Ingolstadt
Der Publikumsliebling ist zurück

Richard "Sweetfeet" Samuel hat seine schwere Verletzung auskuriert und spielt auch 2017 für die Dukes

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Ein Riss der Achillessehne sorgte in der vergangenen Saison für das jähe Saisonende von Richard "Sweetfeet" Samuel. Inzwischen kann der US-Amerikaner seinen Fuß wieder voll belasten und kehrt damit zu den Ingolstadt Dukes zurück. - Foto: Lüger

Ingolstadt (DK) Nach seiner schweren Verletzung in der vergangenen Saison ging bei den Ingolstadt Dukes niemand davon aus, dass Richard "Sweetfeet" Samuel in der Premierensaison in der 1. Football-Bundesliga (GFL 1) wieder für die Schanzer auflaufen kann - doch der pfeilschnelle Texaner kehrt zurück.

Samuel, den alle nur "Sweetfeet" nennen, ist ein ausgesprochen ehrgeiziger Sportler. Nachdem er sich in der Vorsaison beim Heimspiel gegen die Kirchdorf Wildcats die Achillessehne gerissen hatte, arbeitete er monatelang akribisch an seinem Comeback. Und seine Ausdauer hat sich ausgezahlt: Inzwischen ist sein Fuß wieder voll belastbar, er hat in den Staaten auch schon etliche Spiele - allerdings nur beim Flag-Football - bestritten.

So konnte er den Verantwortlichen jetzt die frohe Botschaft verkünden, dass er auch 2017 das Trikot der Dukes über sein obligatorisches Spiderman-T-Shirt ziehen und für den GFL 1-Aufsteiger auf Punktejagd gehen könne. Wenn ihn denn die Schanzer wieder haben wollten.

Und natürlich wollten die, hatte der Wide Receiver in Ingolstadt mit seinen spektakulären Läufen doch alle begeistert. Das war auch der Konkurrenz nicht entgangen, weshalb inzwischen etliche Erstligisten beim 28-Jährigen angeklopft hatten, um sich seine Dienste zu sichern. Doch dieser hielt sich mit Zusagen lange zurück, weil er erst mit den Dukes klären wollte, ob sie ihn auch für 2017 unter Vertrag nehmen wollen.

Für Headcoach Eugen Haaf war dies keine Frage, er war sofort begeistert von der Idee, seinen von der Konkurrenz so gefürchteten "Wirbelwind" zurückzuholen. "Ich arbeite gerne mit Leuten zusammen, die ich schon kenne, wo ich genau weiß, worauf ich mich einlasse. Und ,Sweetfeet' wird uns definitiv noch einmal deutlich voranbringen", schwärmt er von Samuel, wobei Haaf auch klar macht: "Es ist auch sehr wichtig, dass er sich bei uns schon bestens auskennt und sich nicht erst reinarbeiten muss."

Zwölf Touchdowns waren ihm in sechs Spielen gelungen, nur einer weniger als dem erfolgreichsten Dukes-Angreifer Jerome Morris in der kompletten Saison. Dass er im Herzen ein Duke ist, bewies er in den Wochen nach seinem tragischen Saison-Aus. Zunächst im Rollstuhl und danach an Krücken verfolgte er jede Partie vom Spielfeldrand aus.

Und die Ingolstädter ließen ihn aufgrund seiner Verdienste auch nicht fallen. Wo andere Vereine verletzte amerikanische Spieler aus Kostengründen zurück in ihre Heimat schicken, unterstützte der Verein ihn, wo er konnte, und ermöglichte dem ambitionierten Freizeit-Maler sogar eine Kunstausstellung in Schrobenhausen. Samuel merkte bald, dass er hier mehr als willkommen war, und gibt dies nun zurück, indem er wesentlich lukrativere Angebote aus der GFL 1 ausschlug.

"Ich bin hier, um den Dukes zu helfen, wann immer sie mich brauchen. Und ich möchte noch lange hier bleiben", hatte er schon nach seiner Verpflichtung im vergangenen Jahr verkündet. Und daran hat sich inzwischen auch nichts geändert. "Ich bin überglücklich, dass ich wieder nach Ingolstadt kommen kann. Und ich will mit den Dukes eine gute Saison in der GFL 1 hinlegen. Ich freue mich schon darauf, die Teamkollegen und die Trainer bei den Dukes wieder zu treffen."

Indes wurden zwei weitere Neuverpflichtungen bei den Dukes bekanntgegeben. Franz Dietz kommt von den Regensburg Phoenix, bei denen er als Slot Receiver und Kick Returner einer der Leistungsträger war. Gelegentlich wurde er auch als Wide Receiver eingesetzt, wobei ihm in der vergangenen Saison fünf Touchdowns gelangen. Der 23-Jährige ist in Coburg aufgewachsen und hat dort viele Jahre Basketball gespielt.

Große Ziele hat sich Gilgamesch Seven gesetzt, der von den Königsbrunn Ants zu den Dukes gestoßen ist. "Das erste GFL-Jahr ist für mich eine neue Herausforderung. Ich hoffe, mit den Dukes einen großen Erfolg zu landen und wenn möglich unter die besten Drei zu kommen", sagt er. Bei den Ants kam Seven als Wide Receiver und Tight End zum Einsatz. Wenn die Football-Ligen pausieren, ist auch der 1,90 Meter große und 110 Kilogramm schwere Athlet im Basketball aktiv und geht für den TSV Schwaben Augsburg in der Bayernliga Mitte auf Punktejagd.