Wehklagen auf solche Dinge reagiert. Viel wichtiger ist die Konzentration auf die nächste Aufgabe.

Doch nach Ingolstadt und vor dem Rückspiel gegen die Bayern am Sonntag (17.30 Uhr) wollte der Augsburger Trainer zumindest auf die Umstände hinweisen. "Dass wir zwei Derbys durch ungerechtfertigte Elfmeter verloren haben, ist bitter", sagte Weinzierl. "Es waren keine Nullachtfünfzehn-Entscheidungen, sondern Elfmeter in der letzten Spielminute. Sie haben uns zwei Punkte gekostet, die uns am Schluss zum Klassenerhalt fehlen können."

Weinzierls Aussagen sind zum einen eine nüchterne Bestandsaufnahme: Der FCA ist nach einem Zwischenhoch zurück im Abstiegskampf und würde mit ein paar Zählern mehr auf dem Konto noch ein bisschen besser dastehen. Doch es geht auch um die Spielweise, mit der man gegen den großen Favoriten bestehen möchte. "Wir wollen aggressiv auftreten und Bayern unter Druck setzen", erklärt Weinzierl. Nur so könne man der Klasse etwas entgegenhalten. Elfmeterrisiko hin oder her, es gehe schon darum, den Bayern in einem fairen Rahmen "den Spaß zu nehmen", betonte Weinzierl. Zweifelhafte Entscheidungen der Unparteiischen könnten diesen Aufwand allerdings leichtfertig zerstören.

Mit den Heimspielen gegen Bayern und den FC Liverpool am Donnerstag kommen auf die Augsburger Fans besondere Tage zu. Doch die Möglichkeit, die Woche ausgelassen zu genießen, bleibt im Abstiegskampf kaum. "Bayern und Liverpool sind vielleicht die schönsten Spiele in der nächsten Zeit, doch Hannover und Hoffenheim definitiv die wichtigsten", sagte Weinzierl. Diese beiden Aspekte zu vereinen sei nun eine "interessante Aufgabe" für die kommenden Wochen.

Auch das Personal müsse gut gewählt werden. "Wir haben mehr im Blick als nur das Spiel am Sonntag", erklärte der Coach. Gut möglich, dass gegen Bayern die in der Europa League nicht spielberechtigten Neuzugänge Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw ihre Chance bekommen. Der Einsatz von Dong-Wong Ji (Knieprobleme) ist fraglich, ansonsten fehlen dem FCA die Langzeitverletzten Daniel Baier und Jan-Ingwer Callsen-Bracker. "Wir werden so aufstellen, dass wir am Sonntag hoffentlich punkten, und wir werden auch in den nächsten Wochen so aufstellen, dass wir hoffentlich punkten", meinte Weinzierl. Jeder Spieler werde gegen den Meister alles geben, "und vielleicht bekommen wir ja dann einen Elfmeter in der 88. Minute", meinte Weinzierl mit einem Augenzwinkern.