Ingolstadt
"Wir schauen nicht auf die Tabelle"

ERC-Profi Alexander Barta über die Rückkehr in die Top Ten und die DEL-Partien gegen Berlin und Iserlohn

14.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:19 Uhr

Grund zum Jubeln hatte ERC-Angreifer Alexander Barta zuletzt oft. Der 32-Jährige traf bei den Siegen gegen Krefeld, Köln und Hamburg jeweils einmal. Zudem bereitete er zwei weitere Treffer vor. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Drei Treffer in den letzten drei Partien: Alexander Barta vom ERC Ingolstadt findet nach einer schleppenden ersten Saisonhälfte - wie viele seiner Mitspieler - immer besser zu seiner Form. "Ich hoffe, dass das noch lange anhält", sagte der 32 Jahre alte Angreifer vor dem "Hammerwochenende" für die Panther.

Heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) bekommt es der Tabellenzehnte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit Spitzenreiter Eisbären Berlin zu tun, am Sonntag (16.30 Uhr) steht das Gastspiel beim Tabellenzweiten Iserlohn Roosters an. Barta sprach mit uns über die Tabellenkonstellation und die wiedererstarkten Berliner, für die der Linksschütze vier Jahre stürmte. Zudem unterstützt er die Kritik von Kölns Moritz Müller am "Iserlohner Weg".

 

Herr Barta, die Panther gewannen die vergangenen drei Partien und stehen erstmals seit Monaten wieder auf einem Pre-Play-off-Platz. Wie fühlt sich das an?

Alexander Barta: Nicht anders als zuvor. Es ist natürlich schön, dass man für die Aufholjagd belohnt wird. Wenn man es genau nimmt, kann Köln mit seinem Nachholspiel aber noch an uns vorbeiziehen. Wir schauen nicht nach jedem Wochenende auf die Tabelle, sondern versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Wir haben natürlich das Ziel, in die Play-offs einzuziehen. Wenn wir so weitermachen, dann wird sich das auch in der Tabelle widerspiegeln.

 

Mal ehrlich: Selbst der sechste Tabellenplatz und damit die direkte Play-off-Qualifikation ist nur noch vier Punkte entfernt . . .

Barta: Natürlich wissen wir das. Aber wir können ja nichts anderes machen, außer unsere Spiele zu gewinnen. Das machen wir zurzeit ganz gut. Wobei man sich auch kein schlechtes Wochenende erlauben darf, sonst ist man da ganz schnell wieder aus dem Rennen. Was noch einmal wichtig ist, ist der Tabellenstand zur Länderspielpause (8. bis 18. Februar, d. Red.).

 

Dem ERC Ingolstadt steht ein hartes Wochenende bevor: Heute kommt Spitzenreiter Berlin, am Sonntag reisen Sie zum Tabellenzweiten Iserlohn. Tut es ganz gut, in der Außenseiterrolle zu sein?

Barta: Die Liga ist so eng, da ist es egal, ob man gegen den Ersten oder Achten spielt. Wenn man einen Spieltag erwischt, an dem nicht alle bereit sind und die Laufbereitschaft zeigen, dann kommt so etwas raus wie gegen Augsburg (1:6-Niederlage, d. Red.). Und die waren damals bekanntlich nur einen Platz vor uns.

 

Die beiden bisherigen Duelle gegen die Eisbären gingen jeweils knapp mit 1:2 verloren. Was macht es gegen den DEL-Rekordmeister so schwer?

Barta: Uwe Krupp (Trainer, d. Red.) macht da einen sehr guten Job. Er stellt die Mannschaft taktisch gut ein, noch dazu haben sie einen gut zusammengestellten Kader.

 

Die Aufgabe in Iserlohn wird nicht einfacher. Die Roosters sind zu Hause in der regulären Spielzeit noch ungeschlagen . . .

Barta: Ist das so?

 

Ja.

Barta: Dann wird's Zeit (lacht). Sie haben einen absoluten Lauf und am Seilersee ist es nie einfach zu punkten - aber das war schon immer so. Wir müssen die Anfangsphase gut überstehen, dann haben wir auch Chancen, Punkte mitzunehmen.

 

Was sagen Sie eigentlich zur Kritik von Moritz Müller über die "abgetakelte kanadische Nationalmannschaft", wie der Kapitän der Kölner Haie die Iserlohner wegen ihrer zahlreichen eingebürgerten Nordamerikaner zuletzt bezeichnete?

Barta: Wir deutschen Spieler sind uns da relativ einig. Man kann sicherlich über den Zeitpunkt des Interviews streiten. Aber unter dem Strich hat er zu 100 Prozent recht. Ich will nicht die Liga oder die Vereine angreifen. Aber was er gesagt hat, das ist nun mal so. Es hat den Anschein, dass in Iserlohn die deutschen Pässe etwas leichter verteilt werden.

 

Sind Sie deshalb vor dem Duell mit Iserlohn zusätzlich motiviert?

Barta: (lacht) Ich hab' mich schon im Sommer mit einigen Mitspielern darüber unterhalten, dass das die wichtigsten Spiele im Jahr sind. Man kann ein Zeichen setzen. Wir deutschen Spieler können zeigen, dass es auch anders geht.

 

Das Gespräch führte

Julian Schultz.